Gute Nachrichten für alle Freunde der ersten Weitseher-Trilogie von Robin Hobb. Seit dem 02. März 2021 ist nun auch Assassin’s Quest in der englischen illustrierten Jubiläumsausgabe (anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Trilogie) erhältlich. Ich hatte bereits in einem anderen ausführlichen Beitrag die Vorzüge dieser Ausgabe beschrieben und ebenso wie Band 1 und 2 ist auch der dritte Band sehr gut gelungen. Wer wissen möchte, wie mir das Buch selbst beziehungsweise die ganze Trilogie gefallen hat, den verweise ich gerne auf meine Rezension zu Assassin’s Quest. Ich will Euch hier jedoch kurz noch meine Eindrücke vom dieser illustrierten Ausgabe vorstellen.
Diese illustrierte Ausgabe ist beim Del Rey Verlag erschienen, der zu Random House gehört. Es umfasst 880 Seiten und ist ein Ziegelstein mit einem Gewicht von 1.443 Gramm. Wie auch schon bei den ersten beiden Büchern gibt es keinen separaten Schutzumschlag. Die Buchdeckel von Assassin’s Quest (Illustrierte Ausgabe) sind mit einer schwarzen, bedruckten Folie überzogen, was durchaus wertig aussieht. Hält man das Buch schräg gegen das Licht, dann schimmert der Aufdruck metallisch. Die Verarbeitung des Hardcovers ist gut und wenn man ihn in die Hand nimmt, dann bekommt man schon den Eindruck von guter Qualität, was nicht zuletzt am hohen Gewicht* liegt. Das Cover zeigt einen Drachen auf einem Steinhaufen und ist ein Hinweis auf das Ende der Geschichte. Wer von Euch sie schon kennt weiß, was ich meine.
Auf den Vorsatzblättern findet man am Anfang und am Ende des Buches eine Karte der Sechs Provinzen und darüber hinaus. Die Karten fand ich persönlich jetzt weniger gelungen, denn ich habe schon wesentlich schöner gezeichnete gesehen. Dafür ist die erste Seite eines jeden Kapitels farbig umrandet und es befinden sich zehn ganzseitige, farbige Illustrationen der Künstlerin Magali Villeneuve im Buch, die allerdings großzügig farbig umrandet sind. Es wäre hier meiner Meinung nach besser gewesen, hätte man die Bilder größer gedruckt, damit sie die Seite besser ausfüllen und vielleicht auf Glanzpapier, damit die Farben kräftiger herauskommen. Rechts seht Ihr eine dieser Illustrationen. Ich habe die ersten beiden illustrierten Bände gerade nicht hier bei mir, aber ich meine, dass das darin schöner gelöst war.
Das Papier der Seiten ist wertig und passt zum Gesamtkonzept des Buches, allerdings wäre ein farbiges Lesebändchen noch schön gewesen, aber das fehlte ja bereits bei den ersten beiden Teilen der illustrierten Trilogie. Für einen Preis von über 30,00 EUR wäre das sicher noch mit drin gewesen.
Insgesamt ist Assassin’s Quest (Illustrierte Ausgabe) es ein gut gelungener dritter Band geworden. Zwar hätte man noch das eine oder andere verbessern können, Liebhaber der Reihe werden jedoch auch an diesem Buch ihre Freude haben. Ich bin gespannt, ob es auch zu den anderen beiden Weitseher-Trilogien noch illustrierte Ausgaben im gleichen Stil geben wird und… ob vielleicht mal eine deutsche illustrierte Ausgabe den Weg in die Regale findet. Das wäre ja mal was, obwohl ich da keine allzu großen Hoffnungen hege, wenn ich ehrlich bin. Die schönsten Ausgaben englischer Autoren sind oft nur auf Englisch zu finden.
Welche der vielen Ausgaben der Trilogie (auf Englisch oder Deutsch) habt Ihr im Regal stehen? Welche gefällt Euch persönlich am besten? Freue mich auf Eure Kommentare!
Jay
*In der haptischen Kommunikation werden schwere Gegenstände oft als kostspielig und wertvoll empfunden, während man ein geringes Gewicht eher mit „billig“ und von geringer Qualität assoziiert. Deshalb sind zum Beispiel auch die Flakons von teurem Parfum sehr oft aus dickem Glas gefertigt, um durch das hohe Gewicht die Wertigkeit des Produkts zu unterstreichen und den hohen Preis zu rechtfertigen. Das war ein kleiner Ausflug in das haptische Marketing.
