Für Alex Rider scheint sich das Leben wieder zu normalisieren. Nachdem er dem MI6 den Rücken gekehrt hat, geht er wieder zur Schule und genießt die Zeit mit seinen Freunden. Doch dann entgeht er erneut nur ganz knapp dem Anschlag eines Scharfschützen und kann sich abermals nicht mehr sicher fühlen. Um Alex zu schützen, schickt ihn der MI6 auf eine internationale Schule in Kairo, wo er nebenbei noch die Augen nach einem Attentäter offen halten soll. Alex weiß nicht, dass die Verbrecherorganisation Scorpia hinter alledem steckt und das seine Reise nach Ägypten zu einem perfiden Plan gehört, um an ihm Rache zu nehmen… (Scorpia Rising)
Titel: Scorpia Rising Autor: Anthony Horowitz Verlag: Ravensburger Reihe: Alex Rider, #9 Seitenzahl: 384 (432) Genre: Jugendthriller Alter: 12+ Erste Aufl.: Dezember 2012 (März 2011) Ausgaben: Hardcover (ENG), Taschenbuch, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3473585564 (TB) Vorgängerband: Crocodile Tears (Alex Rider 8) Folgeband: Steel Claw (Alex Rider 10)
Zum Buch Scorpia Rising (Alex Rider 9)
Scorpia Rising ist der neunte Teil der spannenden Agentenreihe um den jungen Spion Alex Rider, der unmittelbar an den achten Teil Crocodile Tears anschließt. Das Buch erschien erstmals 2011 in England bei Walker Books, im Jahr 2012 dann bei Ravensburger. Es ist sowohl als Hardcover, als auch als Taschenbuch und E-Book erhältlich. Das Coverdesign wurde, wie bei allen Büchern der Alex-Rider-Reihe, im Laufe der Jahre mehrfach geändert. Die aktuelle englische Taschenbuchausgabe umfasst 432 Seiten.
Meine Meinung zu Scorpia Rising
Eigentlich sollte ja die Alex-Rider-Buchreihe mit Alex‘ 15. Geburtstag enden. In Scorpia Rising war er bereits 15 geworden und somit sollte dieses Buch auch das letzte der Reihe sein, die „Final Mission“ – ursprünglich. Entsprechend ist auch die Geschichte ausgelegt, denn es kommt zum großen Showdown zwischen dem jungen Agenten und seinen Erzfeinden, dem Verbrechersyndikat Scorpia. Letztere wurde von Alex ziemlich vorgeführt und wollen bittere Rache an ihm üben.
Eines der besten Bücher in der Serie
Anthony Horowitz zieht in Scorpia Rising alle Register. Abermals kommt Alex Rider auf dem afrikanischen Kontinent zum Einsatz, diesmal im heißen Ägypten, und auch seine beste Freundin und Haushälterin Jack Starbright ist diesmal mit dabei. Das gibt der Handlung nochmal zusätzliche Spannung, denn Alex muss sich nicht nur um sein eigenes Wohl scheren, sondern er muss sich zusätzlich auch um Jack sorgen, die natürlich (wie sollte es auch anders sein) in Scorpias perfiden Plan mit hineingezogen wird. Zu den Gegenspielern zählt zudem ein recht übler Charakter aus einem der früheren Bücher, der allen Grund zu haben glaubt, um Alex zu hassen und ihn deshalb liebend gerne unter der Erde sehen möchte. Auch sonst versuchte Anthony Horowitz an eine ganze Anzahl früherer Romane anzuknüpfen und die Fäden in Scorpia Rising zusammenzuführen. Mir hat das gut gefallen.
Sehr gut fand ich auch, dass die Perspektive in der Erzählung immer wieder geändert wurde. Der Fokus liegt nicht allein auf Alex Rider, sondern wechselt immer wieder auch auf Razim, dem großen Drahtzieher bei Scorpia, und Julius dem oben bereits erwähnten Feind von Alex. Durch diese Wechsel weiß man als Leser zwangsläufig immer mehr als Alex es tut und man muss immer wieder hilflos mitansehen, wie er von einer Falle in die nächste tappt. Die Folge ist, dass man den Roman eigentlich kaum noch beiseitelegen kann. Gut gemacht.
Die Rache an Alex ist nur ein Aspekt der Geschichte, denn natürlich verfolgt Scorpia auch noch weitere Ziele, um den Gesichtsverlust aus den vorherigen Büchern wieder wettzumachen. Was genau das Syndikat plant und welche Rolle Alex in den Plänen spielt, erschließt sich dem Leser jedoch erst relativ spät im Buch. Das hat mir gut gefallen, weil man lange nicht weiß, wo die Handlung hinsteuert.
Wie es sein soll
Das Buch ist ein typischer Alex-Rider-Roman mit häufigen Twists und Überraschungen, sodass man sich irgendwann überhaupt nicht mehr so sicher ist, wer nun wen übervorteilt und wer hinter welchen Aktionen und Intrigen steckt. Auch die Action kommt in der Handlung nicht zu kurz, wie ich es schon aus den vorherigen Büchern kannte.
Man könnte lediglich kritisieren, dass sich das Schema in den Büchern der Reihe immer wieder wiederholt. Ein Böser plant etwas Böses, Alex wird darauf angesetzt, wird gefangen, kann sich befreien, leidet Schmerzen, holt zum Gegenschlag aus und überlebt zum Schluss mit mehr oder weniger tiefen Schrammen, während der Böse natürlich ums Leben kommt. Was sich ändert, ist lediglich der böse Plan, der Name des Antagonisten und der Ort des Geschehens.
Dass sich Alex‘ Fragen nach seiner Familie und den Hintergründen ihres plötzlichen Ablebens wie ein roter Faden durch die ganze Reihe ziehen, tut den Büchern gut. Auch in Scorpia Rising muss der Junge einen schweren Schlag einstecken, der auch für mich überraschend kam und der es schwer macht von einem Happy End für Alex zu sprechen (Horowitz nennt es in einem Interview ein „bittersweet ending“). Es stellt sich mir daher die Frage, ob das von Anthony Horowitz deswegen so eingebaut wurde, um sich die Fortsetzung der Reihe offenzuhalten? Nach einer alten Aussage von Anthony Horowitz sollte es nach Scorpia Rising tatsächlich nur noch ein Buch geben, nämlich die Prequel (Vorgeschichte zur ganzen Serie) unter dem Titel Russian Roulette, die 2013 erschien. Es blieb jedoch nicht dabei. Wenige Jahre nach Russian Roulette wurde Steel Claw veröffentlicht und Alex Rider ist wieder in Aktion – sehr zur Freude seiner Fans.
Mein Fazit zu Scorpia Rising
Für mich ist Scorpia Rising einer der besten Teile in der Serie und absolut lesenswert. Anthony Horowitz läuft zur Hochform auf und schickt Alex Rider auf eine gefährliche Mission, die voller Überraschungen ist und für den Leser in ihrem Verlauf kaum vorhersehbar. Da es in dem Buch relativ viele Bezüge zu früheren Romanen gibt, empfiehlt es sich die anderen Bücher vorher zu lesen, um manche Situationen in Scorpia Rising zu verstehen. Unbedingt lesenswert!
Ich habe das Buch im englischen Original gelesen und empfinde es als gut verständlich für Fortgeschrittene junge Leserinnen und Leser. Dieser Jugendthriller eignet sich, wie eigentlich alle Bücher der Alex-Rider-Serie, zur Übung des Leseverständnisses beim Lesen englischer Texte. Tipps, wie man am besten an solche Texte herangeht, findet Ihr in meinem Beitrag zum Sprachniveau.