3. Dezember 2024

Freak (the Mighty) von Rodman Philbrick

You don’t need a time machine if you know how to remember.

Rodman Philbrick: Freak the Mighty
Rodman Philbrick: Freak, Taschenbuchausgabe, Ravensburger, 2001

„Ich hatte nie ein Gehirn, bis Freak auftauchte und mir seins für eine Weile überließ, und das ist die Wahrheit, die volle Wahrheit. Die unbezwungene Wahrheit, wie Freak das genannt hätte, und eine Zeit lang hat er das Reden für mich übernommen. Ich selbst hatte bis dahin eigentlich nur mit Fäusten oder Füßen geredet, bevor wir dann Freak der Starke wurden, Drachen und Narren töteten und hoch zu Ross ritten.“
So beginnt die mitreißende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Beide Jungen sind 13 Jahre alt, aber während Max ein scheinbar tumber, stiller Riese ist, den ein dunkles Geheimnis quält, sprüht Kevin, dessen Körper vor einigen Jahren aufgehört hat zu wachsen, vor Lebenslust und Intelligenz. Beide zusammen werden zum unschlagbaren Team. (Klappentext)

Titel: Freak (the Mighty) Autor: Rodman Philbrick Verlag: Ravensburger Seitenzahl: 192 Alter: 13+ Erste dt. Aufl.: Juni 2001 Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book ISBN: 978-3473581474

Über den Autor von Freak

Rodman Philbrick wurde 1951 in Boston geboren. Er ist den USA bekannt als Verfasser von mehreren Romanen für Erwachsene und Jugendliche, von vielen Kurzgeschichten, Artikeln und Besprechungen. Freak war sein erstes Buch für jüngere Leser. Es erschien 1993 in den USA und wurde 1998 als The Mighty verfilmt. Zu dem Buch erschien 1998 eine Fortsetzung mit dem Titel Max the Mighty.

Meine Meinung zu Freak

Freak gehörte zu den Büchern, die schon eine ganze Weile auf meinem Stapel ungelesener Bücher liegen. Die Geschichte um die beiden Jungen Max und Kevin beginnt mit einer Vorstellung von Max und ist auch durchwegs aus seiner Perspektive geschrieben. Er beschreibt, wie er sich selbst sieht, wie es zu der Freundschaft mit dem gleichaltrigen Kevin kam, den er und andere später nur noch Freak nennen, und was sie gemeinsam erlebten. Das Buch hat nur relativ wenige Seiten und man kann es gut an einem Tag lesen, dennoch ist es spannend, voller Humor und Gefühl. Es macht einfach Spaß die beiden Teenager zu begleiten.

Max ist die eine Hauptperson des Romans. Er ist für sein Alter sehr groß gewachsen und wirkt auf seine Mitmenschen eher etwas zurückgeblieben und langsam. Er kann sich nur schlecht mit Worten verteidigen, weshalb er eher einmal handgreiflich wird oder sich in sich selbst zurückzieht, wenn ihn jemand zu sehr ärgert. Der gleichaltrige Kevin (Freak) hingegen ist das krasse Gegenteil seines Freunds. Er ist wortgewandt und sehr intelligent. Im Gegensatz zu Max hat er viele Bücher gelesen (unter anderem ein Wörterbuch) und schafft es auch immer wieder sein Gegenüber mit Fremdwörtern zu verwirren. Bisweilen weiß er mehr, als seine Lehrer. Leider hat Kevin eine Gehbehinderung, die es ihm unmöglich macht mit anderen körperlich mitzuhalten. Mir hat sehr gut gefallen, wie die beiden sich das erste Mal treffen und schnell zueinander finden. Als Kevin und Max Freunde werden ergänzen sie sich jedoch optimal und sind unzertrennbar. Max‘ Kraft und Kevins Intellekt ermöglichen es ihnen gemeinsam die Welt zu erkunden und allen möglichen Gefahren entgegenzutreten, die Freak durch sich mit seiner großen Fantasie oft ausdenkt. Man erkennt das auch auf dem Cover des Buches, wo Freak mit einem Schwert in der Hand von Max auf den Schultern getragen wird. Die Beziehung zwischen Max und Freak (Max nennt ihn so) ist sehr innig, auch wenn Max dem losen Mundwerk von Freak nicht immer gewachsen ist, so spürt man dennoch ihre Zuneigung zueinander das ganze Buch hindurch. Max hat zudem ein Geheimnis und im Verlauf des Buches wird das dann auch noch ein Thema, was die Spannung in der zweiten Hälfte nochmal ansteigen lässt.

"The Mighty" ist die Verfilmung von Freak
The Mighty (DVD), Englische Fassung, MIRAMAX

Philbricks Schreibstil ist sehr charakterorientiert, denn er schreibt in einer gut verständlichen Jugendsprache, die sehr gut zu den beiden Protagonisten passt. Freaks frohes Wesen und seine Schlagfertigkeit ist auch der Grund, warum man sich beim Lesen das eine oder andere Lachen nicht verkneifen kann, denn oft bringt er die Dinge auf den Punkt. Zum Ende des Buches möchte ich hier nicht allzu viel sagen, um Spoiler zu vermeiden. Nur so viel, es war sehr ergreifend und es hat mir gut gefallen. Ich fand es zudem bewegend, wie viel Handlung und Herz der Autor in dem doch relativ kurzen Buch untergebracht hat. Der Film zum Buch (The Mighty) soll übrigens auch sehr gut sein. Leider bekommt man die deutsche DVD-Fassung im Moment nur noch gebraucht, was ich schade finde. Auf YouTube findet man Trailer dazu.

Freak ist aufgrund des Umfangs eine typische Schullektüre für den Deutschunterricht. Es gibt auch einige Unterrichtsmaterialien und Begleitbücher in englischer Sprache. Es bietet vor allem für junge Leser viele pädagogische Ansatzpunkte zur Diskussion in der Klasse. Nichtsdestotrotz kann man Freak natürlich auch verschenken und außerhalb der Schule lesen. Es lohnt sich sicher.

Mein Fazit

Sterne-Bewertung
4.5 von 5 Sternen
„Mit tollen Charakteren und vollgepackt mit Emotionen.“

Ein tolles Buch. Wer Bücher wie Wunder, Wörter auf Papier oder Halbe Helden mag, der kann auch mit Freak nichts falsch machen. Die Hauptcharaktere sind überzeugend, die Handlung abwechslungsreich und auch an Humor und Spannung mangelt es nicht. Das Buch eignet sich vor allem auch für jüngere Leser, die sich von dickeren Büchern eher vom Lesen abschrecken lassen, denn Freak ist mit seinen nicht einmal 200 Seiten recht überschaubar und dennoch fesselnd von der ersten Seite an. Philbricks jugendgerechte Sprache trägt ihr Übriges dazu bei. Leseempfehlung von mir!

Jay

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