15. Oktober 2024

Ronar – Drei Ähren (Fantasy) von Anke Höhl-Kayser

Anke Höhl-Kayser: Ronar - Drei Ähren,
Books on Demand, 2012

Winter liegt über dem Nebelwald. Ronar hat seinen Platz im Volk der Elthen gefunden. Doch es gibt jemanden, dem der Verlauf der Ereignisse nicht gefallen hat und der mächtig genug ist, die Zeit zu verändern.
Der Zauber führt die Geschichte zurück zum Anfang: Ronar lebt wieder in seinem Dorf. Er ist wieder der Ziehsohn des Schmieds.
Aber ist wirklich alles, wie es war? Was geschieht, wenn man versucht, die Zeit zurückzudrehen? Wird sie sich einen fremden Willen aufzwingen lassen – oder wird sie sich in etwas Furchtbares, Unberechenbares verwandeln?
Das Finale der Trilogie stellt Ronar vor seine schwerste Aufgabe. Zurückgeworfen in eine Zeit, die sich mehr und mehr gegen ihn wendet, ohne Zauberkräfte und ohne Erinnerung an sein wahres Ich, muss er seine Fähigkeiten so schnell wie möglich zurückgewinnen – sonst wird er seine Freunde und sich selbst im Nichts verlieren. (Quelle: Buch.de)

Titel: Ronar – Drei Ähren Reihe: Ronar (Buch 3) Autor: Anke Höhl-Kayser Verlag: Books on Demand Seitenzahl: 328 Alter: 12+ Erste Aufl.: 03. September 2012 Ausgaben: Taschenbuch, E-Book ISBN: 978-3848220236 (TB) Vorgängerband: Ronar – Zwei Welten

Über die Autorin der Ronar-Trilogie

Anke Höhl-Kayser wurde 1962 in Wuppertal geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern und ihrem Landseer (das ist eine Hunderasse) Moritz lebt. Nach dem Abitur studierte sie Literaturwissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum für die Fächer Anglistik, Skandinavistik und Amerikanistik und schloss das Studium mit dem Magister Artium ab. Seit 2009 arbeitet sie als Lektorin und Autorin und schrieb seither eine ganze Reihe von Fantasyromanen für Kinder und Jugendliche, Kurzgeschichten und Lyrik. Ihre Romane wurden zum Teil für den Deutschen Phantastik-Preis nominiert und mit Preisen ausgezeichnet.

Meine Meinung zu Ronar – Drei Ähren

Mit Ronar – Drei Ähren schließt Anke Höhl-Kayser ihre Ronar-Trilogie ab. Während es im zweiten Teil um zwei verschiedene Welten ging, was zu einer Mischung aus Fantasy und Science Fiction wurde, so ist das Thema von Band Drei die Zeitreise. Hervorgerufen durch dunkle Magie, spielt die Zeit verrückt. Ronar und seine Freunde finden sich in einer anderen Zeitebene wieder, in der die Dinge anders laufen, als sie es aus der „echten“ Zeit kennen. Nicht nur, dass ehemalige Freunde zu Feinden geworden sind, auch die ursprünglich Bösen zeigen sich von einer ganz anderen Seite. Es entwickelt sich eine verwirrende Geschichte in der Ronar und seine Freunde versuchen die Dinge wieder gerade zu richten und auf ihre ursprüngliche Zeitebene zurückzugelangen – mit den drei Ähren, die sie bei sich tragen, soll das gelingen. Die Handlung rundet die Geschichte um Ronar stilvoll ab, denn der Leser erfährt weitere Hintergründe um die Ereignisse, die schon in den ersten beiden Büchern stattfanden. So erfährt nicht nur Ronar mehr über seine Abstammung und wie er damals als Ziehkind bei der Familie des Schmieds landete, auch für die Elthen klärt sich so manches Rätsel. Zum Schluss wendet sich schließlich alles zum Guten.

