Es wartet. Es prüft dich. Weißt du was, Nick? Manchmal glaube ich, es lebt.
Ursula Poznanski – Erebos
Nick merkt, dass sich seine Freunde verändern seit an seiner Schule in London ein geheimnisvolles Computerspiel unter der Hand verteilt wird. Erebos ist ein Geheimtipp und wer es einmal beginnt, wird sofort in seinen unwiderstehlichen Bann gezogen, denn Erebos macht süchtig – hochgradig süchtig. Schon bald hat Erebos auch Nick im Griff.
Die Spielregeln sind sehr streng: Jeder kann es nur einmal beginnen. Man darf mit keinem anderen darüber sprechen. Man muss es immer alleine spielen. Wer die Regeln bricht fliegt aus dem Spiel und kann es nicht erneut starten.
Schon bald stellt Nick fest, was Erebos so besonders macht, denn es ist kein normales Spiel. Raffiniert vermischt es seine virtuelle Spielwelt mit der Realität der Spieler, denn sie müssen Aufgaben des Spiels im wirklichen Leben ausführen. Als es Nick schließlich befielt einen Menschen zu töten, offenbart Erebos sein dunkles Wesen und bringt Spieler und Nicht-Spieler in höchste Gefahr…
Titel: Erebos Autor: Ursula Poznanski Verlag: Loewe Seitenzahl: 488 Genre: Jugendbuch Alter: 12-15 Erste Aufl.: 01. Januar 2011 Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3785573617 (TB)
Zum Buch
Erebos is Ursula Poznanskis erster großer Jugendthriller und erschien 2011 beim Loewe Verlag. Er gewann einige Preise, u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 der Jugendjury.Die Taschenbuchausgabe von Erebos hat 485 Seiten und ist in 34 Kapitel unterteilt. Die Papierqualität ist durchschnittlich. Auf den Pappumschlag wurde der Text und das für Erebos typische Auge geprägt. Inzwischen sind mehrere Auflagen des Buches erschienen. Unter anderem auch in verschiedenen Sprachen.
Am 16. September 2013 veröffentlichte der Loewe Verlag anlässlich seines 150-jährigen Jubiläums eine limitierte Hardcoverausgabe des Thrillers.
Eine „Limited Edition“ von Erebos erschien am 19. Juni 2019.
Meine Meinung zum Buch
Auch wenn dieses Buch schon vielfach rezensiert wurde und auch schon ein paar Jahre auf dem Markt ist, ist es nachwievor ein gefragter Bestseller (wenn man den Verkaufsrang-Angaben bei Amazon trauen kann). Hier im Blog will ich daher auch meine Meinung dazu abgeben, weil es eine gute Rezension einfach verdient.
Erebos zählt zu den wenigen Büchern, die mich von Anfang bis Ende so fesseln konnten, dass ich es ohne Pause in einem Stück lesen musste. Das ist zwar schon über 2 Jahre her, aber dennoch ist mir diese Nacht bis heute in Erinnerung geblieben. Ich glaube, ich war gegen 4 Uhr mit dem Thriller durch und konnte dann endlich schlafen gehen. Ein Buch, das dies bei mir schafft, kann für mich eigentlich kaum besser sein. Viele positive Aspekte sind mir über die Jahre hinweg auch in Erinnerung geblieben. Zum einen fand ich die Charaktere sehr ausgewogen und glaubwürdig. Ich erinnere mich noch an die lebhafte Beschreibung der computersüchtigen Schüler, die nach einer durchgezockten Nacht mit dunklen Augenringen in der Schule erscheinen. Einige Schüler dürften das kennen.
Ein Computerspiel, das süchtig macht? Frau Poznanski ist damit gar nicht so weit von der Realität entfernt, wenn man bedenkt, dass Computer-/Spielsucht inzwischen auch psychologisch behandelt wird. Menschen aller Altersgruppen, die sich viele Stunden am Tag in virtuelle Welten flüchten, währenddessen ihr sozialen Kontakte vernachlässigen und sich auch körperlich damit zu Grunde richten, sind leider kein Hirngespinnst einer Autorin. Ursula Poznanski hat es gewagt dieses wichtige Thema in Erebos anzugehen, ohne dass sie mit den Finger auf Menschen oder die Computerindustrie deutet (was ja oft passiert, wenn man Computerspiele allgemein verteufelt). Sie hat die prisante Thematik überaus einfühlsam beleuchtet und meines Erachtens auch recht glaubhaft umgesetzt. Natürlich kann man sich darüber streiten, ob intelligente Computerspiele wie Erebos glaubwürdig sind, aber das ist nicht der Punkt. Ich fand den Suchtaspekt in Erebos zentral, und ebenso das Verhalten der abhängigen Schüler, die die Realität ausblenden, ganz in dem Spiel aufgehen und bereit sind menschliche Werte zu vernachlässigen.
Richtig gut fand ich auch die Verknüpfung der Spielinhalte mit der Realität. Ich will hier nicht allzuviel vorweg nehmen, aber als begeisterter Londonfahrer fand ich die symbolische Einbindung des Underground-Netzes einfach nur cool. Mehr will ich dazu jetzt gar nicht sagen. Auch sonst hat mir allgemein sehr gut gefallen, dass die Geschichte in London spielt.
Man liest in anderen Rezensionen manchmal, dass Ursula Poznanski ihr schriftstellerisches Defizit beim Abschluss ihrer Bücher hat. Bei Erebos fand ich dies nicht. Ich denke, dass ein Hinauszögern der Auflösung der Handlung einiges an Schwung genommen hätte. Fast 500 Seiten sind schließlich auch kein Pappenstiel, weshalb ich mit der Art und Weise, wie das Buch zu Ende gebracht wurde, doch ganz zufrieden war.
Die Handlung fand ich schlüssig, den Schreibstil der Autorin sehr flüssig und fesselnd. Ich denke man hätte die Ideen kaum besser umsetzen können, zumal die Handlung wirklich abwechslungsreich ist und auch einige überraschende Wendungen für den Leser bereit hält.
Fazit
Erebos gehört für mich definitiv zu den Highlights in meiner langen Liste gelesener Bücher. Es ist ein äußerst spannend umgesetzter Jugendthriller, der durchweg zu fesseln und überzeugen vermag. Zudem fasst Frau Poznanski in Erebos und der Suchtproblematik ein heißes Eisen an, das sicher auch in Zukunft ein gesellschaftliches Problem bleiben wird. Das Buch kann den kritischen Leser also durchaus zum Nachdenken anregen, ohne dass die Autorin mit der Computerspiele-sind-schlecht-Keule um sich schlägt. Das dürfte meines Erachtens auch einer der Hauptgründe sein, warum ihr Thriller Erebos bei jugendlichen und erwachsenen Lesern insgesamt recht gut ankommt. Eindeutige Leseempfehlung von mir an dieser Stelle!
Im Sommer 2019 erschien EREBOS 2.
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