Der Mensch ist nichts weiter als ein Virus, und jetzt hat Mutter Erde Fieber. Aber sie wird es überleben – wir nicht.
Arne Ahlert: Moonatics
Wir schreiben das Jahr 2044. Die Erde hat sich verändert: der Golfstrom ist versiegt, auf der Themse kann man im Mai Schlittschuh laufen, und eine Geheimorganisation namens Black Circle hat die gesamte wirtschaftliche und politische Welt durch Terroranschläge in ihren Grundfesten erschüttert. Das ist die Welt von Webdesigner Darian Curtis, der, allen Gefahren zum Trotz, beinahe schon jeden Winkel der Erde besucht hat. Als er eines Tages eine unerwartete Erbschaft macht, beschließt er kurzerhand, die ultimative Reise zu wagen: einen dreiwöchigen Urlaub auf dem Mond. Dort angekommen beginnt für Darian die absolut verrückteste Zeit seines Lebens. Er berauscht sich an Full-Moon-Partys, Yachtausflügen auf den endlosen Weiten des Mondstaubs und Golfturnieren unter dem blauen Licht der Erde. Und er lernt die Moonatics kennen, eine Gruppe Hippies, die den Mond zu ihrer neuen Heimat auserkoren haben. Darian ist fasziniert und schließt sich den Moonatics an, nicht ahnend, dass einige von ihnen ein dunkles Geheimnis haben… (Klappentext)
Titel: Moonatics Autor: Arne Ahlert Verlag: Heyne Seitenzahl: 576 Genre: Science Fiction Alter: 16+ Erste Aufl.: 14. November 2016 Ausgaben: Taschenbuch, E-Book ISBN: 978-3453318144 (TB)
Über das Buch Moonatics
Arne Ahlert, geboren 1968 in Lüneburg, wuchs im Rheinland auf und verbrachte dann mehrere Jahre in den USA, Kanada und Australien. Mit dem Rucksack ist er oft auch in Asien unterwegs. Aus seinen Erfahrungen unterwegs schöpfte er wohl auch die Ideen für seinen Debütroman Moonatics. Heute lebt er in Berlin-Kreuzberg und beschäftigt sich neben seinem Beruf auch mit Literatur.
Moonatics ist kein Leichtgewicht. Das Buch umfasst stolze 573 Seiten und ist in 24 Kapitel unterteilt. Das Cover finde ich persönlich sehr ansprechend und auch gut passend zum Inhalt des Romans. Moonatics ist am 14. November 2016 bei Heyne erschienen.
Meine Meinung zu Moonatics
Der Verlag hat mir Moonatics als Rezensionsexemplar zugeschickt, zusammen mit einem Flyer vom Mond Resort „Hotel Levania“ und ein paar stylischen Badeschlappen. Ich mag ja Science-Fiction Romane, umso mehr, wenn sich auch gesellschaftskritische Komponenten aufweisen, und davon bringt Moonatics so einige mit. Die Handlung spielt im Jahr 2044, also in nicht allzu ferner Zukunft, und die Erde steht vor dem Kollaps. Der Golfstrom ist schon vor über 20 Jahren versiegt, die Polkappen sind geschmolzen, Erdbeben und Taifune machen das Leben auf dem Planeten zu einem täglichen Kampf gegen die Elemente. Die Ozeane sind vermüllt und beherbergen nur noch Algen und Quallen. Europa liegt unter einer dicken Eisschicht begraben. Was soll man also tun, wenn man nur noch zum Schlittschuhlaufen an die See fahren kann und die vielen Reiseziele der alten Zeit inzwischen gewaltig an Reiz (und Temperatur) verloren haben? Ganz recht: Auf zum Mond, denn dort kann man sich das ganze Spektakel auf der Erde aus sicherer Entfernung betrachten. In einem Liegestuhl auf der Terrasse des Hotels Levania kann man im Raumanzug nicht nur die Sonne genießen, sondern hat noch dazu einen freien Blick auf den blauen Planeten, wenn man nicht gerade an der Bar seinen Gin Tonic schlürft.
