9. November 2024

Perry Rhodan (Die Zukunft der Menschheit)

Perry Rhodan, wie man ihn sich vorstellt. Zeichnung von Johnny Bruck.

Perry Rhodan, die größte Science-Fiction-Serie der Welt, bestimmte zwischen Ostern 1988 und Herbst 1992 einen Großteil meines Leselebens. Ich habe damals zuerst die „Silberbände“ gelesen, die zu jener Zeit noch eine recht überschaubare Anzahl hatten. Im September 1988 erschien gerade Band 31 Der Pakt der Galaxien aus dem Zyklus Die Meister der Insel. Gleichzeitig erreichte die (inzwischen am 14. Mai 2013 eingestellte) fünfte Auflage der Heftserie Anfang Juli 1988 Heft Nummer 300, was mir einen fast nahtlosen Umstieg von den Silberbänden in die wöchentliche Heftserie ermöglichte. Die fünfte Auflage der Perry-Rhodan-Romane habe ich dann weitere vier Jahre lang jede Woche sehr gerne gelesen, bis ich irgendwann damit aufhörte.

Perry Rhodan bietet Lesestoff für sehr viele Jahre

Inzwischen sind alle zusätzlichen Auflagen (2. bis 5. Auflage) der Serie eingestellt worden. Die Erstauflage läuft jedoch immer noch ohne Unterbrechung seit dem 08. September 1961 und erscheint wöchentlich.
Damit ihr einmal einen Eindruck vom riesigen Umfang der SF-Reihe bekommt, habe ich folgendes ausgerechnet:
Würde ich heute, am 25. April 2020, mit der Heftnummer 1 beginnen und täglich und ohne Unterbrechung immer ein ganzes Heft der Serie lesen, dann würde mir den Anschluss an die Erstauflage bis zum 15. Februar 2030 gelingen und ich könnte dann von da ab bei der dann aktuellen Nummer 3.571 wöchentlich weiterlesen.

Die über 3.000 Heftromane kommen inzwischen zusammen auf etwa 160.000 Seiten. Der Autor Andreas Eschenbach hat bereits 2011 in seiner Rede zum Weltcon 2011 (50 Jahre Perry Rhodan) verlauten lassen, dass dieser Umfang etwa 560 Harry-Potter-Bücher entspräche oder 120 Bände von Tolstois Buch Krieg und Frieden — die längste fortlaufende Erzählung der Literaturgeschichte (Quelle: wikipedia.de). Inzwischen sind jedoch 9 Jahre vergangen. Es dürften also noch ein paar mehr sein.

Die komplette Perry-Rhodan-Heftserie zu bewältigen kann also durchaus eine Lebensaufgabe sein, die man sich für die Rente aufheben könnte, wenn man besonders viel Zeit zum Lesen hat. Und es lohnt sich absolut für alle, die Science-Fiction mit Begeisterung lesen. Ich möchte jetzt schon langsam anfangen und nicht erst in meiner Rente. Allerdings lese ich nicht die Hefte, sondern beschränke mich auf die Silberbände, die im Mai 2020 Nummer 150 erreichen und bis dahin etwa die Handlung bis Heft 1260 abdecken.

Perry Rhodan Heftromane und Silberbände

Die Silberbände der Perry-Rhodan-Serie
Rücken der Silberbände 72 bis 80

Die Heftromane erzählen eine zusammenhängende Geschichte über die Zukunft der Menschheit. Zeitlich spielen die aktuellen Hefte inzwischen in einer fernen Zukunft. Wir schreiben gerade das Jahr 2046 NGZ (Neue Galaktische Zeitrechnung), was dem Jahr 5.633 nach Christus entspricht. In welchem Jahr das Heft 1 der Reihe spielt, erfahrt ihr von mir demnächst in meinem Beitrag zum ersten Silberband.

Immer 100 Heftromane, oft sind es auch nur 50 oder manchmal sogar weniger, bilden miteinander einen sogenannten „Zyklus“ (bei Filmserien würde man „Staffel“ dazu sagen), also einen abgeschlossenen Abschnitt der Geschichte der Menschheit in der Zukunft. Aktuell befindet sich die Erstauflage der Hefte mitten im „Mythos“-Zyklus, dessen Handlung die Heftnummern 3.000 bis 3.099 umfasst. Gestern am 24. April 2020 (KW 17-2020) ist das neueste Heft „Zeut“ mit der Nummer 3.062 erschienen.

