19. März 2024

Ronar (Jugendfantasy) von Anke Höhl-Kayser

Anke Höhl-Kayser: Ronar, Taschenbuchausgabe, Books on Demand, 2009

Der Weg in den Nebelwald führt den zwölfjährigen Ronar zugleich tief in sein Inneres. Als Fremder und Verrückter galt er in der Familie des Schmieds, in der er als Findelkind aufwuchs. Nun bricht er auf, seine Ziehschwester zu suchen, die von finsteren Reitern entführt wurde. Im Reich der Elthen wird er bereits erwartet. Zwei mächtige Kräfte beginnen um ihn zu ringen: der weise Athanian, der ihn führt und beschützt, und Elaran, der Schwarze König, der ihn unwiderstehlich anzieht. Ronar entdeckt die Verlockungen der Macht und die dunkle Kraft seines Zorns. Im Erlernen der Zauberkunst wächst er über sich hinaus, aber verliert auch die Kontrolle über sich. Bevor er das Rätsel seiner Herkunft lösen und den Ort seiner Bestimmung finden kann, muss er viele Gefahren bestehen und sich der größten aller Herausforderungen stellen: seinem eigenen Ich. (Quelle: BOD.de)

Titel: Ronar Reihe: Ronar (Buch 1) Autor: Anke Höhl-Kayser Verlag: Books on Demand Seitenzahl: 255 Alter: 12+ Erste Aufl.: 08. Juli 2009 Ausgaben: Taschenbuch, E-Book ISBN: 978-3837052602 (TB)
Folgeband: Ronar – Zwei Welten

Über die Autorin von Ronar

Anke Höhl-Kayser wurde 1962 in Wuppertal geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann, ihren beiden Kindern und ihrem Landseer (das ist eine Hunderasse) Moritz lebt. Nach dem Abitur studierte sie Literaturwissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum für die Fächer Anglistik, Skandinavistik und Amerikanistik und schloss das Studium mit dem Magister Artium ab. Seit 2009 arbeitet sie als Lektorin und Autorin und schrieb seither eine ganze Reihe von Fantasyromanen für Kinder und Jugendliche, Kurzgeschichten und Lyrik. Ihre Romane wurden zum Teil für den Deutschen Phantastikpreis nominiert und mit Preisen ausgezeichnet.

Meine Meinung zu Ronar

Ronar war für mich ein Re-Read, en ich schon länger geplant hatte. Ich habe das Buch schon einmal im Dezember 2012 gelesen und die Geschichte in äußerst positiver Erinnerung behalten. Jetzt, nach sechs Jahren, freute ich mich richtig darauf, es nochmal zu lesen, weil ich auch von der Handlung nicht mehr allzu viel wusste. Ronar hat mich abermals nicht enttäuscht. Im Klappentext ist von einem „spannenden und poetischen“ Roman die Rede und ich kann dem zustimmen, denn die Sprache ist wirklich sehr poetisch und voller Vergleiche, wie schon der folgende Auszug zeigt.

Die Sonne war bereits in goldenem Perlmutt untergegangen, und hier und da schimmerte der Himmel noch wie das Innere einer Muschel, als sie durch die stille graue Landschaft der Abenddämmerung ritten. (…) Kein einziger Vogel war mehr zu hören, nur die Grillen zirpten ihr ewiges tröstendes Lied. Unter den Hufen der Pferde brachen leise knackend abgefallene, trockene Zweige, und das dürre Winterlaub des vergangenen Jahres raschelte.

Anke Höhl-Kayser: Ronar

Genau diese bildhafte Sprache, die sich durch den ganzen Roman zieht, machen Ronar in meinen Augen zu einem kleinen Literatur-Highlight. Der Text ist einfach wunderschön zu lesen (und vorzulesen). Es fällt einem nicht schwer in der Handlung zu versinken und in die fantastische Welt von Ronar, der Hauptperson des Romans, einzutauchen. Ronar ist ein Junge von 12 Jahren, ein Findelkind, das im Haushalt des Dorfschmieds aufwächst und der immer wieder unter den Hänseleien seiner Stiefgeschwister zu leiden hat. Als eines Nachts seine ältere Schwester entführt wird, macht er sich allein auf den Weg sie zu suchen und zurückzubringen. Auf seiner abenteuerlichen Reise lernt er die verschiedensten Wesen und Völker kennen, findet neue Freunde und erfährt die Hintergründe seiner Herkunft, als er schließlich auch seiner Mutter und seinem Vater begegnet und für sein Leben eine schwerwiegende Entscheidung treffen muss. Man kann also durchaus von einem Coming-of-Age-Roman sprechen, denn der anfangs etwas verträumte Ronar findet in dem Buch den Weg zu sich selbst, zu seinen Stärken und zu seiner eigenen Bestimmung.

Ronars Charakter ist sehr gut beschrieben und auch die weiteren Protagonisten, denen Ronar auf seiner Reise begegnet, sind interessant und glaubwürdig. Obwohl das Buch nur etwas über 250 Seiten hat, gestaltet die Autorin zudem eine vielseitige fantastische Welt, die Ronar auf seiner Suche durchqueren muss und die mich als Leser begeistern konnte.
Ronar eignet sich für junge Leserinnen und Leser ab 12 Jahren, doch auch Erwachsene können insbesondere an dem bildhaften, poetischen Schreibstil ihre Freude haben. Das Buch ist auch sehr gut zum Vorlesen, denn es ist in nicht weniger als 48 Kapitel unterteilt, die jeweils nur zwischen 4 und 7 Seiten umfassen. Dadurch wird der Text auf für wenig geübte Leserinnen und Leser überschaubar.

Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich. Gewalt kommt vor, sie ist jedoch nicht unnötig brutal oder blutig, wie es für die Altersgruppe angemessen ist, sondern ist dem Alter der Zielgruppe angemessen. Der Roman ist angeschlossen, allerdings gibt es zwei weitere Bücher über den jungen Helden Ronar, die sich anschließen und daraus eine Trilogie machen. Die Fortsetzungen tragen die Titel Ronar – Zwei Welten (2010) und Ronar – Drei Ähren (2012).

Mein Fazit

Sterne-Bewertung
5 von 5 Sterne
„Ein tolles Buch, wunderbar geschrieben!“

Ronar ist ein ganz wunderbar geschriebener Fantasyroman, der vor allem jüngeren Leserinnen und Lesern, die in das Fantasy-Genre einsteigen wollen, gefallen könnte. Die Sprache ist sehr bildhaft und verständlich, die Personen sind sympathisch und glaubwürdig. Neben vielen verschiedenen Wesen spielt in Ronar auch Magie eine große Rolle, was in einem Fantasyroman natürlich auch nicht fehlen darf. Anke Höhl-Kayser hat mich nicht enttäuscht. Ronar ist mir eine Leseempfehlung wert.

Jay

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