Der sterbende Auftragsmörder Yassen Gregorovich verriet Alex Rider, dass sein Vater John Rider einst für eine geheimnisvolle Organisation namens SCORPIA in Venedig arbeitete. Um weitere Informationen über die Vergangenheit seines toten Vaters zu erfahren, kommt Alex die Klassenfahrt dorthin gerade recht. Doch die Suche ist schwieriger als erwartet und als er schließlich SCORPIA und die Antworten auf seine Fragen findet, begibt er sich in größte Gefahr.
Was hatte sein Vater mit einer skrupellosen Organisation zu schaffen, die plant tausende junger Menschen in London zu töten? Schon bald findet sich Alex Rider in seiner nächsten gefährlichen Mission wieder…
Titel: Scorpia Autor: Anthony Horowitz Verlag: Ravensburger Reihe: Alex Rider, #5 Seitenzahl: 352 (384) Genre: Jugendbuch Alter: 12+ Erste Aufl.: Juli 2008 (31.01.2004) Ausgaben: Hardcover (ENG), Taschenbuch, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3473585267 (TB), 978-1406360233 (ENG TB) Vorgängerband: Eagle Strike (Alex Rider #4) Folgeband: Ark Angel (Alex Rider #6)
Zum Buch Scorpia (Alex Rider 5)
Scorpia ist der fünfte Teil der spannenden Agentenreihe um den Jungen Alex Rider, der unmittelbar an den vierten Teil Eagle Strike anschließt. Das Buch erschien erstmals 2004 in England bei Walker Books. Es ist sowohl als englischer Hardcover, als auch als Taschenbuch und E-Book erhältlich. Das Coverdesign wurde, wie bei allen Büchern der Alex-Rider-Reihe im Laufe der Jahre mehrfach geändert. Die aktuelle englische Taschenbuchausgabe umfasst 384 Seiten.
Auf Deutsch erschien das Buch im Juli 2008 unter dem gleichen Titel (rechts). Die aktuelle deutsche Ausgabe hat ca. 352 Seiten und das Buch ist beim Ravensburger Verlag erhältlich. Auch das deutsche Cover wurde bis zum heutigen Tag mehrmals geändert.
Meine Meinung zu Scorpia (Alex Rider 5)
Spätestens nach der vierten Mission von Alex Rider musste Anthony Horowitz seiner Reihe etwas mehr Hintergrund bieten. Dass ein 14-jähriger Junge innerhalb von einem guten halben Jahr mehrmals die Welt rettet, ist für sich gesehen schon kaum zu glauben. Klar, die Missionen waren alle super geschrieben, dennoch war es höchste Zeit, die Rahmenhandlung etwas mehr in den Fokus zu rücken, also Alex‘ zahlreichen Fragen nach der Vergangenheit, die alle noch ungeklärt sind. Wer waren seine Eltern? Wie und warum kamen sie ums Leben? Welche Verbindungen gibt es zu seinem eigenen Leben und welche Rolle spielt der britische Geheimdienst MI6 in der ganzen Sache?
In Eagle Strike gibt der Autor den Anstoß für die Suche nach Antworten auf diese Fragen, indem er einen Vertragskiller gegenüber Alex von einer geheimen Organisation namens Scorpia sprechen lässt, für die sein Vater einmal gearbeitet haben soll. Der gleichnamige Roman beschreibt also nicht vordergründig eine neue Mission für Alex, auch wenn die natürlich auch ein Teil des Buches ist, sondern vielmehr seine Suche nach Antworten. Schon bald findet sich Alex in einem Sumpf aus Lügen, Geheimnissen und Verrat wieder und weiß schnell nicht mehr, wem er überhaupt vertrauen kann. Er ist sich nicht im Klaren, welche Gefühle er gegenüber seinem Vater hegen soll, den er selbst nie gekannt hat, zu dem er sich dennoch irgendwie verbunden fühlt. Anthony Horowitz ist es sehr gut gelungen den Zwiespalt des jungen Agenten zu beschreiben. Alex‘ Weltbild bekommt einige große Risse und er weiß bisweilen selbst nicht, wie er handeln soll, denn die Grenzen zwischen gut und böse scheinen immer mehr zu verschwimmen. Wie kann er noch an das Gute glauben, wenn die Guten selbst Böses tun? Mir hat Scorpia sehr gut gefallen, weil es Alex‘ Person und seine Gefühle noch mehr in den Fokus rückt und ich hoffe, dass Anthony Horowitz dies auch in den kommenden Bänden so fortsetzt. Ich denke nämlich, aus der Vergangenheit des Jungen ist noch mehr herauszuholen.
Der Schreibstil ist wie gehabt sehr flüssig. Horowitz scheut sich nicht manche Passagen zu kürzen oder hin und wieder einen Zeitsprung zu machen, wenn es zur Aufrechterhaltung der Spannungskurve notwendig erscheint. Es passiert eigentlich immer etwas, sodass man gerne wissen möchte, wie es weitergeht. Auch im fünften Buch wird es nicht langweilig und Horowitz schafft es dabei immer wieder die Leser aufs Neue zu überraschen. Das sind Bücher, die man als Jugendlicher gerne liest und die ich als Erwachsener durchaus auch genießen kann, weil die Geschichten nicht mega kompliziert sind. Unterhaltsam, verständlich, spannend, überraschend und nicht unnötig aufgebläht. Alex ist ein sympathischer und überaus mutiger Protagonist, der einiges riskiert und auch immer wieder einstecken muss. Wie Bond in jedem guten Film muss Alex immer wieder aus prekären Situationen einen Ausweg finden und einigen gefährlichen Widersachern die Stirn bieten. In den Büchern finden sich auch immer wieder Anspielungen auf die Filme mit dem bekannten Agenten 007. Dass Alex eigentlich gar nicht ständig die Welt retten will und vielmehr ein „normaler“ Jugendlicher sein möchte, der zur Schule geht, macht seine Person für die Leser nur noch interessanter.
Mein Fazit zu Scorpia
Scorpia ist anders, als die vorherigen Bücher der Reihe. Die Handlung fokussiert sich mehr auf die Person von Alex und die Vergangenheit seiner Familie, was Anthony Horowitz gut gelungen ist. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist das Buch auch wieder richtig spannend, da es sich von den „üblichen Missionen“ abhebt und man als Leser noch näher am Protagonisten Alex Rider und seinen Gefühlen ist. Insgesamt ist es ein Buch, das ich sehr empfehlen kann, allerdings sollte man vorher die anderen Bücher der Reihe gelesen haben, da es immer wieder Verknüpfungen zu früheren Ereignissen in der Handlung gibt.
Ich habe das Buch im englischen Original gelesen. Der Text ist für fortgeschrittene Lerner der englischen Sprache recht gut verständlich und eignet sich, wie auch die anderen Alex-Rider-Romane, gut als Lektüre, um das Leseverständnis zu trainieren. Für manche Begriffe wird eventuell ein Wörterbuch benötigt.