Wenige Wochen nach Ausbruch der weltweiten Epidemie. Alle Menschen über einem Alter von 14 Jahren sind innerhalb von Tagen einem unbekannten, tödlichen Virus erlegen. Jack, Ed und einige Freunde haben sich seither in ihrer Schule im Norden Londons verschanzt und kämpfen gegen ihre infizierten Lehrer ums nackte Überleben. Sie ahnen, dass außerhalb des Gebäudes die nichts mehr so ist, wie es einmal war, als jedoch ihre Lage zunehmend hoffnungsloser wird, wagen sie den Ausbruch und machen sich auf den Weg in die City von London, wo sich sich Schutz und Sicherheit erhoffen. Als sie in einen Hinterhalt der Erwachsenen geraten werden sie von Greg gerettet, einem Mann, der behauptet immun gegen die Seuche zu sein. Können sie ihm trauen? Was wird sie in London erwarten? Nichts ist so sicher, wie es zunächst scheint und wer nicht ständig auf der Hut ist… wird gefressen.
Titel: The Dead Autor: Charlie Higson Verlag: Puffin Reihe: The Enemy, #2 Seitenzahl: 464 Genre: Endzeit Alter: 14+ Erste Aufl.: 16. September 2010 Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book ISBN: 978-0141384658 (ENG HC), 978-0141325033 (ENG TB)
Zum Buch
Es handelt sich bei The Dead um den zweiten Teil der „Enemy“-Bücherserie und die Fortsetzung der Reihe, welche mit Die Feinde (engl.: The Enemy) begann. The Dead gibt es bisher nur in englischer Sprache. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass der Heyne Verlag diese unglaublich spannende Serie weiterhin auf den deutschen Markt bringen wird. Da es sich um ein Jugendbuch handelt, ist es auch im englischen Original recht gut und zügig zu lesen, ohne dass man erst viele Wörter nachschlagen muss. Das Taschenbuch hat knapp 450 Seiten. The Dead ist erstmals im Juni 2011 als Hardcover-Ausgabe bei Puffin Books in London erschienen.
Meine Meinung
Die Geschichte ist eigentlich keine Fortsetzung der Handlung aus Die Feinde (The Enemy). Vielmehr passieren die Ereignisse im Buch bereits ein ganzes Jahr vor der Handlung des ersten Teils. Der Leser lernt zu einigen wichtigen Personen die Vorgeschichte kennen, wobei dieser Geschichte zeitlich nur wenige Wochen nach Ausbruch der mysteriösen Epidemie ansetzt. Es gibt auch in diesem Teil verschiedene Handlungsstränge, die miteinander verwoben sind. Es gibt sogar bereits Verbindungen zur Handlung und zu Charakteren in Die Feinde. Der Verlauf der Story ist sehr zügig und es gibt immer wieder überraschende Wendungen, die es einem schwer machen das Buch zur Seite zu legen. Charlie Higson hat mit The Dead einen würdigen zweiten Teil der Reihe erschaffen, der sich nicht zu verstecken braucht. Spannung und Handlungsvielfalt sind kaum mehr überbieten.
Die Charaktere sind allesamt gut beschrieben und man erfährt mit der Zeit auch einiges über ihre Vorgeschichte und Gründe für ihr Verhalten und ihre individuellen Charaktereigenschaften, wodurch man sie schnell ins Herz schließt. Umso härter trifft es einen, wenn die seelenlose Brutalität der allgegenwärtigen Gegner und viele unvorhergesehene Ereignisse überraschend ihren Tribut fordern. Hauptcharaktere bleiben auch in diesem Band nicht immer von Leid verschont und das macht die düstere Atmosphäre der kinderfeindlichen Umwelt noch realistischer.
„They just keep coming, Jack. We can’t kill them all.“
Charlie Higson: The Dead
„Hit him, Ed! For God’s sake, just hit him!“
Das Verhalten der Kinder ist altersgerecht und glaubwürdig, wie man es von unter 15-jährigen erwarten kann. Mit der Zeit machen einige von ihnen auch eine Wandlung durch, da die Situation ihnen auch keine andere Wahl lässt Verantwortung für ihr eigenes Tun, für ihre Freunde und Gefährten zu übernehmen. Einige wachsen dabei auch über sich selbst hinaus. Die neue Situation, der Überlebenskampf und der Tod von nahen Freunden lässt sie reifen und erwachsen werden.
„You know, Ed. I’m sorry I ever called you a coward. You’re not a coward. You’re brave. You’re really brave. You got me home. You didn’t leave me. You’re my best friend, Ed.“–
Charlie Higson: The Dead
„And you’re my best friend, Jack, you always will be.“
Hoffnung und Leid wechseln sich im Buch regelmäßig ab. Gerade wenn man denkt, es würde jetzt alles gut und besser werden, trifft der nächste Schicksalsschlag die Kinder. Schöne und auch traurige Ereignisse lassen den Leser mitfühlen und machen es ihm ziemlich schwer, das Buch zur Seite zu legen.
Mein Fazit
Wie auch schon mit Die Feinde, lieferte Charlie Higson auch diesmal ein Meisterwerk an Spannung ab, das den Leser bis zur letzten Seite nicht mehr los lässt. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Roman zwar einiges an Gewaltszenen enthält, diese jedoch im Rahmen bleiben. Zudem findet der Autor genau das richtige Maß zwischen Spannung, Action, Blut und einfach nur schönen Momenten, die einem unter die Haut und ans :herz: gehen. Manche unerschütterliche Freundschaft, zum Beispiel die zwischen Jack und Ed, und ihre Bereitschaft füreinander einzustehen, machen in meinen Augen dieses Buch schon lesenswert. Es gibt manche Szenen, die man gerne zweimal oder gar dreimal liest, weil sie einfach nur ergreifend sind.
Aufgrund der Gewaltdarstellungen würde ich das Buch erst ab einem Alter von etwa 13 Jahren empfehlen. Es ist aktuell (Januar 2014) nur in englischer Sprache erhältlich, wodurch es wohl erst für ältere Leser interessant wird. Der verwendete Wortschatz ist aber, wie bereits erwähnt, sehr verständlich. Eine deutsche Ausgabe wird hoffentlich noch 2014 bei Heyne erscheinen.
Jay
Buchtrailer auf YouTube
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