Elias ist ein Elite-Krieger, der in der berüchtigten Militärakademie von Schwarzkliff seit seiner Kindheit zu einem tödlichen Kämpfer ausgebildet wird. Er ist einer der stolzen und von allen gefürchteten Silbernen Masken, die dem Imperium treu ergeben sind und die unter seinen unterjochten Völkern Angst und Schrecken verbreiten. Zu diesen Völkern gehört Laia, eine junge Frau, die seit dem Tod ihrer Eltern bei Verwandten aufwächst und wie viele unter der Willkür des Imperiums zu leiden hat. Als eines Nachts ihre Familie von einer Silbernen Maske ermordet und ihr Bruder Darin von Soldaten des Imperiums verhaftet wird, schließt sie sich dem Widerstand an, um Darin vor der drohenden Todesstrafe aus dem Gefängnis retten zu können. Getarnt als Sklavin soll sie unter Lebensgefahr in Schwarzkliff für die Widerstandsgruppe spionieren und begegnet dort Elias, der so gar nicht wie die anderen Masken zu sein scheint. Schon bald verbinden sich die Schicksale der beiden, denn Elias will aus Schwarzkliff fliehen und Laia kann ihren schwierigen Auftrag ohne seine Hilfe nicht erfüllen. Das Leben beider steht auf dem Spiel… (Elias und Laia)
Titel: Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken (An Ember in the Ashes) Autor: Saaba Tahir Verlag: ONE (Razorbill) Reihe: Elias & Laia, #1 Seitenzahl: 512 (464) Genre: Fantasy Alter: 14-17 Erste Aufl.: 15. Mai 2015 (28.04.2015) Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3846600092 (Dt. HC), 978-1595148032 (ENG HC) Folgeband: Elias & Laia – Eine Fackel im Dunkel der Nacht
Über das Buch und die Autorin von Elias und Laia
Sabaa Tahir wuchs in der kalifornischen Mojave Wüste, im Motel ihrer Eltern auf. In ihrer Kindheit und Jugend verschlang sie bereits Fantasybücher und Comics und studierte ab ihrem 17. Lebensjahr an der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Als Kind wollte sie zunächst Ärztin werden, entschied sich dann jedoch für einen journalistischen Beruf. Während ihrer Arbeit bei der Zeitung The Washington Post schrieb sie schließlich ihren Debütroman An Ember in the Ashes (Ein Stück Glut in der Asche), der am 28. April 2015 bei Razorbill erschien und schnell ein großer Erfolg wurde. Das Buch wurde schon bald ins Deutsche übersetzt und erschien am 15. Mail 2015 bei Bastei Lübbe unter dem Titel Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken. Das deutsche Buch ist in drei große Abschnitte mit insgesamt 50 Kapiteln unterteilt und hat 512 Seiten. Die Geschichte wird kapitelweise im Wechsel aus der Sicht von Elias und Laia erzählt. Eine Verfilmung des Buches ist für 2017 bereits vorgesehen.
Meine Meinung zu Elias und Laia – Die Herrschaft der Masken
An Ember in the Ashes befand sich schon seit seinem Erscheinen im April 2015 auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Ich hatte das Buch damals signiert gekauft, weil mich der Klappentext sehr ansprach. In den letzten Monaten las ich dann ziemlich oft recht positive Rezensionen zu Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken und da war mir klar, dass ich das Buch nicht länger auf meinem SuB lassen konnte. Während einiger Krankheitstage im Bett, ich hatte eine Erkältung, habe ich es dann auch ziemlich schnell im Original gelesen. Sabaa Tahirs Schreibstil hat mich sehr angesprochen. Er ist bildhaft und gut zu lesen.
Die Handlung hatte für mich auch genau das richtige Tempo, das heißt, es gab eigentlich keine langweiligen Passagen und sehr viel Abwechslungen im Geschehen, was es schwierig machte das Buch beiseite zu legen. Dazu beigetragen hat auch der ständige Perspektivenwechsel pro Kapitel zwischen Elias und Laia, da ich natürlich immer wissen wollte, wie der Handlungsstrang weiter verläuft. Sowohl Elias, als auch Laia werden sehr tief gehend beschrieben und schnell konnte ich mich in ihre Charaktere hineinversetzen und sie beide gernhaben.