Der Vorteil der Silberbände liegt darin, dass sie mehrere Romanhefte in einem Buch mit durchschnittlich 400 Seiten zusammenfassen, wobei die Redaktion Wert auf einen kontinuierlichen, roten Handlungsfaden legte und in diesem Zuge auch manche Widersprüche in der Handlung beseitigt wurden, die in einer Heftreihe durchaus vorkommen können. Immerhin wirkten und wirken seit ihrem Start im Jahr 1961 über 90 Autorinnen und Autoren an der Serie mit und halten „Die Geschichte der Menschheit in der Zukunft“ am Leben, indem sie die einzelnen Heftromane schreiben. Bei den Silberbänden sind auch manche Hefte weggelassen worden, deren Handlung an weniger wichtigen Nebenschauplätzen spielt und die für die Haupthandlung nicht so relevant sind. Somit hält man mit den Silberbänden eine komprimierte Form der Handlung bzw. der Zyklen in den Händen, die sich schön lesen lassen. Quasi die Perry-Rhodan-Heftserie im Karl-May-Format, wie es ein Verlagsmitarbeiter einmal ausdrückte.

Wem die über 3.000 Heftromane nicht genügen, findet zum Beispiel in den Perry-Rhodan-Taschenbüchern (Planetenromanen) weiteren Lesestoff. Eingefleischte Fans können sich also durchaus ein ganzes Leben lang nur mit dem Perry-Rhodan-Universum beschäftigen und werden zu tun haben, alles zu lesen.

Perry Rhodan wird mein langfristiges Leseprojekt

Perry-Rhodan-Silberband 1: "Die Dritte Macht", (c) Pabel Moewig Verlag, Rastatt

Ich werde wohl nicht die Zeit finden alles zu lesen, was mit Perry Rhodan zu tun hat. Ich habe mir vorgenommen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen und ohne jeglichen zeitlichen Druck einen Silberband zu lesen und dann hier im Blog darüber zu berichten. Dabei geht es mir nicht in erster Linie um eine typische Buchbewertung, sondern einfach nur um meine Eindrücke und Gedanken zu den Büchern. Auch möchte ich über die Hauptcharaktere sprechen, den realen Hintergründen und vielleicht auch etwas philosophieren. Die Perry-Rhodan-Serie eignet sich nämlich hervorragend dafür. Der erste Silberband trägt den Titel Die Dritte Macht, hat 415 Seiten und beinhaltet die Handlung der Heftromane 1 bis 5.

Das ganze soll ein längerfristiges Projekt werden, dass aufgrund der riesigen Anzahl der Hefte und Bücher wohl nie völlig abgeschlossen sein wird. Ich werde zudem nur für Perry Rhodan im Menüpunkt „Rezensionen“ einen extra Unterpunkt einrichten und die Beiträge dort für alle Interessierten zusammenfassen.

Die Bücher haben mich schon in meiner Jugend schwer begeistert und ich freue mich schon sehr darauf ins Perry-Rhodan-Universum zurückzukehren.

Ad astra!

Jay


Viele Verlinkungen in meinen Perry-Rhodan-Beiträgen beziehen sich direkt auf Perrypedia – die Perry-Rhodan-Enzyklopädie.

Perrypedia ist ein Wiki, das sich seit Januar 2004 komplett auf das inzwischen riesig gewordene Perry-Rhodan-Universum spezialisiert hat, mit dem Ziel es vollumfänglich zu erfassen. Die Informationen in der Perrypedia werden in über 49.000 Artikeln ständig gepflegt und erweitert.

10 Gedanken zu “Perry Rhodan (Die Zukunft der Menschheit)

  1. Moin.
    Ich habe als Jugendlicher die ersten Romane gelesen (verschlungen).
    Jetzt bin ich wieder damit in Berührung gekommen. Dabei ist mir aufgefallen
    in welcher Zeit die geschrieben wurden. Mechanisch rasselnde Computer und
    schneller Einsatz von Atomwaffen irretieren doch.
    Ansonsten mein liebling damals war ein Mausbieber, was der alles konnte!!!

    1. Hallo Rolf,

      ja, ich gebe dir recht. Die Hefte sind vor allem vor dem Hintergrund der Zeit, in der sie geschrieben wurden, sehr interessant, schließlich waren wir im kalten Krieg.
      Gucky der Mausbieber ist immer noch einer der wichtigsten Charaktere der Serie. Ich mag ihn auch sehr gerne.

