Eine Frau liegt tot auf einer Kuhweide. Ermordet. Auf ihren Fußsohlen: eintätowierte Koordinaten. An der bezeichneten Stelle wartet ein grausiger Fund: eine Hand, in Plastikfolie eingeschweißt, und ein Rätsel, dessen Lösung zu einer Box mit einem weiteren abgetrennten Körperteil führt. In einer besonders perfiden Form des Geocachings, der modernen Schnitzeljagd per GPS, jagt ein Mörder das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger von einem Leichenteil zum nächsten.
Jeder Zeuge, den sie vernehmen, wird kurz darauf getötet, und die Morde geschehen immer schneller. Den Ermittlern läuft die Zeit davon, sie ahnen, dass erst die letzte Station ihrer Rätselreise das entscheidende Puzzleteil zutage fördern wird … (Quelle: Buch.de)
Titel: Fünf Autor: Ursula Poznanski Verlag: Wunderlich/Rowohlt Reihe: Beatrice Kaspary, #1 Seitenzahl: 384 Genre: Thriller Alter: 16+ Erste Aufl.: 01. Juli 2013 Ausgaben: Taschenbuch, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3499257568 (HC) Folgeband: Blinde Vögel (Beatrice Kaspary, #2)
Über das Buch Fünf von Ursula Poznanski
Fünf ist Ursula Poznanskis erster Thriller für Erwachsene, der im Juli 2013 in die Regale kam. Nach Erebos und Saeculum, die sich eher an junge Leser richten, ist es das dritte Buch der erfolgreichen Autorin und der erste Band einer Reihe von Thrillern mit der Salzburger Kommissarin Beatrice Kaspary. Fünf ist als Taschenbuch, E-Book und Audiobuch erhältlich und hat einen Umfang von 384 Seiten. Ursula Poznanski lebt und schreibt in Wien.
Meine Meinung zu Fünf von Ursula Poznanski
Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich Fünf gelesen habe, aber es ist einer der wenigen Thriller, die man, obwohl man den Mörder und die Motive bereits kennt, durchaus nach Jahren noch ein weiteres Mal lesen kann. Ursula Poznanski konnte mich seinerzeit mit ihren beiden Jugendbüchern Erebos und Saeculum absolut begeistern, und auch Fünf muss sich nicht verstecken. Die Sprache ist klar und treffend, weil die Autorin es wirklich versteht zu jeder Situation die passenden Worte zu finden, um ihre Geschichte facettenreich und spannend zu erzählen. Wenn andere Thrillerautoren es verstehen gutes Kopfkino zu erzeugen, dann ist es bei Frau Poznanski gutes Kopfkino in 3D. Die Geschichte ist abwechslungsreich, die Anspielungen sind subtil und bis zum Schluss rätselt man um die Hintergründe der Morde, die umfassend geklärt werden. Man merkt gerade an diesem Punkt, dass die Autorin mit ihren Romanen gewachsen ist, denn das Ende von Fünf erschien mir „runder“ und besser durchdacht, als in ihren beiden ersten Büchern. Der gelegentlich bei Poznanski zu hörende Kritikpunkt, der Abschluss ihres Buches würde dem exzellenten Rest nicht gerecht, trifft auf Fünf jedenfalls nicht zu.
Ursula Poznanski schreibt spannend und die klaren Worte treffen den Punkt. Das führt im Ergebnis zu einem Thriller unter 400 Seiten, was ich sehr begrüße. Nichts nervt mich mehr, als wenn Autoren Seiten schinden und nichts vorangeht. Keine Längen stören den Lesefluss, keine breitgetretenen Nebenhandlungen lassen die Kommissare sich im Kreis drehen. Natürlich muss Ermittlungsarbeit hin und wieder auch in Sackgassen enden, doch die Autorin verlagert diese geschickt in den Kopf des Lesers, der bis zum Schluss rätselt und mutmaßt und schließlich doch überrascht wird.
Gut hat mir auch die Rahmengeschichte gefallen. Die Autorin nutzt aktuelle und gut recherchierte Themenfelder, welche die Leser interessieren und trifft damit den Puls der Zeit. Computerspielsucht bei Schülern (Erebos), Live-Rollenspiele (Saeculum) und nun Geocaching in ihrem ersten Thriller.
Das Ermittlerduo, die Kommissarin Beatrice Kaspary und ihr Kollege Florin Wenninger, sind durchdacht und vielschichtig und lassen in die Geschichte auch ihre privaten Probleme mit einfließen, was sie glaubhafter macht und realer für den Leser. Interessant ist auch die Beziehung der beiden zueinander, die immer mal wieder über das rein dienstliche Verhältnis hinauszugehen scheint. Man weiß nicht, wie es sich weiter entwickeln wird, aber für weitere Bücher der Reihe ist dieser Aspekt durchaus noch ausbaufähig. Beide sind verheiratet und haben damit so ihre Probleme, was natürlich einiges an Potenzial bietet und vielleicht entwickelt sich ja zwischen Vernehmungsprotokollen, Computern und der viel genutzten Kaffeemaschine mehr zwischen den beiden. Ich denke, dass besonders einige weibliche Leser die eine oder andere Romanze sicher begrüßen würden.
Fünf richtet sich an eine etwas andere Zielgruppe, als Erebos und Saeculum es tun. Poznanskis bildhafte Sprache hebt in diesem Thriller für Erwachsene den Ekelfaktor ein gutes Stück an, denn zwischen den Seiten findet man immer wieder Blut und (nicht nur) in Folie eingeschweißte Leichen(teile). Natürlich stört mich das nicht, denn der lebhafte Sprachstil generiert subtil immer noch genug Spannung für lange Lesenächte. Bildhafte Gewalt hat also einen höheren Stellenwert. Bei Erebos und Saeculum hat mich gerade begeistert, dass Poznanski nur mit Andeutungen das 3D-Kino am Laufen und die Spannung auf hohem Niveau hielt. In Fünf bedurfte es dazu totes Fleisch. Macht nichts, dafür ist es ein Thriller. Allerdings gefiel mir, gerade wegen ihrer Mystik und der nicht offenkundigen Gewalt, Erebos und Saeculum ein ganzes Stück besser und ich sehne den Tag herbei, an dem Poznanski wieder einen Jugendroman in diesem Stil veröffentlicht.
Mein Fazit zu Fünf
Mit Fünf wagte sich die Autorin an die Zielgruppe der erwachsenen Leser und erschuf einen ansprechenden, gut durchdachten Thriller. Auch wenn ich eigentlich nicht der große Thrillerfan bin, so konnte mich der Roman durchaus begeistern. Wer das Genre mag und die Bücher von Ursula Poznanski noch nicht kennt, sollte unbedingt mehr als nur einen Blick wagen. Es lohnt sich.