Elias repräsentiert so gar nicht die stolzen und mächtigen Silbernen Masken. Vielmehr missfällt ihm die Art, wie sie auf andere Menschen herabsehen und die Brutalität, wie sie selbst mit Kindern und Frauen umgehen, die ihrem Kodex nicht genügen. Gewalt bekommt im Buch genug vor und hat auch einen relativ hohen Stellenwert im Hinblick auf die Spannung. Ja, es sind Abschnitte zu finden, die einen schon schlucken lassen, gerade wenn es um Gewalt gegen Kinder geht, aber die Autorin findet hier ein recht gutes Maß, das die Spannung erhält, die Charaktere aber nicht ständig im Blut baden lässt. Dadurch zeichnet sie ein detailliertes Bild der Masken und ihres doch recht grausamen Kodex. Das Elias diese Dinge immer wieder hinterfragt und er dadurch zum Verräter an der Kriegerkaste wird, macht die Geschichte erst interessant, wirkt jedoch manchmal etwas konstruiert. Er muss sich vor seinen Waffenbrüdern verstecken, ebenso wie Laia, deren Ziel es ist ihren geliebten Bruder Darin, den letzten verbliebenen Verwandten, aus dem Gefängnis zu befreien. Ihre Spionagemission in der Militärakademie der Masken ist für sie lebensgefährlich und dennoch nimmt Laia das Risiko auf sich. Sie verkleidet sich nicht nur als Sklavin, sie ist real zu einer geworden. Dadurch ist sie unweigerlich der Willkür aller freien Menschen ausgeliefert, doch sie erträgt es für ihren Bruder in der Hoffnung, dass der Widerstand ihr im Gegenzug hilft ihn zu befreien. Sowohl Elias, als auch Laia sind zwei richtig starke Persönlichkeiten, die mich über die ganze Handlung hinweg überzeugen konnten. Sabaa Tahir beschreibt sie in vielen Facetten und gibt tiefe Einblicke auch in ihre Gedanken und Emotionen. Mir hat das gut gefallen, auch wenn Laia manchmal etwas naiv herüberkam. Schließlich ist sie noch jung.
Neben den beiden Protagonisten gibt es dann noch weitere interessante Charaktere, wie zum Beispiel Elias‘ Waffenschwester Helene, die er liebt, die er jedoch nicht in seine Gedankenwelt einbezieht, denn sie ist ebenfalls eine Silberne Maske. Als dann die Sklavin Laia in sein Leben tritt und er beginnt etwas für sie zu empfinden, wird die Sache kompliziert, denn Sklaven gelten in der Welt der Masken kaum als Menschen. Auch Laia ist zwiegespalten. Zum einen ist sie von Elias angetan, zum anderen gibt es da noch einen Widerstandskämpfer, der ein Auge auf sie geworfen hat…
Wenn man das Buch beginnt zu lesen, dann erinnerte mich die Atmosphäre ein wenig an das Römische Reich der Antike. Super fand ich, dass die Autorin auch ein wenig Magie in die Handlung einfließen ließ. Magische Künste sind in ihrer Welt jedoch verpönt und wenn sie ausgeübt werden, dann nur heimlich. Sie haben im Buch keinen großen Stellenwert, sind aber dennoch wichtig.
Die ganze Handlung des Buches lebt also von Geheimnissen ihrer Pro- und Antagonisten, die wie ein Seiltänzer ohne Netz ihr Leben riskieren, sollten sie nur einen Fehltritt tun und ihre Geheimnisse öffentlich werden. Der Schluss des Buches verpflichtet die Autorin zu einer Fortsetzung, die sicherlich irgendwann kommen wird. Ich freue mich schon darauf.
Mein Fazit
Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken konnte mich von Anfang an überzeugen, fesseln und in seinen Bann ziehen. Ich habe das Buch gerne gelesen. Die Charaktere sind durchdacht, tiefgründig und ihre wundervoll ausgearbeitet, und auch die Handlung war spannend und abwechslungsreich. Ich kann die vielen positiven Rezensionen bisher durchaus nachvollziehen, denn Sabaa Tahirs Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, selbst im Original, das ich hier jedem empfehle, der gerne englische Bücher liest. Manchen mögen die Handlung und die Charaktere etwas zu konstruiert sein, aber hey, man wird gut unterhalten und das ist wichtig. Einziger kleiner Kritikpunkt ist die Gewalt im Buch, die für eine 14-jährige Leserschaft (ab diesem Alter wird das Buch empfohlen) vielleicht etwas zu viel sein könnte. Davon abgesehen hier meine Leseempfehlung für diesen tollen Debütroman. :thumbup:
Ich habe das Buch im englischen Original gelesen und es war vom Sprachniveau her recht gut verständlich. Wer immer mal wieder englische Bücher liest und schon ein bisschen Praxis hat, sollte mit „An Ember in the Ashes“ keine allzu großen Probleme haben.