Auf Reisen lesen? Nach einem doch recht heißen Juni 2019 mit hochsommerlichen Temperaturen haben wir nun endlich die erhoffte Abkühlung und den langersehnten Regen, der das Gras im Garten wieder grün macht und auf den auch die Bauern gewartet haben. Ja, das Wetter schlägt Kapriolen. Für uns Lesende ist es jedoch völlig egal, wie und wo wir uns in eine gute Lektüre vertiefen. Ob es nun im Freibad ist mit gelegentlicher Abkühlung im Wasser, auf dem Sofa mit einem Cappuccino oder einer guten Tasse Tee, wenn es mal etwas kühler ist als sonst, oder vielleicht auch während einer Urlaubsreise. Viele Menschen nehmen Bücher mit, wenn sie in den Urlaub fahren oder fliegen. Entweder mit einigen gedruckten Büchern im Gepäck oder mit einem E-Reader, um Platz und Gewicht zu sparen. Fragt sich nur, ob es wirklich sinnvoll ist in ein fremdes Land zu fahren, nur um sich dann (wie auch daheim) in Bücher zu vertiefen und die Welt um sich herum auszublenden.
Antonias Montagsfrage in ihrem Blog Lauter & Leise dreht sich in dieser Woche um das Thema, ob man auf Reisen lesen sollte oder nicht.
Ich denke, man kann die Frage nicht pauschal beantworten.
Ob man auf Reisen lesen soll, kommt wohl immer auf die Reise an, die man unternimmt. Reise ich in ein fernes Land, um dort Land, Menschen und Kultur kennenzulernen, dann würde mir vielleicht ein einziges Buch genügen, um abends im Bett ein bisschen vor dem Einschlafen zu lesen, denn tagsüber bin ich ja unterwegs, um etwas zu sehen und zu erkunden. Andererseits kann ich natürlich auch einen Entspannungsurlaub in irgendeiner Hotelanlage buchen, die ich für die ganze Zeit kaum verlasse, weil ich jeden Tag am Pool liege. In diesem Fall wären wohl einige Bücher mehr sinnvoll, um die Zeit zwischen den Mahlzeiten und den Gängen zur Cocktailbar zu überbrücken. Aus meiner Erfahrung weiß ich für mich persönlich, dass ich im Urlaub eher kaum zum Lesen komme, weil ich mir immer denke, ich müsste die Zeit sinnvoller nutzen, wenn ich schon mal woanders bin. Das bedeutet jetzt nicht, dass auf Reisen lesen nicht sinnvoll ist, aber das kann ich schließlich auch zu Hause und der Urlaub auf dem Balkon oder im Freibad ist zudem auch noch günstiger.
Wenn ich in ein fremdes Land fahre, dann sehr oft, um dort etwas zu erleben. Da bleibt für Lesen in der Regel wenig Zeit. Plane ich jedoch einen Leseurlaub auf der Liege am Pool oder dergleichen, dann habe ich immer einige Bücher mit dabei.
Als ich 1988 mit meinen Eltern nach Portugal gefahren bin, war ich gerade im Lesefieber und habe die Silberbände der Perry-Rhodan-Reihe regelrecht verschlungen. Ich glaube, ich habe in den zwei Wochen 12 Bücher á 400 Seiten gelesen (quasi jeden Tag eines) und habe es genossen. Allerdings habe ich mit meinen Eltern tagsüber nicht allzu viel unternommen. War auch schön (und spannend).
Was ich jedoch recht interessant finde, ist die Möglichkeit im Urlaub Bücher zu lesen, die zu dem Land oder zu der Region, in der man sich befindet, einen Bezug haben. Also zum Beispiel Sagen und Legenden aus Irland, wenn man gerade Urlaub auf der grünen Insel macht. Zum Beispiel Metro während eines Urlaubs in Moskau. Oder ein spannender Thriller, der in der Toskana spielt, wenn man gerade dort im Hotel ist. Oder Fitzeks Passagier 23, wenn man gerade eine Kreuzfahrt macht. Oder Jenseits der blauen Grenze am Ostseestrand. Allerdings würde ich Bücher über Flugzeugabstürze erst lesen, wenn ich gelandet bin. Keinesfalls vor den Flug oder währenddessen. 😉
Hey Jay,
ich bin ganz deiner Meinung: es kommt auf den Urlaub an. Ein reiner Entspannungsurlaub am Strand eigenet sich perfekt dazu, die halbe Bibliothek zu verschlingen, aber ein Städtetrip ist beispielsweise nicht der richtige Rahmen für ausgedehnte Lesestunden.
Montagsfrage auf dem wortmagieblog
Viele liebe Grüße,
Elli