Adara liked the winter best of all, for when the world grew cold the ice dragon came. She was never quite sure whether it was the cold that brought the ice dragon or the ice dragon that brought the cold.
George R. R. Martin: The Ice Dragon
In der Welt vom Lied von Eis und Feuer war der Eisdrache eine Kreatur der Legenden und der Furcht, denn kein Mensch hat es je geschafft einen zu zähmen. Flog er über die Welt hinweg, dann ließ er nur trostlose Kälte und gefrorene Landstriche zurück. Adara jedoch hatte keine Angst, denn sie war ein Kind des Winters, geboren währen der schlimmsten Frostperiode, an die selbst die Alten sich noch erinnern konnten.
Adara wusste nicht mehr, wann sie den Eisdrachen zum ersten Mal gesehen hatte. Es schien, als wäre er seit jeher ein Teil ihres Lebens gewesen, wie er sie aus der Ferne beobachtete, während sie im eisigen Schnee spielte, lange nachdem die anderen Kinder schon vor der Kälte geflohen waren. (Das Lied des Eisdrachen)
Sie berührte den Drachen erstmals als sie vier war und ritt mit fünf zum ersten Mal auf seinem breiten, kühlen Rücken. Sie war sieben und es war ein ruhiger Sommertag, als sich schließlich feurige Drachen aus dem Norden auf die friedliche Farm stürzten, die Adaras Zuhause war. Und nur ein Kind des Winters – und der Eisdrache, der sie liebte – könnten die Welt vor der völligen Zerstörung retten. (Übersetzung Klappentext)
Titel: Das Lied des Eisdrachen (The Ice Dragon) Autor: George R. R. Martin Verlag: cbj (TOR) Seitenzahl: 128 (128) Genre: Fantasy Alter: 8+ Erste Aufl.: 02. November 2015 Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3570172605 (HC), 978-0008118853 (ENG HC) Sonstiges: Illustriert
Zum Buch und zum Autor
Fantasy-Lesern dürfte George R. R. Martin vor allem durch seine weltbekannte Reihe Das Lied von Eis und Feuer (A Song of Ice and Fire/The Game of Thrones) bekannt sein. George Martin, inzwischen auch als der amerikanische Tolkien bezeichnet, schrieb im Vorfeld und nebenher noch einige andere Fantasybücher, die nicht unbedingt alle mit seiner Fantasywelt verknüpft sind. The Ice Dragon erschien bereits 2007 als Taschenbuch und ist nun erstmalig in englischer Sprache als illustrierter Hardcover erhältlich.
Das Buch hat lediglich 121 Seiten und die Geschichte selbst ist in acht Kapitel unterteilt. Das Besondere an dem schmalen Büchlein sind wohl die Illustrationen des Künstlers Luis Royo, die nahezu auf jeder Seite zu finden sind. Die Erstausgabe des neuen Hardcovers hat zudem noch ein Bonus-Poster auf der Rückseite des Schutzumschlags, das man in zukünftigen Ausgaben so sicher nicht mehr finden wird. Bereits im Jahr 2009 ist das Buch unter dem Titel Adara und der Eisdrache beim cbj Verlag erschienen und wurde von Andreas Helweg übersetzt.
Seit dem 2. November 2015 gibt es vom gleichen Verlag eine Neuauflage mit dem Titel Das Lied des Eisdrachen (unten links).
Meine Meinung zu Das Lied des Eisdrachen
Ich hatte The Ice Dragon bereits seit einigen Monaten vorbestellt und nach Ankunft der Lieferung gleich am Stück durchgelesen. Kein Kunststück bei nur 120 Seiten, großer Schrift und wirklich großem Zeilenabstand. Die Geschichte ist in erster Linie eine für Kinder und würde man den Text zusammenfassen, käme man sicher mit nur wenigen Seiten aus. Somit hatte ich das Buch in einer knappen Stunde auch komplett gelesen.
Die Geschichte selbst ist ganz nett. Die Hauptperson ist die kleine Adara, ein Mädchen, das den Winter über alles liebt und dem selbst eisige Kälte kaum etwas anzuhaben scheint.
Sie freundet sich bereits im Alter von vier Jahren mit einem der gefürchteten Eisdrachen an und reitet mit ihm auch durch die Lüfte. Die Beschreibungen der Personen sind nicht sonderlich detailliert, ihre Gedankenwelt nicht unbedingt tiefgehend. Man könnte sie mit denen in einem Märchen vergleichen. Dialoge gibt es nur wenige und wenn, dann sind sie kurz. George Martin beschreibt eher was passiert, als dass er es in ausschweifenden Dialogen erklärt.
Dennoch liest man Adaras Geschichte gerne, weil man das „Wintermädchen“ mag. Zumindest ging es mir so. Das allein würde in meinen Augen nicht den Preis von über 11,00 € rechtfertigen, jedoch kann diese Ausgabe von The Ice Dragon den Leser mit einer Vielzahl wunderschön gezeichneter Illustrationen begeistern, die wirklich sehenswert sind. Eine kleine Auswahl davon kann man unten im Beitrag bewundern. Die Rückseite des Schutzumschlags der 1. Auflage ist zudem bedruckt und kann als Poster an die Wand gehängt werden.
Aufgrund des relativ hohen Preises ist The Ice Dragon wohl eher für Sammler illustrierter Bücher interessant oder für Fans von George R. R. Martin oder für Drachenfreunde mit Kindern. Auch die Verarbeitung des Buches ist für den Massenmarkt gedacht (einfaches Papier und Klebebindung) und daher nicht sonderlich erwähnenswert.
Mein Fazit zu Das Lied des Eisdrachen
The Ice Dragon ist ein hübsches, kleines Büchlein, das vor allem mit seinen zahlreichen Illustrationen punkten kann. Die Geschichte um Adara und ihren Eisdrachen selbst dürfte wo eher Kindern zusagen, denen man sie auf Englisch (oder Deutsch) vorlesen kann. Dafür ist sie aber sicher gut geeignet, weil sie spannend und abwechslungsreich ist.
Ich habe das Buch auf Englisch gelesen. Da es sich in erster Linie um eine Geschichte für Kinder handelt, ist auch die Sprache entsprechend einfach gehalten.
Jay