6. Oktober 2024

Das Labyrinth vergisst nicht von Rainer Wekwerth

Fürchte dich vor deinen Ängsten. Nur die Kraft der Sonne und die Hitze des Feuers können dich vor ihnen schützen. Wenn dich deine Ängste überwältigen, stirbst du. Wer leben will muss kämpfen.

Rainer Wekwerth – Das Labyrinth vergisst nicht
"Das Labyrinth vergisst nicht" (Buchcover) von Rainer Wekwerth.

Mary ist ins Labyrinth zurückgekehrt, um ihre Freunde zu retten. Tief unter der Erde, in einem gigantischen Gefängnis, kämpfen die sieben Jugendlichen erneut ums Überleben, doch sie erinnern sich weder aneinander noch an das, was mit ihnen geschehen ist. Und dieses Mal ist nicht nur die Zeit ihr erbitterter Gegner. Ein übermächtiger Feind agiert nun unsichtbar hinter den Kulissen und will nicht weniger als ihren Tod.
Während Mary noch gegen das Vergessen ankämpft und um die Liebe ihres Lebens ringt, muss sie sich gemeinsam mit den anderen den Gefahren stellen, die das Labyrinth für sie bereithält. (Klappentext)

Titel: Das Labyrinth vergisst nicht Autor: Rainer Wekwerth Verlag: Buchheim Verlag Reihe: Labyrinth #4 Seitenzahl: 298 Alter: 14+ Jahre Erste Aufl.: 31. Juli 2019 Ausgaben: Hardcover, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3946330189 (HC) Vorgängerband: Das Labyrinth ist ohne Gnade (Labyrinth #3)

Infos zum Autor von Das Labyrinth vergisst nicht

Reiner Wekwerth (links) und Jay
Rainer Wekwerth (links) auf der Leipziger Buchmesse 2019

Rainer Wekwerth wurde im Januar 1959 in Esslingen am Neckar geboren. 1996 erschien sein erstes Buch „Emilys wundersame Reise ins Land der Träume“. Es folgten weitere Kinderbücher, bevor er mit „Schatten“ und „Dunkles Feuer“ ab 1999 auch Fantasyromane und Thriller schrieb. Mittlerweile hat er über 30 Bücher, teilweise unter dem Pseudonymen David Kenlock und Jonathan Abendrot, in großen Publikumsverlagen veröffentlicht und dafür zahlreiche Preise gewonnen. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt und die Verfilmung der Labyrinth-Reihe ist in Vorbereitung. Das erste Buch der Labyrinth-Reihe (Das Labyrinth erwacht) erschien 2013 und wurde jeweils als „Bestes deutschsprachiges Jugendbuch (1. Platz)“ mit der Segeberger Feder, der Ulmer Unke und der Goldenen Leslie ausgezeichnet, sowie für den Buxtehuder Bullen nominiert.
Rainer Wekwerth lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in der Nähe vom Stuttgart. (www.wekwerth.com)

Meine Meinung zu Das Labyrinth vergisst nicht

Nachdem das Ende des dritten Bands der Labyrinth-Reihe (Das Labyrinth ist ohne Gnade) bei vielen Leserinnen und Lesern für Verwirrung gesorgt hatte, hat sich Reiner Wekwerth doch noch entschlossen einen vierten Band zu schreiben. Ursprünglich sollte das Ende der Geschichte offen sein, damit sich die Leserinnen und Leser eigene Gedanken machen konnten, wie die Geschichte weitergeht.
Jeder sollte die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, ob Mary ihre Freunde finden und retten würde oder ob am Ende das Labyrinth triumphiert,“ schreibt der Autor in seiner Danksagung im vierten Buch. Offenbar wollten viele Leser jedoch eine abgeschlossene Geschichte, worauf Rainer Wekwerth ihnen nun sein Ende präsentiert. Ein Ende, das mir persönlich recht gut gefallen hat und auch in meinen Augen die geniale Labyrinth-Reihe angemessen abschließt. Vielen Dank dafür. Doch wie komme ich zu dieser Einschätzung?

