19. März 2024

Die Dunkelelfen (Homeland) von R. A. Salvatore

Never does a star grace this land with a poet’s light or twinkling mysteries, nor does the sun send to here its rays of warmth and life. This is the Underdark, the secret world beneath the bustling surface of the Forgotten Realms,…

R. A. Salvatore: Homeland
R. A. Salvatore: Die Dunkelelfen,
Taschenbuchausgabe, Blanvalet, 2010

Tief unter der Erde, in der sogenannten Unterwelt, an einem Ort wohin sich selten ein Mensch verirrt, befindet sich Menzoberranzan, die Stadt der Dunkelelfen. Hier regiert die grausame Spinnengöttin Lloth und verbreitet durch ihre Hohen Priesterinnen Angst und Schrecken. Die Dunkelelfen selbst sind die Geisel der Unterwelt und all ihrer Völker. Ihr Kampfgeschick ist unerreicht und wer auf sie in den dunklen Höhlen und Gängen der Unterwelt trifft, hat sein Leben in aller Regel verwirkt. Stets sind sie bereit, ihrer verschlagenen Göttin an Grausamkeit nachzueifern. Nur Drizzt, der bereits in jungen Jahren ein überragender Schwertkämpfer ist, begehrt gegen sein eigenes böses Volk auf. Dies ist seine Geschichte …

Titel: Die Dunkelelfen (Homeland) Reihe: Die Legende von Drizzt (The Legend of Drizzt/Dark Elf Trilogy, #1) Autor: R. A. Salvatore Verlag: Blanvalet (engl. Wizards of the Coast) Seitenzahl: 448 (384) Alter: 16+ Erste Aufl.: 01. Mai 1992 (19. September 1990) Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book ISBN: 978-3442267545 Folgeband: Die Rache der Dunkelelfen

Über den Autor von Die Dunkelelfen

Robert Anthony Salvatore wurde am 20. Januar 1959 in Leominster, Massachusetts (USA) geboren und hat zahlreiche Fantasybücher geschrieben. Nach der Schule studierte er zunächst Informatik. Als er jedoch zu Weihnachten eine Ausgabe von Tolkiens Der Herr der Ringe geschenkt bekam, wechselte er kurz darauf den Studiengang, um Journalismus zu studieren. Er hat einen Universitätsabschluss in Anglistik und Kommunikation. Seine Schriftstellerkarriere im Genre Fantasy und Science-Fiction startete er im Jahr 1982 mit seinem Roman Echoes of the Fourth Magic und hat seither eine ganze Reihe Bücher geschrieben. Sein erster veröffentlichter Roman war The Crystal Shard (1988) beim Verlag TSR. Mit dem Charakter des Dunkelelfen Drizzt Do’Urden erlangte er inzwischen Berühmtheit. Die Saga um den Dunkelelfen Drizzt ist bis heute der Kern seiner schriftstellerischen Leistung. Salvatore ist verheiratet und hat mit seiner Frau Diane drei Kinder.

Hintergrund zu R. A. Salvatores Dunkelelf-Trilogy

Die Dunkelelfen (englisches Buchcover)
R. A. Salvatore: Homeland
Taschenbuchausgabe,
Wizards of the Coast, 1990

Die gesamt Reihe um den Dunkelelfen Drizzt umfasst inzwischen zahlreiche Bücher. Einige sind als Dreiteiler geschrieben, manche als Einzelbände. Erstmals erschienen sind die Bücher unter dem Label Forgotten Realms (Vergessene Königreiche), worunter auch zahlreiche andere Fantasyautoren Bücher veröffentlichten.
Die Dark Elf Trilogy wurde in den Jahren 1990/1991 veröffentlicht und beginnt mit Drizzts Geburt und seinen Jugendjahren. Auf Deutsch wurden die englischen Ausgaben 1992/1993 in zwei Bücher geteilt (Goldmann Verlag). Inzwischen waren sie beim Verlag Blanvalet auch jeweils als ein Buch erhältlich. Hier die englischen und deutschen Titel der Trilogie:

  • Homeland – Dark Elf Trilogy, Book 1
    (dt.: Der Dritte Sohn und Im Reich der Spinne; später Einzelband: Die Dunkelelfen)
  • Exile – Dark Elf Trilogy, Book 2
    (dt.: Der Wächter im Dunkel und Im Zeichen des Panthers; später Einzelband: Die Rache der Dunkelelfen)
  • Sojourn – Dark Elf Trilogy, Book 3
    (dt.: In Acht und Bann und Die Hüter des Waldes; später Einzelband: Der Fluch der Dunkelelfen)

