Einst rettete Fitz Chivalric Weitseher seinen König und befreite den Kronprinzen. Bereits auf vielerlei Arten beschützte er das Reich. Er bewahrte sogar einen Drachen vor dem Tod. Für viele ist er ein großer Held! Doch ausgerechnet seine Tochter Biene hat Angst vor ihm. Sie scheint zu spüren, dass er ein Mörder ist. Erst ein schrecklicher Schicksalsschlag führt die beiden näher zusammen. Fitz will Biene um jeden Preis vor den Intrigen des königlichen Hofs von Bocksburg und den damit verbundenen Opfern und Gefahren beschützen. Um das zu erreichen, muss er sie verlassen. Dabei erkennt er viel zu spät, dass nicht er selbst, sondern seine Tochter das Ziel einer geheimnisvollen Gruppe von Verschwörern ist…
Titel: Die Tochter des Drachen (Fool’s Assassin) Autorin: Robin Hobb Verlag: Penhaligon (HarperVoyager) Reihe: Das Kind des Weitsehers, #1 (Fitz And The Fool Trilogy, #1) Seitenzahl: 976 (688) Genre: Fantasy Alter: 14+ Erste Aufl.: 26. August 2019 (12.08.2014) Ausgaben: Hardcover (ENG), Taschenbuch, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3764532291 (TB) Sonstiges: Karte Vorgängerband: Beschützer der Drachen (Das Erbe der Weitseher, #3) Folgeband: Die Tochter des Propheten
Über das Buch Die Tochter des Drachen
Die englische Originalausgabe des Buches erschien bereits am 12. August 2014 unter dem Titel Fool’s Assassin bei Del Rey (USA) und bei HarperVoyager (UK, Bild rechts). Es ist der erste Band der dritten Trilogie um Fitz Chivalric Weitseher mit dem Reihentitel Das Kind des Weitsehers (engl.: Fitz And The Fool). Diese dritte Trilogie um den weltbekannten Fantasy-Helden Fitz entstand auf Drängen vieler Fans, die bereits die ersten sechs Bücher der Reihe gelesen hatten und Robin Hobb baten, die Geschichte fortzuführen.
Liebhabern schöner englischer Bücher empfehle ich die UK-Version zu erwerben und nicht die US-Version. Die Vorsatzblätter sind in der UK-Version ganz wundervoll illustriert, was der amerikanischen Version leider fehlt.
Das Buch wurde ins Deutsche übersetzt und erschien am 26. August 2019 erstmalig unter dem Titel Die Tochter des Drachen bei Penhaligon. Übersetzerin ist Maike Claußnitzer. Weitere ausführliche Informationen zu den Trilogien/Büchern und der Autorin im Autorenporträt von Robin Hobb.
Meine Meinung zu Die Tochter des Drachen
Der Start einer weiteren Trilogie
Was die neue Weitseher-Trilogie angeht, bin ich zunächst skeptisch. Ich fand den Abschluss des letzten Dreiteilers eigentlich so in Ordnung und hätte jetzt keine Weiterführung der Reihe gebraucht. Andererseits lese ich natürlich gerne weitere Abenteuer, Intrigen und Verwicklungen aus Robin Hobbs Feder. Ich fand jedoch die zweite Trilogie schon nicht mehr ganz so gut, wie die erste und meine große Sorge war, die Reihe könnte zur „Neverending Story“ werden, die sich irgendwann überlebt hat. Robin Hobbs Kreativität und Schreibstil gehören zwar zu den besten des Genres, allerdings besteht immer auch die Gefahr, dass eine Handlung irgendwann zu sehr an den Haaren herbeigezogen und aufgesetzt wirkt. Diesen Eindruck hatte ich zu Beginn des Buches ein klein wenig, allerdings ist dieser mit der Zeit schnell verflogen, da Robin Hobb viele gute Ideen in ihre neuen Trilogie einfließen lässt und die ursprüngliche Handlung geschickt erweitert. Aber der Reihe nach.