      Liebe Grüße
      Jay

  2. Hallo Jay,
    schön hier noch einen Perry Rhodan Fan zu finden. Mein erster Kontakt war das Buch Nr. 21 „Die Straße nach Andromeda“, der es in die DDR und zu meinem Vater geschafft hatte. Der erste Roman, den ich mir selbst gekauft habe, war Nr. 1677. Ab da habe ich einige Jahre die Serie wirklich regelmäßig gelesen. Ich sammel die Hefte immer noch, lese aber gerade nicht regelmäßig in der aktuellen Handlung. Vor einiger Zeit habe ich begonnen die Heftromane ab Nr. 1 zu lesen. Als nächstes steht Nr. 46 an. Ich werde dann immer die einzelnen Zyklen auf meinem Blog besprechen. Ich freue mich schon auf deine Beiträge zu den Silberbänden.
    Liebe Grüße Christin

    1. Hallo Christin,
      danke für deinen Beitrag. Es freut mich immer wieder, wenn ich mich hier mit anderen Lesern und PR-Freunden über die Hefte und Bücher austauschen kann.
      Ich finde es schwer, die einzelnen Bücher nach dem üblichen Schema für Rezensionen zu bewerten und dabei Sterne zu vergeben, da ja viele unterschiedliche Autoren daran beteiligt sind und waren. Ich betrachte PR daher lieber vor dem Hintergrund ihres Entstehens, weil ich das ziemlich spannend finde. Als das Heft 1 erschien, gab es noch keine Mondlandung, wohl aber den kalten Krieg. Die weitere Entwicklung der Serie zeigt durchaus auch viele interessante gesellschaftskritische Aspekte. Ich bin gespannt, wie sich das alles entwickeln wird.
      Ich freue mich auch sehr auf deine Besprechung der Zyklen und mit „Die Straße nach Andromeda“ bist du ja gleich richtig in den MdI-Zyklus eingestiegen, einen der besten, wie ich finde.

      Ich freue mich schon sehr auf die ersten Silberbände, muss jedoch zuerst noch ein paar andere Bücher lesen und besprechen, bis es soweit ist.

      Liebe Grüße
      Jay

      1. Ich fand den M 87 Zyklus am besten, fehlgeleitete Zeitpolizisten, Old Man und die Okefenokees, einfach Spitze, danach folgt der MdI Zyklus in der Beliebtheitsskala.

        1. Stimmt. Der M 87 Zyklus war super. Ich habe den damals nur als Heftromane gelesen, denn die Silberbände waren noch nicht so weit. Hat mir gut gefallen. Der MdI-Zyklus war auch spitze. Den habe ich innerhalb von nur etwa 4 Wochen mit den Silberbänden verschlungen.

          Jay

          1. Ich mochte den MdI-Zyklus sehr gern, aber das Kosmische Schachspiel war auch klasse. Da hab ich mir damals extra die Hefte besorgt. Ich glaube es war die 3 Auflage und bei uns gab es damals noch einen Platten- und Heftroman-Stand, der die hatte. Da bin ich regelmäßig mit meiner Liste aufgetaucht.

            1. Soweit bin ich damals nicht gekommen. Der Cappin-Zyklus ging bis Heft 499. Danach habe ich aufgehört. Ich freue mich aber darauf, das alles nochmal zu lesen und dann auch weiter, was danach kommt.

              Jay

  3. Ich habe die Bände 1-799 gelesen, dann aber abgebrochen, warum, weiß ich auch nicht mehr. Ich glaube, es hat mich nicht mehr interessiert. Die Handlungen wurden immer verworrener und drifteten in eine Richtung ab, die nicht so recht zu PR passte. Auch hat sich der Tod von William Voltz erheblich auf die Qualität der Roman ausgewirkt. Mit Band 2764 habe ich mal wieder kurz hineingeschnuppert, konnte mich aber nicht mehr dafür begeistern. Lesenswert sind die Bände bis 599, danach fiel das Niveau rapide ab.
    Dennoch viel Spaß damit…

    1. Ich bin zu dem Zeitpunkt ausgestiegen, als ein Großteil der Altmutanten plötzlich nicht mehr Teil der Serie waren und in ES aufgingen. Das war mit dem Ende des Zyklus „Die Cappins“ (Heft 400 bis 499). Irgendwie war das damals für mich ein schwerer Schlag und das sog. „Neue Mutantenkorps“ war für mich irgendwie nicht mehr dass, was ich mir vorstellte. Es war für mich ein zu starker Einschnitt ab Heft 500.
      Wie die Hefte ab Nummer 600 sein werden, kann ich (noch) nicht beurteilen. Es wird sicherlich auch ein paar Monate dauern, bis ich so weit bin.
      Vielen Dank jedoch für den Beitrag und die Einschätzung. Den Rechtschreibfehler habe ich korrigiert.

      Jay

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert