Kurz bevor er starb, sagte Paps, solange ich mich auf mich selbst und niemanden sonst verließe, könne mir nichts zustoßen. Wahrscheinlich würde ich mich eine Zeit lang einsam fühlen, doch das ginge irgendwann vorbei.
Watt Key – Alabama Moon
Moon haust schon sein ganzes Leben mit seinem Vater heimlich und zurückgezogen in den entlegenen Wäldern des US-Bundesstaats Alabama. Sein Vater hat ihm alles beigebracht, wie man in der Wildnis, fernab der Zivilisation überlebt, zum Beispiel wie man ohne Streichhölzer Feuer macht, wie man Tiere fängt, Heilmittel aus Pflanzen herstellt und vieles mehr. Doch dann stirbt sein Vater und Moon ist völlig auf sich allein gestellt. Sein letzter Wunsch war, dass Moon von Alabama nach Alaska geht, um dort in den weiten Wäldern in Sicherheit zu leben. Er macht sich auf den beschwerlichen Weg, doch die Behörden wollen Moon gegen seinen Willen in ein Heim bringen. Auf seiner Flucht begegnet er dem Jungen Kit, der sein erster richtiger Freund wird und es beginnt ein Katz und Maus Spiel: Moon und Kit gegen den Rest der Welt und auf der Flucht vor der Polizei…
Alabama Moon wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Das TIME MAGAZINE zählt Alabama Moon zu den besten 100 Jugendbüchern aller Zeiten.
Titel: Alabama Moon Autor: Watt Key Verlag: Oetinger (eng.: Macmillan USA) Seitenzahl: 352 (298) Genre: Jugendbuch Alter: 10+ Erste Aufl.: 01.07.2008 (engl.: 05.09.2006) Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book (eng.: Taschenbuch) ISBN: 978-3841505576 (Dt. TB) Sonstiges: wurde verfilmt
Über den Autor von Alabama Moon
Watt Key wurde 1970 als ältestes von sieben Kindern geboren und wuchs in Alabama auf. In seiner Jugend hielt er sich viel im Freien auf, fing Fische, stellte Fallen und baute Baumhäuser. Heute besitzt er ein Stück Sumpfland in Alabama, das nur mit einem kleinen Boot zu erreichen ist. Bereits als Student begann Watt Key zu schreiben. Alabama Moon ist sein erstes Buch. Es wurde in 8 Sprachen übersetzt. Watt Key lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern im Süden von Alabama. (Autorenbeschreibung aus dem Buch)
Watt Key setzt die Geschichte in seinem Buch Niemandsland (engl.: Dirt Road Home) fort.
Meine Meinung zu Alabama Moon
Ich bin in der Buchhandlung über das Taschenbuch von Alabama Moon gestolpert und ich fand den Klappentext sehr ansprechend. Als alter Pfadfinder hat mich das Leben draußen in der Wildnis schon als Kind immer gereizt. Oft war ich tagelang mit dem Rucksack unterwegs oder verbrachte einen Teil meiner Ferien in der Natur auf Lagern und Fahrten. Diese Zeit hat mich bis heute geprägt und ich war gespannt, wie der Autor die Geschichte von Moon, dem Jungen aus der Wildnis, in seinem Buch umsetzte.
Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive des 10-jährigen Moon erzählt, dessen Vater zu Beginn des Buchs bereits gestorben war. Der Junge erzählt selbst von der Zeit mit seinem Vater und wie er mit ihm zusammen in den wilden Wäldern Alabamas lebte. Ich fand den Start sehr gut gelungen, da er recht gut beschreibt, wie Moon das Leben in der Wildnis empfand und was er von seinem Vater alles gelernt hat. Gleichzeitig ist der Verlust für Moon ein schwerer Schlag, denn er ist zu diesem Zeitpunkt ganz auf sich alleine gestellt. Der letzte Wunsch seines Vaters, Moon soll nach Alaska gehen, um dort in Freiheit zu leben, wird für den Jungen zum großen Ziel, das er aus voller Vertrauen in seinen Vater schaffen möchte. Leider ist ihm schon bald nach seinem Aufbruch die Polizei auf den Fersen, um ihn einzufangen und es entwickelt sich eine turbulente Geschichte um seine Flucht.
Eine wichtige Rolle in der Handlung spielen Moons Freunde Kit und Hal, die er auf seiner Flucht trifft und die ihn schließlich begleiten. Ab diesem Zeitpunkt entwickelt sich die Geschichte zu einem Jungenabenteuer, in dem es um Freundschaft, Vertrauen und gegenseitige Hilfe geht. Jeder der drei Jungen hat seine eigenen Ängste und Wünsche an die Zukunft, die mit der Zeit immer mehr in den Mittelpunkt rücken. So entwickelt sich die Handlung mit der Zeit auch emotional, was selbst erwachsene Leser anspricht. Der Fokus der Handlung liegt schließlich nicht mehr allein auf Moon, sondern bezieht auch seine Freunde mit ein. So wird Moons Suche nach Freiheit in Alaska schließlich immer mehr zu einer Suche nach all den Dingen, die ihm bisher in seinem jungen Leben verwehrt geblieben waren: Freundschaft, Familie und ein Zuhause, das ihm Geborgenheit gibt.
Alabama Moon ist schön zu lesen. Die Sprache ist jugendgerecht, der Schreibstil mitreißend und bisweilen auch recht witzig. Sehr gut hat Watt Key auch die Protagonisten entwickelt, ihnen eine eigene kleine Hintergrundgeschichte geschrieben und dabei auch die emotionale Seite nicht außer Acht gelassen. Aus diesem Grund kann ich das Buch auch gut als Schullektüre empfehlen, auch wenn es mit 350 etwas umfangreicher ist, als andere Jugendbücher. Gerade das Zusammenspiel der drei Protagonisten (Moon Kit und Hal) bietet viel Stoff für Gespräche und Diskussionen. Doch auch ihr großer Gegenspieler, der jähzornige Polizist Sanders, der um jeden Preis versucht Moon zu schnappen, ist eine interessante Persönlichkeit, die immer wieder unter Moons Geschick in der Wildnis zu leiden hat und regelmäßig ihr Fett wegbekommt (sehr zur Freude der Leserinnen und Leser).
Der Schluss des Buches ist gut gelungen und passend. Mich konnte Watt Key überzeugen. Das Buch wurde 2009 sogar verfilmt und ist auf DVD und Blue-Ray erhältlich.
Mein Fazit
Watt Key ist mit seinem bereits 2006 erschienenen Debütroman Alabama Moon ein wirklich guter Einstand gelungen. Es ist ein Abenteuerroman, der junge Leser (vor allem auch Jungs) mitreißen kann. Als Schullektüre ist das Buch ebenfalls gut geeignet und es hat nicht umsonst verschiedene Preise gewonnen. Der Schreibstil ist altersgerecht und abwechseln, die Geschichte nicht zu tiefgründig, aber dennoch voller Emotionen und einer Portion Humor. Ich kann Alabama Moon empfehlen für junge Leser ab 10 Jahren.
Meine Kinder und ich haben uns vor ein paar Jahren den Film angesehen. Er war sehr mitreißend. Wenn das Buch mindestens genauso gut ist, dann würde ich es meinem Sohn kaufen!
Ich kann das Buch sehr empfehlen. 🙂