Tod gebiert Tod gebiert Tod.
Pierce Brown – Red Rising: Im Haus der Feinde
Darrow hat das Institut überlebt und seine Erfolge gegen die anderen Häuser brachte ihm viel Ruhm und Ehre ein. Nun ist er ein Lanzenreiter bei einer der mächtigsten Familien das Mars geworden und seinem großen Ziel, der Umsturz gegen die Goldenen herbeizurufen, ein ganzes Stück nähergekommen. Doch obwohl er sich einen festen Platz in der herrschenden Gesellschaftsschicht erkämpfen konnte, schwebt über ihm dennoch ständig das Damoklesschwert der Entdeckung. Und womit Darrow nicht gerechnet hat: auch unter den Goldenen findet er Freundschaft, Respekt und sogar Liebe. Zumindest so lange ihn niemand verrät. Doch der Verrat lauert überall und er wagt es nicht seinen neuen Freunden zu vertrauen. Vertrauen könnte für ihn den Tod bedeuten und das Ende jeder Hoffnung auf Freiheit.
Titel: Red Rising – Im Haus der Feinde (Golden Son) Autor: Pierce Brown Verlag: Heyne Reihe: Red Rising, #2 Seitenzahl: 576 (464) Genre: Dystopie Alter: 16+ Erste Aufl.: 13. Juni 2016 (06.01.2015) Ausgaben: Taschenbuch, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3453534421 (TB) Vorgängerband: Red Rising Folgeband: Red Rising – Tag der Entscheidung
Über das Buch und den Autor von Red Rising – Im Haus der Feinde
Pierce Brown ist ein US-amerikanischer Autor und wurde am 28. Januar 1988 in Denver (Bundesstaat Colorado) geboren. Nach eigenen Angaben schrieb er seinen Debutroman Red Rising vor einigen Jahren innerhalb von zwei Monaten über der Garage seiner Eltern in Seattle und hätte im Traum nicht damit gerechnet, dass sein Roman einmal ein Millionenbestseller werden könnte. Die Rechte für die Verfilmung der Reihe liegen seit Februar 2014 bei Universal Pictures.
Red Rising: Im Haus der Feinde ist nun der zweite Band seiner Red-Rising-Trilogie, die er mit Morning Star (dt.: Red Rising – Tag der Entscheidung, Band 3) beendet. Das Buch ist, ebenso wie der erste Band, durchweg aus der Perspektive des Hauptcharakters Darrow geschrieben. Es ist in vier Abschnitte und insgesamt 51 Kapitel unterteilt.
Meine Meinung zu Red Rising – Im Haus der Feinde
Nach dem grandiosen Start mit dem ersten Band Red Rising, habe ich mir auch gleich die Fortsetzung gegönnt und auch innerhalb weniger Tage gelesen. Mir hat das Buch insgesamt recht gut gefallen, wenn auch nicht ganz so gut, wie der erste Teil. Mein Hauptproblem war hier vor allem die meiner Meinung nach recht sprunghafte Handlung. Es passiert sehr sehr viel in dem Buch, in meinen Augen sogar fast zu viel, sodass eine roter Faden für mich nicht so recht erkennbar war. Ich wusste irgendwann nicht mehr, wo die Reise eigentlich hingehen sollte. Es werden von den Protagonisten Pläne geschmiedet, deren Ausführung dann jedoch nur in einer Nebenhandlung beschrieben wird. Stattdessen passieren immer wieder Dinge zwischendurch, die alle Pläne wieder durcheinanderwerfen. Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll. Der ganze Handlungsverlauf wirkte auf mich total mit Ideen überfrachtet. Da werden aus Freunden plötzlich Feinde, dann wieder Freunde und dann stirbt einer, weil es dramatisch gerade passt. Ein weiterer Kritikpunkt sind für mich die zum Teil recht nervigen Dialoge und Selbstreflexionen, vor allem von Darrow. Ja, er ist eigentlich ein Roter und muss sich jetzt in der Welt der Goldenen behaupten. Ja, er muss auch immer wieder Dinge tun, die schrecklich sind. Ja, er hat Gewissensbisse, weil er seine Freunde ständig über seine wahre Herkunft belügen muss. Aber muss man das dann wirklich immer wieder in jedem zweiten Kapitel ausführen? Es ist sicher interessant zu erfahren, wie sich Darrow fühlt und wie er seine Beziehungen zu den anderen Goldenen, vor allem seinen Freunden, immer wieder hinterfragt. Allerdings war es mir ein bisschen viel Gedankenspielerei. Ich hätte mir streckenweise einfach ein bisschen mehr Aktivismus gewünscht, so wie es im ersten Band der Fall war. Hinzu kommt, dass ich manche Verhaltensweisen der Nebencharaktere nicht immer ganz glaubhaft fand, aber das ist wohl Ansichtssache.
Jetzt mal zum Positiven. Durch die vielen Ideen war die Handlung insgesamt sehr abwechslungsreich und viele Ereignisse nicht immer vorhersehbar. Das war gut. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Seiten fliegen nur so dahin. Was mir gut gefallen hat, war die charakterliche Weiterentwicklung von Darrow, der immer mehr mit sich selbst im Zwiespalt ist. Einerseits will er das Vermächtnis seiner toten Frau Eo erfüllen und einen gesellschaftlichen Umsturz ermöglichen. Andererseits hat er unter den Goldenen Freunde gefunden, ja sogar Liebe, und muss diese Freunde eigentlich hintergehen. Pierce Brown hat diese Zerrissenheit sehr gut beschrieben, wenn auch manchmal etwas zu oft (siehe Kritik). Die ganze Handlung strotzt nur so vor Misstrauen und Intrigen und Darrow muss höllisch aufpassen, dass er zwischen den Fronten nicht unter die Räder kommt. Es mangelt in dieser Hinsicht bestimmt nicht an Spannung. Gut gefallen hat mir auch, dass neben Darrow auch viele Protagonisten des ersten Buches mit dabei sind. Mustang, Roque, Tactus, Cassius und natürlich Sevro sorgen für genug Abwechslung und Interaktion. Zudem kommen ein paar neue Personen mit dazu. Der Schluss des zweiten Buches war, na ja, ganz OK, auch wenn ich nicht ganz verstanden habe, warum es eigentlich an dieser Stelle dazu kommen musste. Wahrscheinlich, weil es der wohl beste Cliffhanger für dem letzten Band Rising Star ist. Dramatisch.
Mein Fazit
Der zweite Band der Red-Rising-Trilogie ist gut geworden, wenn er auch nicht ganz an den ersten Band heranreicht. Ich hätte mir einen klareren roten Faden gewünscht und eine weniger sprunghafte Handlung. Die Charakterbeziehungen sind gut ausgearbeitet und es ist eine Entwicklung erkennbar, vor allem bei Darrow, der zwischen den Stühlen sitzt. Ich bin gespannt, was der letzte Band der Reihe bringen wird und freue mich schon darauf.