2. Dezember 2024

Charlie Higson: The Fear (The Enemy 3)

…the smell that came out of the lorry was disgusting. Sour and rotten.
„Jesus, who’s died?“ he said.
„About four-fifth’s of the population of the world‘ said Justin.
„Very funny”

Charlie Higson: The Fear
US-Hardcover mit schwarzem Buchschnitt Hyperion Verlag
US-Hardcover mit schwarzem Buchschnitt
Hyperion Verlag

Eine Gruppe von Kindern hat sich unter der Führung von Jordan, Ed und DogNut erfolgrich im Tower of London verschanzt und trotzen seit etwa einem Jahr, hinter den dicken Mauern der Festung, der Gefahr durch die infizierten Erwachsenen. DogNut, der sich nach mehr Anerkennung durch seine Gefährten sehnt, hat schließlich den Plan mit einer kleinen Gruppe von Kämpfern auf der Themse London zu durchqueren. Sie alle wollen nach Freunden suchen, von denen sie ein Jahr vorher gewaltsam getrennt wurden. Eine Reise ins Unbekannte, die viele Gefahren birgt und von der keiner in der Gruppe weiß, ob sie jemals lebend zum Tower zurückkehren werden…
Auf der anderen Seite der Londoner City ist ein Einzelgänger mit dem Namen Shadowman auf der Jagd nach Erwachsenen und macht auf seinen Streifzügen eine überraschende Entdeckung. Eine Armee von Erwachsenen ist auf den Weg ins Zentrum der Stadt und wird zur Bedrohung der überlebenden Kinder, eine Armee die Schrecken verbreitet – The Fear.

Titel: The Fear Autor: Charlie Higson Verlag: Penguin Reihe: The Enemy, #3 Seitenzahl: 480 Genre: Endzeit Alter: 14+ Erste Aufl.: 08. August 2011 Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book ISBN: 978-0141384665 (ENG HC), 978-0141325064 (ENG TB)

Über das Buch

UK-Hardcover Penguin Books (London)
UK-Hardcover
Penguin Books (London)

Es handelt sich hierbei um den dritten Teil der „Enemy“-Bücherreihe. Wie auch die anderen Teile, gibt es The Fear bisher leider nur in englischer Sprache. Im Januar 2014 ist jedoch der erste Band unter dem Titel Die Feinde bei Heyne erschienen. Da es sich bei der Reihe um Jugendbücher handelt, sind sie auch auf Englisch recht gut und zügig zu lesen, ohne dass man erst viele Wörter nachschlagen muss. Die Geschichte ist die Fortsetzung der Handlung aus dem zweiten Teil der Reihe (The Dead) und spielt zeitlich ein Jahr nach den Geschehnissen des Vorgängerbands. Damit knüpft er in der Abfolge der Ereignisse in etwa an den ersten Band (Die Feinde/The Enemy) an. Das Taschenbuch hat knapp 450 Seiten und ist unterteilt in 74 Kapitel. The Fear ist im Juni 2012 erstmals als Hardcover-Ausgabe bei Penguin Books in London erschienen.

Meine Meinung

Ältere englische Taschenbuchausgabe von Puffin Books (2011)
Ältere englische Taschenbuchausgabe von Puffin Books (2011)

Mit The Fear verknüpft Higson einmal mehr verschiedene Handlungsstränge aus den ersten beiden Bänden. Auch diesmal belässt er es nicht bei den bereits bekannten Hauptcharakteren, sondern er rückt ursprüngliche Nebencharaktere ins Rampenlicht, was ich sehr sehr gut finde. DogNut, dem Leser schon recht gut aus The Dead bekannt, wird in The Fear eine zentrale Handlungsfigur und gewinnt dadurch ein ganzes Stück an Tiefe. Charlie Higson beschreibt aus der dritten Person wunderbar die Reise der mutigen Gruppe quer durch London und führ den Leser durch seinen bewegenden Schreibstil von einem spannenden Höhepunkt zum anderen. Man ist so gefesselt von der Geschichte, dass es einem schwer fällt das Buch zur Seite zu legen. Charlie Higson hat bereits in den beiden vorherigen Romanen der Serie bewiesen, dass auch wichtigen Charakteren seiner Geschichte ein schlimmes Ende nicht erspart bleibt, und natürlich will man wissen, ob und wie die Kinder die vielen gefährlichen Situationen meistern, die der Autor für sie und den Leser bereit hält. Auch wenn dieser dritte Teil zunächst relativ ruhig beginnt, wird man schon bald feststellen, dass Higson auch diesmal nichts anbrennen lässt. The Fear bleibt bis zur letzten Seite emotional, spannend, schaurig und blutig.

Neuere englische Taschenbuchausgabe von Penguin Books (UK)
Neuere englische Taschenbuchausgabe von Penguin Books (UK)

Doch Higson lässt nicht nur bekannte Personen die Handlung bestimmen. Mit Shadowman und einigen anderen lernt man auch neue interessante Protagonisten kennen, die man sehr schnell in sein Herz schließt. Man erfährt dabei so einiges über die Vorgeschichte wichtiger Personen, die dann im Laufe der Handlung und bedingt durch prägende Ereignisse eine charakterliche Entwicklung durchmachen. Es fällt einem daher leicht, sich mit den Personen zu identifizieren und ihre Handlungsweisen zu verstehen. In The Fear greift Higson zudem wieder Handlungsfäden der Vorgängerbände auf, womit Nebenschauplätze, die in Die Feinde/The Enemy und The Dead die Story bereicherten, in The Fear zu Hauptschauplätzen aus der Perspektive anderer Charaktere werden. Dadurch bleiben die Bücher zwar in gewisser Weise eigenständig, es entsteht aber dennoch ein logisch zusammenhängende Geschichte, welche die Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln schildert. Sehr gut gemacht, Mr. Higson.

Mein Fazit

5 von 5 Sternen "Spannend, emotional, abwechslungsreich, perfekt!"
5 von 5 Sternen
„Spannend, emotional, abwechslungsreich, perfekt!“

The Fear ist ein Highlight. Wie auch schon in den ersten beiden Teilen der Serie, liefert Charlie Higson auch hier wieder ein Meisterwerk an Spannung ab, das den Leser bis zur letzten Seite nicht mehr los lässt. Der Autor beschränkt sich nicht auf Gewalt und Blutbäder, sondern man findet immer wieder auch ergreifende Momente. Ich habe die ersten drei Teile in knapp einer Woche verschlungen, was bei mir selten bei einer Serie der Fall ist. Ich habe mir dabei so manche nächtliche Stunde um die Ohren geschlagen und es nicht bereut. Besonders gut hat mir beim dritten Teil gefallen, dass sich so langsam eine zusammenhängende Story herauskristallisiert. Auch die Vielzahl an interessanten Charakteren, die zum Glück nicht nur oberflächlich beschrieben werden, tragen zur flüssigen Handlung bei. Wer Dystopien mag und mit Kinder fressenden Erwachsenen (blood and gore) kein Problem hat, dem sei die Serie wärmstens ans :herz: gelegt. Schlaflose Nächte sind garantiert und mehr kann man nun wirklich nicht erwarten, oder?

➡ Das Buch ist derzeit (Februar 2014) leider nur in englischer Sprache erhältlich, wodurch es erst für ältere Leser interessant wird. Aufgrund der Gewaltdarstellungen und der Sprachbarriere würde ich es ab einem Alter von 14 Jahren empfehlen. Das Englisch ist jedoch sehr verständlich.

Jay

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