19. März 2024

Helsinki – Ein Kleinod im Stadtteil Töölö (17. August 2017)

Blick über die Töölö-Bucht vom Café bei der blauen Villa (Sinisen Huvilan Kahvila)

Helsinki erkundet man am besten zu Fuß, denn es ist überschaubar und man kann sich, wenn man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf der Karte kennt, eigentlich gar nicht mehr verlaufen. Die letzten Tage war ich auf langen Spaziergängen mit der Kamera unterwegs, denn es macht Spaß immer wieder neue Ecken dieser tollen Stadt zu entdecken. Seien es kleine gemütliche Cafés mit selbst gebackenen Kuchen, Restaurants mit traditionell finnischer Küche oder einfach nur Sitzbänke an den vielen Buchten, von denen man die Schiffe beobachten kann. Wenn man die Töölö-Bucht mitten in Helsinki umrundet, dann kommt man auf einem Hügel direkt an einem kleinen Café vorbei, genannt das Café bei der blauen Villa. Von hier hat man einen wunderbaren Blick über die Bucht rüber zur Finlandia-Halle, einem 1975 eingeweihten Tagungs- und Kongresszentrum, das ganz aus weißem Marmor besteht und zwischen Stadtzentrum und Töölö-Bucht direkt am Wasser liegt.

Die Finlandia-Halle in Helsinki erstraht in weißem Marmor

Ich habe in den letzten Tagen viel auf meinen Spaziergängen erkundet und dabei unzählige Fotos gemacht. In drei bis vier Stunden kann man die Innenstadt Helsinkis leicht umrunden und hat dabei noch Zeit in den vielen kleinen Souvenirläden zu stöbern. Hier gibt es für Touristen viel überteuerten Kitsch, den es quasi in allen Touristenzentren gibt. Wer sich aber die Zeit nimmt findet auch Läden mit viel echter Handarbeit, die zwar etwas teurer ist, dafür jedoch nicht von der Stange. Finnische Holztassen (Kuksas), Finnenmesser, Rentierfelle und handgefertigte Wollpullover findet man ebenso, wie Glas und Porzellan oder Bernstein, der hier kunstfertig zu Ohrringen, Armbändern, Halsketten und vielen anderen Schmuckstücken verarbeitet wird. Wer für schöne Dinge Geld lassen möchte, hat hier die Gelegenheit.

Die Felsenkirche in Helsinki (Temppeliauktion kirkko) wurde 1969 nach Plänen der Brüder Timo und Tuomo Suomalainen fertiggestellt

Mein Aufenthalt in Helsinki ist fast zu Ende und dies wird auch mein letzter Bericht aus der finnischen Hauptstadt sein (zumindest für dieses Jahr). Ein Kleinod will ich jedoch nicht unerwähnt lassen, weil es mich sehr begeistert hat. Im Stadtteil Töölö gibt es eine wunderschöne Felsenkirche, die 1969 fertiggestellt wurde. Der Kirchenraum ist rund und wurde in den Granit gesprengt. Die Felswände hat man nicht begradigt, sondern im grob behauenen Zustand belassen. Das Dach ist eine runde Kuppel aus Betonstreben mit Fenstern dazwischen, die das Licht in die Kirche lassen. Sie ist in jedem Fall sehenswert, auch wenn man von Erwachsenen 3,00 € Eintritt verlangt, was mich etwas irritierte. Ich bin der Meinung, dass man Gotteshäuser nicht wie andere Touristenattraktionen kostenpflichtig machen sollte. Eine freiwillige Kollekte zur Erhaltung der Kirche wäre passender gewesen.

Die Felsenkirche in Helsinki

Kaum saß ich auf der hölzernen Kirchenbank, stürmte eine große japanische Reisegruppe schnatternd das Gotteshaus, um dutzende Selfies vor dem Altar zu machen. Ich hab je nichts gegen Touristen, bin ja selbst einer, aber etwas detailliertere Kenntnisse über angemessenes Verhalten in europäischen Kirchen hätte ich von diesem so hoch gebildeten Volk dann doch erwartet. Vielleicht erwarte ich aber auch zu viel. Von der Felsenkirche waren es dann nur noch 10 Minuten zu Fuß bis zu meinem Hotel.

Weitere Erkundungsspaziergänge folgten. Inzwischen ist mein Urlaub in Helsinki jedoch fast vorbei. Morgen (Sonntag) werde ich nochmal auf Tour gehen, wenn das Wetter mitspielt, und am Montag geht es dann mit Finnair zurück in die Heimat. Ich hoffe, meine Leser, euch haben die kurzen Reiseberichte gefallen. Kommentare sind wie immer gerne gesehen.

Jay

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d