Ronar (Buchcover des ersten Teils der Trilogie)
Anke Höhl-Kayser: Ronar (Band1)
Taschenbuchausgabe
Books on Demand, 2009

Wie hat mir nun der dritte Teil gefallen? Ich bin in dieser Hinsicht gespalten. Zum einen hat mir das Zeitreisethema sehr zugesagt, weil es recht viel Potential für eine  gute Geschichte bietet. Allerdings verwirrten mich die Ereignisse mit der Zeit immer mehr. Irgendwie war es für mich schwierig einen roten Faden in der Handlung zu finden. Zahlreiche Sprünge zwischen den Protagonisten, jede Menge Magie und Wendungen, sowie Rückblicke in die Vergangenheit, machten es mir nicht leicht der Handlung zu folgen. Irgendwann wusste ich dann nicht mehr so recht, wo das alles hinsteuert. Der Schreibstil der Autorin war durchweg sehr gut, die Sprache sehr bildhaft und schön zu lesen, jedoch die Zusammenhänge waren für mich kaum noch durchschaubar. Meist passiert mir das, wenn ich ein Buch mit zu großen Pausen lese und dann nicht mehr so ganz weiß, was vorher geschah, jedoch habe ich Ronar – Drei Ähren in vier Tagen gelesen und trotzdem hatte ich so meine Probleme zu folgen.
Was mich auch ein bisschen gestört hat, war der „Zuckerguss“ über der Geschichte. So bezeichne ich es, wenn zwar hin und wieder schlimme Dinge geschehen, die jedoch im Endeffekt keinerlei Konsequenzen für die Charaktere haben. Wenn jemand schwer verletzt wird und dem Tode nahe ist, dann findet sich im Endeffekt immer eine freundliche Seele, die alles zum Guten wendet und heilend die Hände erhebt. Es gibt keine Opfer (höchstens mal ein Schurke) und am Ende wird alles gut. Wenn man das als Leser erst einmal erkannt hat, dann geht ein gehöriger Teil der Spannung verloren.
Aufgrund der recht verwirrenden Geschichte fällt es mir schwer das Buch als „zum Vorlesen geeignet“ anzupreisen. Ich weiß nicht, ob junge Leser den Dingen tatsächlich in allen Details folgen können. Vielleicht müsste ich das Buch ein weiteres Mal lesen, um alle Zusammenhänge zu begreifen.
Am Schluss löst sich alles in Wohlgefallen auf. Natürlich. Alle Probleme sind beseitigt, alle werden glücklich. Und wenn sie nicht gestorben sind…

Sehr gut gelungen fand ich, wie auch schon bei den ersten beiden Büchern, das Cover. Es passt vor allem gut zur Geschichte und ist kein 08/15-Cover von der Stange.

Mein Fazit

Sterne-Bewertung
3.5 von 5 Sternen
„Gute Ideen, aber recht verwirrend.“

Der erste Teil der Ronar-Reihe ist für mich eindeutig der beste. Es gibt eine klare Linie, die Handlung ist gut nachvollziehbar und spannend bis zum Schluss. Nicht zuletzt wegen dem tollen Schreibstil der Autorin und den vielen guten Ideen, die sie in das Buch einbringt.
Leider konnte in meinen Augen schon Teil zwei nicht mehr an den ersten so richtig anknüpfen. Er entfernte sich für mich zu sehr von der traditionellen Fantasy. Teil Drei war zwar wieder ein Stück besser, doch auch diesmal für mich zu vollgepackt mit Wendungen und Hintergründen, dass es schwer wurde das alles zu überblicken. Zu sagen „ich hätte mir mehr erwartet“ wäre daher falsch, im Gegenteil. Weniger wäre in meinen Augen besser gewesen. Weniger Wendungen, weniger Personen und vor allem weniger Magie, mit der letztendlich alles wieder gerade gerückt wurde. Mir fehlten auch die Opfer bzw. die wirklich dramatischen Abschiedsmomente. Etwas weniger Zucker und ein bisschen mehr Essig hätte der Geschichte gut getan.

Jay

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