19. März 2024

Krummer Hund von Juliane Pickel

Juliane Pickel: Krummer Hund, Paperback, Beltz Verlag, 2021.

Der 15-jährige Daniel ist vor allem eins: wütend. Sein Vater ist weg, seine Mutter schleppt einen Liebhaber nach dem anderen an. Doc, ihr neuester Freund, ist der Mann, der Daniels Hund eingeschläfert hat. Trotzdem gewinnt Daniel ihn lieb. Bis zu einem tödlichen Unfall nach einer Party, durch den Daniel ein schrecklicher Verdacht kommt. Kann er seinen Erinnerungen an diese Nacht glauben? Oder spiegeln sie nur wider, was er gerne glauben würde? (Quelle: Beltz Verlag)

Titel: Krummer Hund Autorin: Juliane Pickel Verlag: Beltz Seitenzahl: 264 Genre: Jugendbuch Alter: 14 – 16 Erste Auflage: 10. März 2021 Ausgaben: Broschiert, E-Book ISBN: 978-3407758750 (BR) Sonstiges:

Über die Autorin von Krummer Hund

Juliane Pickel, geboren 1971 in Ratingen, lebt seit 1994 in Hamburg. Nach einem Studium der Erziehungswissenschaften in Münster und Hamburg und einer Fortbildung zur Fachzeitschriftenredakteurin arbeitet sie in der Online-Redaktion des NDR. 2017 wurde sie für ihre Kurzgeschichte „Freier Fall“ mit dem Walter-Kempowski-Literatur-Förderpreis der Hamburger Autorenvereinigung ausgezeichnet. „Krummer Hund“ ist ihr erster Roman. Für das Projekt erhielt sie 2018 den Förderpreis für Literatur der Stadt Hamburg und 2021 den Peter-Härtling-Preis. (Quelle: Beltz.de)

Meine Meinung zu Krummer Hund von Juliane Pickel

Krummer Hund von Juliane Pickel ist ein Jugendbuch, das ich mir über die Onleihe als E-Book ausleihen konnte. Es handelt sich dabei um den Debütroman der Autorin und der ist in meinen Augen recht gut geworden. Nicht umsonst wurde er bereits mit Preisen ausgezeichnet und für den Deutschen Literaturpreis nominiert. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe es in nur wenigen Stunden verschlungen.

Schneller Einstieg, flüssiger Stil

Die Autorin hält sich gar nicht erst lange mit einer Einleitung auf. Schon mit dem ersten Satz und dem ersten Handlungsort fängt Juliane Pickel ihre Leserinnen und Leser ein. Daniels treuer Hund, ein Geschenk seines Vaters, der die Familie verlassen hat, muss sterben. Der Tierarzt setzt dem Leiden des schwerkranken Hundes ein Ende und versäumt es nicht, Daniels Mutter für den Abend zu einem Date einzuladen. Dass Daniel weder vom einen, noch vom anderen sehr begeistert ist, kann man verstehen. Die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Juliane Pickel schreibt flüssig und in einer sehr jugendgerechten Sprache — verständlich und ohne große Schnörkel. Dabei schafft sie es mit viel Gefühl und erzählerischem Geschick die Stimmung im Buch näherzubringen und ihre Charaktere glaubwürdig aufzubauen. Dabei findet sich auch immer wieder eine Prise Humor, die manchen Situationen ein wenig die Ernsthaftigkeit nimmt. Ich habe Daniel und Edgar, seinen besten Freund, von Beginn an gemocht, ebenso wie die anderen Charaktere.

Überzeugende Protagonisten

Daniel ist ein 15-Jähriger, der sehr damit zu kämpfen hat, dass sein Vater die Familie im Stich gelassen hat. Immer wieder neigt er in schwierigen Situationen zu heftigen Wutausbrüchen, die er nicht kontrollieren kann. Das bringt ihm immer wieder Probleme ein. Allzu gerne will er seine Mutter glücklich sehen, hält jedoch nicht viel von ihren verschiedenen neuen Liebhabern. Wie kann er da den Tierarzt mögen, der seinen Hund eingeschläfert hat? Der Hund, der das letzte Geschenk seines Vaters war, bevor dieser ging. Die tiefe Sehnsucht nach dem Weggang des Vaters, der sich nie wieder meldete, setzt ihm sehr zu. Daniels verschiedene Probleme, die viele Jugendliche dieser Zeit wohl kennen dürften, machen die Geschichte lebendig.

Daniels bester Freund Edgar ist ein genialer Zeichner. Er hält zu Daniel und sie beide vereint der Hass auf die arrogante Mitschülerin Alina, die sie “Princess Evil“ nennen. Dreh- und Angelpunkt ist der mysteriöse, gewaltsame Tod von Alinas Bruder Patrick und die Suche nach dem Mörder.

Doch auch die anderen Personen passen gut in die Story und ergänzen die Handlung. Da ist zum einen Daniels Mutter, alleinerziehend, die immer noch nicht so recht über die einseitige Trennung ihres Mannes hinweg zu sein scheint. Verzweifelt sucht sie nach Glück und wird doch immer wieder enttäuscht. Oder der “Doc“, neuer Freund der Mutter, dem Daniel immer wieder mit Misstrauen begegnet. Er will nicht, dass seine Mutter wieder enttäuscht wird. Antagonistin ist “Princess Evil“, die offenbar arrogante und verzogene Tochter reicher Eltern. Sie wird von niemandem in der Schulklasse gemocht, aber auch sie hat ihre eigenen Teenager-Probleme.

Mit Humor und Spannung

Von der ersten bis zur letzten Seite baut Juliane Pickel in Krummer Hund Spannung auf. Sie spielt mit Charakterbeziehungen und hält für ihre Leser auch die eine oder andere Erkenntnis parat, die man so nicht erwartet hätte. Selbst eine kleine Romanze darf in dem Buch nicht fehlen. Sie bemüht sich sehr um glaubwürdige Charaktere und trifft dabei eigentlich immer den richtigen Ton. Dabei spart sie mit überflüssiger Sentimentalität und beschreibt die Verhältnisse, von einer Distanz, die guttut. Es machte mir einfach nur Spaß der Geschichte zu folgen.

Der Schluss des Buches ist passend und auch ein wenig emotional. Wenn in der Geschichte für Daniel auch nicht alles perfekt lief, so gibt es doch ein gutes Ende. Mehr will ich dazu aber nicht schreiben.Gut gelungen ist auch das Cover des Buches. Mir gefallen die Farben.

Mein Fazit zu Krummer Hund

5 von 5 Sterne „Ein Buch mit viel Gefühl, Spannung und tollen Charakteren“

Juliane Pickels Debüt ist ein spannend zu lesender Jugendroman, in dem es an nichts fehlt, was man von einem Buch in dem Genre erwarten kann. Er ist emotional an passenden Stellen, witzig und überzeugend geschrieben. Ich kann Krummer Hund empfehlen und würde mich freuen, mehr von der Autorin lesen zu dürfen.

Jay

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