Farim ist der einzige Sohn des reichsten Händlers in der Hafenstadt Myxa. Für seinen geschäftstüchtigen Vater steht daher außer Frage, dass Farim irgendwann in seine Fußstapfen treten soll, um das Handelshaus der Familie weiterzuführen – sehr zu Farims Verdruss, der sein Leben lieber nicht mit Handelsbüchern bei Kerzenlicht fristen möchte. Viel lieber würde er Bilder malen und die Welt sehen. Seine magischen Elbenstifte, ein Geschenk seines elbischen Freundes Zhinlohr, sind dabei sein wertvollster Besitz. Sie können alle Farben der Welt darstellen und befähigen Farim zudem die schönsten Bilder zu malen. Als sein Vater im Zorn um die Leidenschaft des Sohnes die Stifte zerbricht, begibt sich dieser auf eine gefahrenvolle Reise zu den Elben, um neue zu erlangen.
Dabei offenbart sich ihm nach und nach das Geheimnis der magischen Stifte und die wichtige Rolle, die er selbst in der Geschichte von Menschen und Elfen spielen soll…
Titel: Die Elbenstifte Autor: Matthias Teut Verlag: DichtFest Verlag Seitenzahl: 494 Genre: Fantasy Alter: 13+ Erste Auflage: 14. März 2019 Reihe: Erellgorh Ausgaben: Taschenbuch ISBN: 978-3946937036 (TB) Sonstiges: —
Über das Buch und den Autor von Die Elbenstifte
Ich habe Matthias Teut auf der Leipziger Buchmesse 2024 kennenlernen dürfen und bin in diesem Zusammenhang auch auf seine Bücher aufmerksam geworden. Sein 2016 erschienener erster Fantasy-Roman Erellgorh – Geheime Mächte wurde 2017 für die Shortlist des Deutschen Phantastik Preises nominiert und ist der erste Band der Erellgorh-Trilogie, die in der fantastischen Welt Jukahbajahn spielt. In ebendieser Welt spielt auch Matthias Teuts vierter Fantasy-Roman Die Elbenstifte. Allerdings ist er zeitlich etwa 80 Jahre vor den Ereignissen der Erellgorh-Trilogie angesiedelt. Es ist ein eigenständiger Roman und für mich der ideale Einstieg, um die Welt des Autors kennenzulernen.
Matthias Teut ist in Schleswig-Holstein geboren und Gründer des Verlags DichtFest – der kleine Verlag im Garten. Hier verlegt er unter anderem seine eigenen Bücher.
Meine Meinung zu Die Elbenstifte von Matthias Teut
Ich habe mir viel erwartet von der Geschichte um die Elbenstifte und das aus zwei Gründen. Zum einen faszinierte mich das Thema, das ich so noch in keinem Fantasy-Roman finden konnte und zum anderen, weil es ein eigenständiger, abgeschlossener Roman ist, was es mir leichter macht, mich auf einen neuen Autor einzulassen, den ich bis dahin noch nicht kannte.
Mein Eindruck ist insgesamt durchwachsen.
Die Rahmenhandlung ist eine typische Quest. Ein junger Protagonist zieht in eine ihm unbekannte Welt, um eine Aufgabe zu erfüllen und kämpft dabei mit so manchen Unwägbarkeiten. Mir hat gut gefallen, wie Matthias Teut seinen Hauptcharakter, den jungen Farim, nach und nach entwickelt. Farim muss sich sehr oft seinen eigenen Ängsten stellen und meistert dennoch die vielen Probleme, die sich ihm auf seiner langen Reise durch die Welt Jukahbajahn in den Weg stellen. Und wie es sich bei einer typischen Quest gehört, trifft er auf seinem Weg auch auf interessante Wesen, die ihm dann auch als Gefährten zu Seite stehen.
Die Handlung ist durchdacht und mit einiger Liebe zum Detail geschrieben. Gleichzeitig verzichtet sie in weiten Teilen auf Blut und Gewalt, was vor allem jüngeren Lesern entgegenkommen dürfte. Leider waren manche Dinge zum Ende des Buches hin für mich nicht so ganz schlüssig. Wenn man aus einem Gefängnis flieht, wird man da nicht verfolgt?
Der Autor bemüht sich um viel Abwechslung, damit keine Langeweile aufkommen kann, allerdings gab es für mich keinen so rechten Spannungsbogen über das ganze Buch hinweg. Kein großes Finale, auf das der Leser hinfiebern kann. Dafür, dass Farim und seine Gefährten so viel Mühsal auf sich genommen haben, um die Elbenstifte neu erschaffen zu lassen, war das Ergebnis ziemlich unspektakulär und auch irgendwie zu schnell und einfach abgehandelt. Mir fehlte hierbei viel der Magie, die den Roman über hunderte von Seiten begleiteten. Man kann dem Schluss jedoch zugutehalte, dass er die verbleibenden Handlungsstränge allesamt abrundet, wenn auch manches ein bisschen konstruiert wirkte in meinen Augen.
Zur Sprache lässt sich sagen, dass der Roman flüssig zu lesen ist. Es findet sich sogar eine eigene Sprache für die Elben, die dem Text auch etwas mehr Mystik verleiht. Ein bisschen nervig fand ich jedoch irgendwann die Aussprache von Kiri, dem Baumskrat und Gefährten von Farim. Vielleicht finden es manche amüsant, mir ging es nach einiger Zeit auf den Wecker. Ebenso die mitunter recht seltsamen Flüche des Zwergs Semjon, der ansonsten eigentlich ganz cool ist, jedoch durch seine Flucherei manchmal den Bogen etwas überspannt. Es war sicherlich gut gemeint vom Autor, um Semjon „artgemäß“ darzustellen, aber etwas weniger wäre hier oftmals mehr gewesen.
Mein Fazit
Insgesamt hat mit Matthias Teuts Fantasy-Roman Die Elbenstifte ganz gut gefallen. Es ist sicher ein tolles Buch für jüngere Leserinnen und Leser, die den Einstieg in die Fantasy wagen und neue Welten erkunden möchten. Für den erfahrenen Fantasyleser wird das Buch jedoch nicht allzu viel Neues bieten können. Interessant fand ich vor allem die Idee der Elbenstifte und Farims Weg durch eine ideenreiche, detaillierte Welt. Insgesamt hatte ich mir jedoch mehr versprochen. Ich bin gespannt auf die weiteren Bücher des Autors, die ich ganz sicher noch lesen werde. Wie gesagt, mir hat die Welt sehr gut gefallen und ich möchte sie gerne noch weiter erkunden.
Jay