Nach der gelungenen Flucht der Freunde aus dem Lager ist die Freude nur von kurzer Dauer. Während sich Connor neuen Herausforderungen als Anführer der Flüchtlinge stellt und dabei von Risa tatkräftig unterstützt wird, versucht Lev ein neues Leben zu beginnen und seine schlimmen Erlebnisse hinter sich zu lassen. Doch schon nach kurzer Zeit überschlagen sich die Ereignisse und sie sind schlimmer, als es sich die Freunde je vorstellen konnten. In einem geheimen Institut lebt Cam, ein Jungen, den es eigentlich nicht geben dürfte und dessen Existenz die Gesellschaft auf immer verändern kann…
Titel: Vollendet – Der Aufstand (engl. Unwholly) Autor: Neal Shusterman Verlag: Fischer (Simon & Schuster) Reihe: Vollendet, #2 Seitenzahl: 544 (416) Alter: 14+ Jahre Erste Aufl.: 22. August 2013 (28.08.2012) Ausgaben: Hardcover, Broschiert, E-Book ISBN: 978-3737367189 (HC), 978-3733500344 (Broschiert), 978-1442423664 (ENG HC)
Meine Meinung
Nur wenigen Autoren gelingt es das Spannungsniveau über mehrere Bände einer Reihe gleich zu halten oder gar zu steigern. War Unwind (Band 1) schon ein Pageturner, den man nur schwer zur Seite legen konnte, so konnte Shusterman mit Unwholly (Band 2) die Messlatte erneut nach oben setzen.
Auch diesmal sind die Charaktere fantastisch gezeichnet, mit Hintergrundgeschichten und Leben gefüllt. Die Story ist gut durchdacht und keinerlei Längen stören den Lesefluss. Zahlreiche unerwartete Wendungen lassen den Leser zudem kaum Zeit zur Ruhe zu kommen, zumal die Bedrohung durch Antagonisten diesmal eine weitaus größere Wirkung zu entfalten scheint, als es schon in Unwind der Fall war.
Neue Hauptcharaktere bereichern die Handlung und fördern die Spannung zusätzlich. Einblicke in die lebensverachtende Gesellschaftsordnung der Trilogie regen immer wieder zum Nachdenken an, wobei man sich als Leser immer wieder die Frage stellt, ob es so etwas tatsächlich geben kann. Neal Shusterman beschreibt die Einstellung der Gesellschaft zum „Umwandeln“ so glaubhaft, dass es einem bisweilen schon kalt den Rücken hinunter laufen kann, wenn das Verhalten der Flüchtlinge kriminalisiert und der Handel mit menschlichen „Bauteilen“ zum Wohle der Gemeinschaft als heilsbringende Notwendigkeit, ja sogar als Recht der Gesellschaft dargestellt wird.
Fazit
Dieses Buch hat für mich alles, was eine gute Dystopie für Jugendliche ausmacht, und auch Erwachsene werden durchaus ihre Freude damit haben. Auch diesen zweiten Band der Tetralogie kann ich wärmstens empfehlen. Neal Shusterman hat sich hier wieder selbst übertroffen.