Meine Meinung zu Die Dunkelelfen

Während einer Reise mit Freunden durch England und Schottland im Jahr 1992, habe ich mir gefühlt 50 englischen Taschenbücher der Forgotten-Realms-Reihe gekauft, darunter auch die Dark Elf Trilogie (damals war das mit dem Kauf von englischen Büchern in Deutschland nicht so einfach, wie heute über das Internet). Erstmals gelesen habe ich die drei Bücher Homeland, Exile und Sojourn schließlich im Sommer 1993 und war begeistert. Die Story hat mir so gut gefallen, dass ich sie bis heute nur positiv in Erinnerung hatte. Grund genug für mich, sie nach 26 Jahren wieder zu lesen und für euch zu rezensieren. Die Bücher gehören zu den (angeblich) besten 30 Fantasy-Buchreihen aller Zeiten und ich kann mich in diesem Fall nur dieser Meinung anschließen. R. A. Salvatore schreibt genial und seine Hauptfigur Drizzt Do’Urden, der berühmte Dunkelelf, ist sicherlich einer der schillerndsten und vielschichtigsten Charaktere im Fantasygenre. Was macht Drizzt aber so besonders in den Augen der Fans?

Die Dunkelelfen (englisch: drow elves oder einfach nur Drow) gehören zu den bösartigsten Geschöpfen der Forgotten Realms. Beherrscht von ihrer grausamen Spinnengöttin Lloth, leben sie zurückgezogen in der Gängen und Höhlen der Unterwelt (Underdark) und sind von allen Völkern gefürchtet. Der junge Drizzt wächst als Sohn einer mächtigen Familie in einer Stadt der Dunkelelfen auf und lernt die grausamen Riten und Gebräuche seiner Spezies kennen – und er verachtet sie zutiefst.
Drizzt ist ein Rebell, der sich aufgrund seiner Moralvorstellungen innerlich von seinem Volk distanziert. Obwohl er ein überaus guter Kämpfer ist, lebt er mit seiner Verachtung für die Spinnengöttin Lloth und ihrer „Gesetze“ sehr gefährlich, denn wer sich ihren Regeln nicht unterwirft, hat sein Leben verwirkt. Drizzts ist auf der Suche nach einem Ausweg. Einerseits kann der seine Stadt und seiner Rasse nicht einfach den Rücken kehren (Dunkelelfen werden von allen Völkern gehasst), andererseits verachtet er deren entsetzlichen Gebräuche und ihren Durst nach Blut. Dieser innere Zwist alleinbaut schon einen Großteil der Spannung auf. Hinzu kommen interessante Einblicke in die Lebensweise der Dunkelelfen, denn R. A. Salvatore erschafft ein überaus überzeugendes und stimmiges Bild von dieser geheimnisvollen und gefährlichen Rasse, das den Leser gleichermaßen fasziniert, wie auch abstößt. Da man sich aber andererseits eher mit Drizzts Motiven identifiziert, fällt es leicht ihn als Charakter zu akzeptieren und auf seiner Seite zu stehen. Man möchte einfach wissen, wie seine Geschichte weitergeht.

Neben Drizzt gibt es zudem noch andere Charaktere in der Handlung, die für Abwechslung sorgen. Da wäre zum einen Zaknafein, der Waffenmeister der Familie Do’Urden, der Drizzt lehrt zu Kämpfen und ihm näher steht, als man es zunächst vermuten mag. Oder Matron Malice, das weibliche Familienoberhaupt, die mit ihrer Hingabe zur Spinnengöttin Lloth das Böse repräsentiert (ebenso wie Drizzts Schwestern). Männer haben in der Welt der Dunkelelfen nicht gerade viel zu lachen, das kann ich euch sagen.

Insgesamt lebt die Handlung von Die Dunkelelfen (Homeland) von Salvatores wunderbar detailreichen Beschreibungen der Dunkelelfen und ihrer Lebensart und natürlich von der Geschichte um Drizzt und wie er sich in einer Welt behauptet, die er immer mehr verachtet. Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Zahlreiche Wendungen machen die Handlung schwer vorhersehbar, was gut ist. Wer sich auf die Drow einlässt, wird sicher nicht enttäuscht werden. Salvatores Unterwelt ist detailreich und vielschichtig ausgearbeitet, sodass man sich gerne in des Buch vertieft. Das Zusammenspiel der Charaktere trägt das Übrige zu einer spannenden Geschichte bei, die im zweiten Band Exile (Die Rache der Dunkelelfen) schließlich fortgesetzt wird.

Mein Fazit

Sterne-Bewertung
5 von 5 Sterne
„Ein tolles Buch!“

Die Dunkelelfen-Trilogie gehört mit Recht zu den besten Büchern des Genres. Auch nach Jahren haben Salvatores Bücher nichts an Spannung verloren und können immer wieder gelesen werden. Wer die Gelegenheit hat, sollte das auch unbedingt tun. Zwar gibt es die Bücher zweitweise nur antiquarisch, jedoch als E-Books sind sie erhältlich (oder gleich im englischen Original besorgen). Leseempfehlung von mir!

Ich habe Homeland im englischen Original gelesen. Die Sprache ist gut verständlich, das Niveau angemessen. Wer einigermaßen geübt ist, sollte mit dem Text keine allzu großen Probleme haben. Hin und wieder könnte ein Wörterbuch oder eine entsprechende App nötig sein.

Jay

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