*** Spoilerwarnung für alle, die die ersten drei Bände der Reihe noch nicht gelesen haben. ***

Das Labyrinth vergisst nicht (schönes Buchcover)

Das Labyrinth vergisst nicht ist ein wahrer Pageturner, denn schon mit den ersten Seiten ist man mittendrin im Geschehen, das einen bis zur letzten Seite fesselt und nicht mehr loslässt. Hauptpersonen der Geschichte sind die sieben Protagonisten der Reihe, Jeb, Jenna, Mischa, León, Tian, Mary und Kathy, die alle einen (lebendigen) Part spielen und sich in einer überaus prekären Lage wiederfinden. Erneut müssen sie sich in einem gefährlichen Umfeld behaupten, Rätsel lösen und versuchen ihre Haut zu retten. Ich will zur Handlung hier nicht zu viel sagen, um den Lesespaß nicht vorweg zu nehmen. Neu ist im Buch, dass die sieben sich eigentlich nicht an die ursprünglichen Geschehnisse im Labyrinth erinnern können. Die Ereignisse der ersten drei Bücher sind für sie eine Black Box, allerdings gibt es hin und wieder Flashbacks und Träume, die auch uns Lesern helfen, die Ereignisse der ersten drei Bücher mit dem neuen Band zu verknüpfen. Das fand ich sehr gut gelöst.

Obwohl die sieben Jugendlichen im Buch alle eine Rolle spielen, liegt der Hauptfokus der Handlung eigentlich auf zwei Personen, nämlich Mary, die letzte Überlebende der Gruppe im Band 3 und León, dem Gangmitglied, der im zweiten Band auf dramatische Weise ausgeschieden war.
Der Autor konzentriert sich auf die Liebesbeziehung zwischen den beiden, was ich super fand, war die Trennung doch ziemlich dramatisch gewesen. Dadurch geraten die anderen Protagonisten zwar etwas aus dem Fokus und spielen oft nur einen Nebenpart, allerdings tut das der Spannungskurve und dem Lesefluss keinen Abbruch. Schließlich ist es Mary, die vor allem „ihren“ geliebten León im Labyrinth finden und zurückgewinnen möchte. Emotionen spielen im Buch eine große Rolle. Zum einen sind die Gefühle der Protagonisten füreinander und deren Beziehungen von Bedeutung, zum anderen trägt auch deren ausweglos erscheinende Situation viel zur Stimmung des Buches bei. Rainer Wekwerth hat es sehr gut verstanden, um die sieben Jugendlichen eine abwechslungsreiche, spannende Handlung aufzubauen. Zur Rahmenhandlung lässt sich sagen, dass sie einige Hintergründe zum Labyrinth abdeckt, sodass man als Leser auch etwas mehr über die Funktion des Labyrinths an sich erfährt. Der Schluss des Buches ist gut gelungen, wenn auch mit nur 18 Seiten recht knappgehalten. Dadurch wirkt er leider ein wenig gedrängt. Super fand ich den zweiseitigen Epilog, da er den „Kreis der Handlung“ schließt.
Das Buch ist mit 300 Seiten etwas kürzer, als die anderen Bücher. Das Cover der gebundenen Ausgabe bleibt im Design der Reihe, ist auch diesmal sehr gut gelungen und fühlt sich wertig an. Irgendwann wird es sicher auch eine Taschenbuchausgebe geben.
Ich habe den Thriller an einem Tag gelesen.

Mein Fazit

4.5 von 5 Sternen
„Ein würdiger Abschluss der Reihe.“

Das Labyrinth vergisst nicht ist für mich ein würdiger Abschluss der Labyrinth-Reihe, die sich mit diesem Buch ein ganzes Stück in meiner Liste der besten Jugendbuchreihen nach oben bewegt. Die Handlung ist stimmig, spannend und abwechslungsreich. Man sollte jedoch vorher die ersten drei Bücher der Reihe gelesen haben. Alle vier Bücher zusammengenommen sind lesenswert und gehören aktuell zu den besten Jugendthrillern auf dem deutschen Buchmarkt.

Jay

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