Ich finde es immer wieder schade, dass die Hobb-Bücher in Deutschland so unbekannt/unterrepräsentiert sind. Denn ob es mal so eine tolle Ausgabe wie oben beschrieben in Deutsch geben wird? Mir hat mal eine Verlagsmitarbeiterin gesagt (wenige Tage später war die Autorin selbst in D, um neue Verträge zu unterzeichnen, eine öffentliche Veranstaltung gab es nicht), dass die Autorin, die ja sonst so etwas wie ein Megastar ist, in Deutschland zu wenig bekannt wäre. Nur woran liegt’s?
Meine Ausgaben in Deutsch sind immer noch bunt gemischt, HC und TB und diverse Verlage. Ich wollte das mal vereinheitlichen, aber man verbindet ja auch etwas mit den Büchern, die einen viele Jahre begleitet haben. Daneben habe ich aber auch einige signierte Ausgaben, die passen erst recht nirgendwo rein (z.B. die Neuübersetzung, mit der ich ja nicht so gut kann), die ich aber dennoch nie weggeben würde 🙂 Einige englische Ausgaben habe ich auch – fürs Auge. Und signiert.
Hallo Soleil,
würde J. K. Rowling nach D kommen, würde man etwas davon hören. Es kommt eben auch immer darauf an, wie der Autor/die Autorin und die Bücher medial vermarktet werden. Robin Hobb hat bei uns schon einige Fans, die sich sicher gerne mal mi5 ihr getroffen hätten, hätte der Verlag etwas in die Wege geleitet. Offenbar hat man den Nutzen noch nicht erkannt. Die englischen Verlage sind da schon wesentlich weiter.
Es gibt im Ausland auch zahlreiche kleinere Verlage, die signierte und illustrierte Sonderausgaben anbieten. Oft limitiert und für Sammler. In D kenne ich nicht einen solchen Verlag. Eine Marktlücke? Oder ist der deutschsprachige Markt zu klein für solche Ausgaben? Ich könnte mir schon vorstellen, dass da was gehen würde. Klasse statt Masse für Buchliebhaber in deutscher Sprache.
Jay
Ja, da stimme ich Dir voll zu. Ich habe die Mitarbeiterin nämlich auch gefragt, warum es keine Lesereise gab, wenn die Autorin schon mal da war (das wusste niemand sonst!), aber sie meinte eben, das Interesse sei zu gering. Ich hätte übrigens kommen dürfen, aber von Berlin nach München von einem Tag auf den anderen, das ging dann doch leider nicht. Schade und ehrlich gesagt auch irritierend fand ich das Ganze aber schon. Ich hätte die Autorin nämlich wahnsinnig gerne mal persönlich gesehen. Die signierten Ausgaben sind einmal von eben dieser Mitarbeiterin, die ich um eine solche gebeten hatte und einmal aus Schweden, wo es eine Signierstunde mit Hobb gab und eine Freundin dagewesen ist. Nun ja, jetzt weiß man ja auch nicht genau, wann es je wieder Lesereisen geben wird …
Ich glaube dagegen schon, dass viele (kleine) Verlage so etwas machen wollen würden. Aber so einfach ist das nicht, denn die Lizenzen werden nicht gerade billig sein. Dazu die Übersetzung und Aufmachung … das muss man sich erst einmal leisten können. Im Moment müssen wir uns zudem, fürchte ich, eher darauf einstellen, dass es Ende des Jahres nicht mehr alle Verlage geben wird. Für Sammlerausgaben wäre ich sonst auch zu haben. 🙂
Hallo Jay,
ich besitze die Weltbild und die Penhaligon Ausgabe. Eine weitere, ältere Ausgabe, ich glaube von Bastei Lübbe, besaß ich auch noch, habe ich aber verkauft. Leider gibt es kaum noch Fantasy in diesem hervorragenden Stil. Frau Lindholm hat sich selbst übertroffen und niemand kann Ähnliches produzieren, bis auf wirklich wenige Ausnahmen…
Viele Grüße
Wolfram
Hallo Wolfram,
ich habe einige unterschiedliche Ausgaben auf Englisch und auf Deutsch. Mir gefallen die Cover der Bastei-Ausgabe sehr gut, aber auch die neuen Cover der Penhaligon-Ausgabe sind gut gelungen. Was die Qualität von Robin Hobbs Büchern betrifft, kann ich Dir ebenfalls nur recht geben. Fantasy auf diesem Niveau ist nicht leicht zu finden.
Viele Grüße
Jay