19. März 2024

Vanitas – Schwarz wie Erde von Ursula Poznanski

Immer, wenn die Angst zurückkehrt, sehe ich mir Fotos meiner eigenen Beerdigung an.

Ursula Poznanski: Vanitas – Schwarz wie Erde
Ursula Poznanski: Vanitas
Broschierte Ausgabe
Knaur Verlag, 2019

Manchmal ist ein Friedhof der sicherste Ort für die Lebenden. Auf dem Wiener Zentralfriedhof jedenfalls ist die Blumenhändlerin Carolin ein so gewohnter Anblick, dass sie beinahe unsichtbar ist. Ebenso wie die Botschaften, die sie mit ihren Auftraggebern austauscht, verschlüsselt in die Sprache der Blumen – denn ihre größte Angst ist es, gefunden zu werden. Noch vor einem Jahr war Carolins Name ein anderer; damals war sie als Polizeispitzel einer der brutalsten Banden des organisierten Verbrechens auf der Spur. Kaum jemand weiß, dass sie ihren letzten Einsatz überlebt hat. Doch dann erhält sie einen Blumengruß, der sie zu einem neuen Fall nach München ruft – und der sie fürchten lässt, dass sie ihren eigenen Tod bald ein zweites Mal erleben könnte … (Klappentext)

Titel: Vanitas – Schwarz wie Erde Autorin: Ursula Poznanski Verlag: Droemer Knaur Reihe: Vanitas, #1 Seitenzahl: 376 Alter: 18+ Jahre Erste Aufl.: 29. Januar 2019 Ausgaben: Broschiert, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3426226865 (Broschierte Ausgabe) Folgeband: Vanitas – Grau wie Asche

Zur Autorin von Vanitas – Schwarz wie Erde

Ursula Poznanski auf der Leipziger Buchmesse 2019. Autorin von Vanitas - Schwarz wie Erde

Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren, wo sie mit ihrer Familie auch heute lebt. Die ehemalige Medizin-Journalistin ist eine der erfolgreichsten Autorinnen deutscher Sprache: Mit ihren Jugendbüchern (von «Erebos» bis «Thalamus») steht sie Jahr für Jahr ganz oben auf den Bestsellerlisten, ihre Thriller für Erwachsene erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit. Nun hat sie eine der ungewöhnlichsten Heldinnen der Kriminalliteratur geschaffen – eine Blumenhändlerin mit dunkler Vergangenheit…
(Quelle: Droemer Knaur)

Meine Meinung zu Vanitas – Schwarz wie Erde

Wenn es eine deutschsprachige Autorin gibt, die mit Jugendbüchern und Thrillern für Erwachsene in den vergangenen zehn Jahren für Furore gesorgt hat, dann ist das für mich Ursula Poznanski. Seit 2011 ihr Debütroman Erebos die Bestsellerlisten erklomm, habe ich ihre Bücher gelesen und war (nicht immer aber meistens) hellauf begeistert von ihrem Schreibstil und ihrer Begabung, die Leser mit ihrer klaren Sprache und ihren Ideen zu fesseln. Mit Spannung erwarte ich bereits die Fortsetzung von Erebos, die im August 2019 erscheinen soll, aber auch ihr jüngster Erwachsenenthriller Vanitas kann sich durchaus sehen und lesen lassen.

Hauptperson des Buches ist die Blumenhändlerin Carolin, die nicht immer eine Blumenhändlerin war, sondern sich als ehemaliger Polizeispitzel am Wiener Zentralfriedhof nur vor den Schergen der russischen Mafia versteckt, immer mit der Angst, irgendwann doch gefunden und brutal ermordet zu werden. Allein die Hintergrundgeschichte macht Carolin zu einem sehr interessanten Protagonisten, denn sie ist nicht nur Ermittlerin in Vanitas, sondern auch die Gejagte in diesem hochspannenden Roman der neuen Thriller-Reihe der Autorin. Wie auch schon in ihren anderen Büchern schafft es Ursula Poznanski eine wunderbar vielschichtige und auch sympathische Protagonistin aufzubauen, der man gerne durch die Handlung folgt und mit der man auch auf jeder Seite mitfiebern kann. Für mich gibt es keinen größeren Stimmungskiller, als Protagonisten, die mir als Leser herzlich egal sind.
Doch auch die Nebencharaktere sind durchweg interessant und in meinen Augen glaubwürdig ausgestaltet. Da ist zum einen Tamara Lambert, die gut aussehende Tochter eines Baulöwen, ihre blinde Großmutter und auch die anderen Mitglieder der Familie, um die sich unter anderem die Handlung des Thrillers dreht.

Was mir an Poznanskis Thrillern so gut gefällt, ist die kaum zu durchschauende Handlung. Bis zum Schluss ist es als Leser oft nicht möglich die Hintergründe der Ereignisse zu erschließen. Die Autorin streut gekonnt immer wieder kleine Brocken in die Geschichte ein, von denen man zwar irgendwie erahnt, dass sie für die Lösung des Falls wichtig sein könnten, aber sie schwer in Zusammenhang bringen kann. Ein guter Thriller muss den Lesern Raum für eigene Spekulationen geben, was in Vanitas durchweg der Fall ist, er darf jedoch nicht zu viel verraten, um die Spannung hoch zu halten. Ursula Poznanski ist dies abermals gelungen und das Buch ist schwer beiseite zu legen.
Während der Handlung wechselt gelegentlich die Perspektive und man bekommt hautnah mit, wie den Tätern (?) die eine oder andere Persönlichkeit im Buch zum Opfer fällt. Ansonsten ist der Thriller durchweg aus der Sicht der Protagonistin Carolin geschrieben und wie sie versucht das Puzzle um die Hintergründe der rätselhaften Morde zu lösen. Das Ende kann sich durchaus sehen lassen. Es ist teilweise offen, was jedoch nicht so schlecht ist, da es sich bei Vanitas – Schwarz wie Erde um den Auftakt einer neuen Thriller-Reihe handelt. Es wird also noch weitere Bücher geben, in denen sich dann sicherlich auch einige Fragen um die Hintergrundgeschichte der Protagonistin klären werden. Auch bin ich gespannt, inwieweit Carolin in den Folgebänden eine Charakterentwicklung durchmachen wird, denn ich denke, in ihr steckt noch ganz viel Potential mit genügend Stoff für weitere spannende Stunden.

Ach ja, das Cover mit der geprägten Libelle ist ebenfalls super geworden. Ein richtiger Hingucker. Warum der Untertitel des Buches jedoch „Schwarz wie Erde“ lautet, dahinter bin ich nicht gekommen.
„Vanitas“ ist übrigens Lateinisch und bedeutet übersetzt unter anderem Eitelkeit, wertlos oder vergänglich. Es ist ein typischer Poznanski-Ein-Wort-Titel. 🙂

Mein Fazit

Sterne - Empfehlung
4.5 von 5 Sternen
„Spannend zu lesen und ein guter Auftakt der neuen Reihe.“

Vanitas – Schwarz wie Erde ist ein sehr gut gelungener Auftakt der neuen Thriller-Reihe von Ursula Poznanski. Die Protagonistin und auch die Nebencharaktere sind interessant und finden schnell ihren Weg in das Herz der Leser. Ich bin schon jetzt sehr gespannt auf den nächsten Band der Reihe. Vanitas ist unbedingt lesenswert.

Ich bedanke mich an dieser Stelle nochmals beim Knaur Verlag für die freundliche Zusendung eines Rezensionsexemplars.
Ich habe wirklich jede Seite genossen.

Jay

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