Vierzehn Jugendliche. Eine Shopping-Mall. Eine Welt, in der nichts mehr ist, wie es einmal war.
An dem Tag, als die Welt untergeht und ein Tsunami die Ostküste der USA trifft, stranden 14 Jugendliche in einem Einkaufszentrum. Schnell wird ihnen klar, dass sie völlig auf sich allein gestellt sind. Während der Strom ausfällt und die Zivilisation zusammenbricht, braut sich am Himmel etwas noch viel Furchtbareres zusammen. Eine Giftwolke aus einer nahen Chemiefabrik nähert sich dem Einkaufszentrum. Diejenigen, die die Chemikalien einatmen, verändern sich in völlig unerwarteter und beängstigender Weise. Der zurückhaltende Dean, bislang eher ein Außenseiter, muss sich mit den anderen verbünden und um sein Überleben kämpfen …
Titel: Monument 14 Autor: Emmy Laybourne Verlag: Heyne (Macmillan) Reihe: Monument 14, #1 Seitenzahl: 344 Genre: Dystopie Alter: 14+ Erste Aufl.: 13. Januar 2014 (28.05.2013) Ausgaben: Hardcover (ENG), Taschenbuch, E-Book, Hörbuch (ENG) ISBN: 978-3453411630 (Dt. TB), 978-1250027382 (ENG TB)
Meine Meinung
Ich habe das Buch im englischen Original gelesen.
Die Geschichte kommt bereits nach wenigen Seiten schon so richtig in Fahrt. Der Leser erfährt ein bisschen etwas über die Hauptpersonen der Handlung, die vom Protagonisten Dean kurz beschrieben werden, denn sie alle befinden sich anfangs im Schulbus Richtung Schule. Leider fällt diese Beschreibung recht spärlich aus, da die ganze Handlung aus der Sicht von Dean beschrieben. Er scheint zu keiner der andern Hauptcharaktere eine engere Beziehung zu haben (von seinem Bruder Alex einmal abgesehen), weshalb er dem Leser auch nur wenig über die anderen erzählen kann. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte bleiben die Charaktere leider recht farblos. Ein Perspektivenwechsel, der Gedanken und Gefühle der anderen etwas mehr preisgibt, wäre hier sicherlich sinnvoll gewesen. Die Autorin hat sich dadurch selbst viele Chancen genommen. Es ist mir auch aus diesem Grund nicht gelungen mit nur einem der 14 Kinder/Jugendlichen „warm“ zu werden.
Gerade solche Rahmenhandlungen, in denen Menschen auf sich selbst gestellt und von der Außenwelt abgeschnitten sind, spielen die Beziehungen zwischen den Charakteren eine große Rolle und sind wichtig für den Spannungsaufbau (man denke da z. B. an die Gone-Reihe von Michael Grant). Ein guter Autor weiß das zu nutzen und auch emotional auszugestalten. Zwar gab es in Monument 14 die eine oder andere Beziehung und Eifersüchtelei, welche die Handlung wesentlich hätten beleben können (was soll auch innerhalb eines hermetisch abgeschlossenen Supermarkts sonst groß passieren?), aber dies gelang der Autorin nur zum Teil. Die Beziehungskisten, die eigentlich schon Potential gehabt hätten, wurden nicht so recht zu Ende gebracht. Es war deswegen kein langweiliger Roman, aber es wurden die Möglichkeiten eben nicht vollends ausgeschöpft. Beispiel: Zwei Jungen lieben das gleiche Mädchen, der eine Junge legt den Arm um sie, der andere sieht es und… akzeptiert es (wenn auch leicht verstimmt). Später küsst das Mädchen dann doch den anderen und das war’s dann…
Manche Dinge sind auch einfach nicht ganz realistisch beschrieben. Wenn ich doch als erfahrener Busfahrer überraschend nichts mehr sehe, weil mir ein Hagelsturm mit faustgroßen Hagelklumpen urplötzlich die Frontscheibe zertrümmert, dann bremse ich eigentlich und trete nicht das Gaspedal durch. Vor allem dann nicht, wenn ich den Bus voller Schüler habe. In der Geschichte gibt es noch weitere solcher Kleinigkeiten, wo man sich dann fragt: Warum das eigentlich?
Was war positiv? Die Idee mit der Zuflucht im Supermarkt war gut und auch sonst hatte die Autorin interessante Einfälle für die Handlung. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass die Geschichte langweilig war. Ich habe das Buch in zwei großen Zügen durchgelesen, weil ich einfach wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Einem jugendlichen Leser, dem die kleinen Ungereimtheiten nicht auffallen, könnte das Buch daher durchaus begeistern. Meinem Anspruch konnte es allerdings nicht ganz gerecht werden.
Die Handlung ist in Monument 14 nicht abgeschlossen. Es gibt eine Fortsetzung mit dem Titel: Monument 14: Die Flucht
Fazit
Eine Dystopie mit guten Ansätzen, die leider nicht immer bis zum Ende verfolgt wurden. Die Autorin verschenkt viel Potential, v. a. was die Charaktere betrifft, die oft sehr farblos rüber kommen und es dem Leser schwer machen sich in sie hinein zu versetzen. Dennoch fand ich das Buch einigermaßen spannend. Wer sich für Geschichten dieser Art interessiert, dem empfehle ich jedoch eher die Gone-Reihe von Michael Grant oder die Enemy-Reihe von Charlie Higson.