Arne Ahlert hat es gewagt mit seinem Roman die Probleme der heutigen Zeit den Lesern vor Augen zu führen. Das ständige Streben nach mehr und die Ausbeutung des Planetens trotz drohender Katastrophen und der Gewissheit eines baldigen Untergangs, sind die Antriebsfeder seines Debütromans. Es wurde versäumt etwas dagegen zu tun und nur auf dem Mond (der übrigens von den Chinesen beansprucht wird) scheint die Welt noch einigermaßen in Ordnung zu sein. Darian Curtis, ein Weltenbummler, der eine große Erbschaft machte, will drei Wochen lang der Erde entfliehen und seinen Urlaub auf dem Mond genießen. Dort angekommen trifft er auf eine Vielzahl abgedrehter Gestalten, die zum Teil jeglichen Bezug zur Realität verloren zu haben scheinen. Schon bald lernt er die Moonatics kennen und ist fasziniert von der Idee auf dem Mond eine neue Keimzelle der Menschen zu errichten…
So weit bin ich gekommen. Nach 148 Seiten habe ich jedoch beschlossen das Buch erstmal beiseite zu legen, weil ich irgendwie nicht in die Handlung finde. Ich konnte bisher einfach keinen Draht zur Hauptperson Darian Curtis finden, weshalb mein Interesse am Fortgang des Romans derzeit nicht allzu groß ist. Irgendwie fehlt mir auch zumindest der Beginn eines Spannungsbogens, der mir als Leser andeutet, wo die Handlung eigentlich hinführt und der mich antreibt. Ich habe zwar viel über Darians Eindrücke vom Mond gelesen und auch eine ganze Reihe weiterer Charaktere kennenlernen dürfen, aber irgendwie fehlt mir in der Handlung bisher das mitreißende Element, das mich dazu anregt weiterzulesen. Irgendwie schade, weil ich die Rahmenhandlung doch sehr interessant und gelungen finde. Arne Ahlerts Zukunftsvision stimmt doch recht nachdenklich, auch wenn ich natürlich hoffe, dass der Golfstrom Europa auch nach 2022 noch erwärmt. Der Schreibstil ist OK, allerdings geht mir die Handlung im Moment etwas zu langsam voran und es passiert mir (auf dem Mond) zu wenig. Mein Eindruck ist, dass man die Seitenzahl ein ganzes Stück hätte kürzen und die Handlung hätte straffen können. Der einzige Ansporn zum Weiterlesen sind für mich die Andeutungen im Klappentext. „Dunkle Geheimnisse“ klingt interessant, allerdings sollte die Motivation eigentlich zwischen den Buchseiten selbst liegen, in einer Handlung, die sich stetig entwickelt, doch nach 148 habe ich leider immer noch das Gefühl auf der Stelle zu treten. Das Ganze ist mir einfach zu langatmig. Schade.
Ich werde ein Lesezeichen im Buch lassen und ihm bei anderer Gelegenheit nochmal eine Chance geben. Im Moment fehlt mir jedoch die Motivation dazu. Wessen Interesse ich jedoch mit meinen Ausführungen oben wecken konnte, der kann gerne einen Blick riskieren. Vielleicht ist es ja für ihn oder sie ein Highlight.
Vielen Dank an dieser Stelle an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar.
Empfehlen kann ich an dieser Stelle den Roman Artemis von Andy Weir, dem Autor des Bestsellers Der Marsianer.
Hallo Soleil,
das Buch ist an sich nicht schlecht. Es war mir nur anfangs zu langatmig und ich brauche im Moment einfach ein bisschen mehr Action in meinen Büchern. Ich habe Moonatics auch noch nicht mit Sternen bewertet, weil is gerade mal ein knappes Viertel davon gelesen habe. Meine Empfehlung: Leseprobe besorgen.
Liebe Grüße
Jay
Oh, schade. Ich wollte mir das Buch auch besorgen, war mir aber nicht sicher, ob es was für mich ist. Bisher habe zweigeteilte Meinungen gehört. Dann lasse ich es vermutlich auch erst einmal. Danke für Deine Meinung!