Fitz und seine Freunde sind in die Jahre gekommen
Die Zeiten des jugendlichen Fitz sind nun endgültig vorbei. Zu Beginn des Buches ist er knapp über fünfzig, obwohl sein Körper durch die Gabenheilung in der Vergangenheit bei 35 Jahren stehengeblieben zu sein scheint. Fünfzehn Jahre sind also seit Beschützer der Drachen vergangen und die Handlung des ersten Buches umfasst ebenfalls einen Zeitraum von neun Jahren. Zum Ende des ersten Bands ist Fitz also ein rüstiger Sechzigjähriger, der die Blüte seines Lebens bereits hinter sich gelassen hat. Auch seine Freunde und Gefährten sind älter geworden. Prinz Pflichtgetreu ist inzwischen König und sein ältester Sohn Lauter ist König-zur-Rechten der sechs Provinzen. Chade zieht noch immer seine Fäden, gehört inzwischen aber ebenfalls zum alten Eisen und auch der Narr wurde vom Schicksal schwer gezeichnet. Da nimmt es nicht Wunder, dass Robin Hobb junges Blut in die Handlung bringen muss und tut das auch mit Fitz‘ und Mollys jüngster Tochter Biene. Sie ist ein ungewöhnlicher Charakter und von manchem Geheimnis umgeben. Allein schon die Umstände ihrer Geburt sind ziemlich mysteriös, aber ich will nicht zu viel verraten. Sie ist liebenswert und hat das Zeug zu einer interessanten Hauptperson zu werden und ich bin gespannt, wie sich ihr Weg weiter entwickeln wird. Dass der Fokus nicht mehr gänzlich auf Fitz liegt, kann der Handlung nur guttun. Es macht Spaß Biene zu begleiten und mit ihren Augen die Dinge zu sehen, denn sie ist ein ganz besonderes Kind.
Durch Biene kommt es in den Büchern erstmals zum Perspektivenwechsel, denn inzwischen sind nicht mehr alle Kapitel aus der Sicht von Fitz geschrieben. Ihre Perspektive bewirkt einen zweiten Handlungsstrang und das fand ich gut umgesetzt. Neben Biene gibt es auch noch weitere junge Charaktere, zum Beispiel den jungen Assassinen Fitz-Vigilant und den Stallburschen Nimmermüd (kurz „Nim“), die beide in Die Tochter des Propheten eine wichtigere Rolle in der Handlung spielen werden und die ich beide interessant finde.
Spannung langsam und stetig entwickelt
Schon in den ersten Kapiteln des Buches passiert so einiges. Robin Hobb bemüht sich von Anfang an um eine steigende Spannungskurve, die mit Bienes Geburt nochmal neuen Zündstoff erhält. Man weiß zwar zunächst nicht, wo die Reise eigentlich hingehen soll, aber spätestens im letzten Viertel des Buches überschlagen sich die Ereignisse und gehen fast nahtlos in den nächsten Band über. Interessant entwickelt sich vor allem das Verhältnis zwischen Biene und ihrem Vater Fitz, der erst nach und nach einen Draht zu ihr findet. Dass auch der Narr wieder in die Handlung gefunden hat, freute mich ganz besonders. Es war jedoch zu erwarten, wenn der Dreiteiler auf Englisch schon Fitz And The Fool heißt. Der Narr wird vor allem im folgenden Buch Die Tochter des Propheten eine immer größere Rolle spielen. In diesem Zusammenhang greift die Autorin einige noch lose Fäden aus den ersten Büchern auf und führt sie gekonnt fort. Ich bin sehr gespannt, wie sich das alles weiter entwickeln wird, habe allerdings bereits jetzt den Eindruck, dass Robin Hobb das Niveau der vorherigen Bücher halten kann.
Mein Fazit zu Die Tochter des Drachen
Insgesamt hat mir Die Tochter des Drachen recht gut gefallen. Durch Fitz‘ Tochter Biene gibt es einen regelmäßigen Perspektivenwechsel, welcher der Handlung guttut. Wie man es von Robin Hobb gewohnt ist, entwickelt sich die Handlung realtiv langsam, um erst nach einigen Kapiteln so richtig in Fahrt zu kommen. Die Ereignisse gegen Ende des Buches machen Lust auf die Folgebände. Wer die Fitz-Reihe mag, sollte auch bei diesem Buch zugreifen.
Hallo Jay,
die drei Bände stehen noch bei mir im Bücherregal, wenn sie wirklich annähernd so gut sind wie die vorangegangenen Serien, muss ich wirklich beginnen sie zu lesen.
Leider quäle ich mich momentan mit Bernhard Hennens Drachenelfen herum, welches eine herbe Enttäuschung für mich ist. Ich habe ihn besser in Erinnerung.
Hallo Wolfram,
Robin Hobb lässt sich im ersten Band recht viel Zeit die Handlung zu entwickeln, aber das war auch in „Adept des Assassinen“ und „Diener der alten Macht“ so, dass sich die Dinge langsam entfalten. Dennoch ist die Geschichte interessant und die Autorin baut mit der Zeit Spannung auf und entwickelt ihre Charaktere, wie gewohnt, wunderbar. Erst im letzten Viertel wird es turbulent. Im zweiten Band passiert sehr viel und die Ereignisse überschlagen sich zum Teil. Viele kleine Geheimnisse werden offenbart und auch die Entwicklung altbekannter Charaktere kommt nicht zu kurz. Definitiv ist der zweite Teil einer der besten in der ganzen Weitseher-Reihe. Aktuell lese ich Band drei und auch der verspricht wieder richtig gut zu werden.
Viele Grüße
Jay