Ostern ist da. Doch wer auf einen Osterausflug gehofft hat oder es gemütlich auf dem Balkon mit einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee/Tee feiern zu können oder vielleicht mit einem großen Becher Eis mit Eierlikör und Sahne, wird enttäuscht sein.
Das Wetter war über die Feiertage leider nicht sonderlich warm und frühlingshaft, wie wir uns es gewünscht haben. Es ist windig und kalt mit gelegentlichen Schneeflocken und es soll auch in den kommenden Tagen nicht sonderlich besser werden.
In früheren Tagen (es ist noch gar nicht so lange her), als der Weltuntergang und die Auslöschung der Menschheit noch nicht so nahe war, als lediglich überwiegend harmlose Vertreter der Influenza-Viren (über die inzwischen irgendwie niemand mehr spricht) fröhlich durch die Welt flogen, da wäre schlechtes Wetter für uns auch überhaupt kein Problem gewesen. Rein ins Auto/Boot/Flugzeug und ab in den Süden, wo es warm und trocken ist. Da aalten wir uns an weißen Stränden, ließen uns die Sonne auf die Platte brennen und tranken Cocktails mit Schirmchen („Sippin‘ on Bacardi Rum…“). Inzwischen ist das allerdings etwas schwieriger geworden. Zwar können wir auch zu Hause Bacardi schlürfen, die Sonne und vor allem der Strand sind jedoch so weit entfernt wie noch vor 100 Jahren. Unsere Regierung, der Herrgott möge seine schützende Hand über sie halten und sie erleuchten, tut natürlich ihr Bestes, um den drohenden Untergang abzuwenden. Aufopferungsvoll, uneigennützig und immer nur das Wohl der Menschen im Blick, die hier gut und gerne leben. Aber ich schweife ab und werde wieder zu politisch, also zurück zu den Osterausflügen mit und ohne Strand.
Reisen zu Ostern sind in diesen Zeiten wirklich nicht mehr so einfach. Besser ist es da vielleicht gleich daheim zu bleiben und es sich auf dem Sofa mit einem Buch gemütlich zu machen, insbesondere weil das Wetter, wie bereits erwähnt, eh nicht das Beste ist. Statt einem Osterausflug mit dem Auto macht man dann eine literarische Gedankenreise in ferne Welten und in die Handlung eines guten Buches.
Mit welchem Buch kann man dieses Jahr auf einen literarischen Osterausflug gehen,
ohne das Haus verlassen zu müssen?
Es gibt da so einige Bücher, die ich für einen solchen Osterausflug empfehlen kann. Für alle Freunde guter Fantasy zum Beispiel Robin Hobbs Weitseher-Bücher (unsgesamt neun an der Zahl) oder auch John Gwynnes Reihe Die Getreuen und die Gefallenen für alle, die epische Kämpfe und Schlachten lieben. Die Bücher bieten genug Lesestoff für lange Nachmittage auf dem Sofa bis in den Sommer hinein. Wer eher auf Science-Fiction steht, dem sei Christopher Paolinis Infinitum ans Herz gelegt oder Andy Weirs Der Marsianer. Das erste Buch entführt seine Leser in ein spannendes Universum voller Geheimnisse und liebenswerter Charaktere, das zweite in einen Überlebenskampf der besonderen Art mit einer reichlichen Prise Sarkasmus. Oder soll es lieber ein spannendes Jugendbuch sein, voller Mystik und Magie? Die seufzende Wendeltreppe von Jonathan Stroud ist nicht nur für jüngere Leserinnen und Leser ein guter Tipp, wenn es um Action in der Machart von Ghostbusters geht. Wer als junger Leser weniger auf Geister steht, sondern mehr auf Action im James-Bond-Stil, der möge sich Stormbreaker von Anthony Horowitz und die Folgebände der Alex-Rider-Reihe zu Gemüte führen. Spannung und Action sind garantiert. Für Freunde historischer Romane empfehle ich Daniel Wolfs Im Zeichen des Löwen. Ich habe das Buch schon angelesen und es hat mich sofort in das 14. Jahrhundert abtauchen lassen. Die Rezension folgt in den kommenden Wochen.
Für welches Genre man sich entscheidet, es gibt genug Auswahl und guten Lesestoff, um vom Sofa aus einen literarischen Osterausflug starten zu können. Bei diesem kalten, verregneten Wetter ist es vermutlich eh das Beste, was man tun kann, anstatt das Haus zu verlassen. Unsere Politiker sehen es sowieso lieber, wenn das dumme Wahlvolk daheim bleibt, statt konspirative Treffen abzuhalten… am Strand… mit Schirmchen in den Gläsern. Hoffentlich wird es bald wieder wärmer werden.
Ich wünsche Euch noch einen schönen Ostermontag.
Hallo Jay,
die Aussagen über die Regierung (ich vermeide bewusst das Wort „unsere“ ) sind ja Ironie pur.
Viele Grüße
Wolfram
Hallo Wolfram,
kann das sein? War überhaupt nicht beabsichtigt, falls es so rüberkommt. Wie könnte ich nur jemals schlecht über Politiker denken? Schließlich haben viele ganz bewusst auf eine abgeschlossene Berufsausbildung verzichtet oder gar ihr Studium abgebrochen, nur um sich mit ganzer Kraft tagtäglich und quasi für ein Almosen dem Wohle der Menschen zu widmen. Ihnen Eigennutz oder gar Inkompetenz zu unterstellen wäre daher im höchsten Maße verwerflich. 😉
Viele Grüße
Jay