Wallie Smith kämpft im Krankenhaus mit starkem Fieber, doch als er aufwacht, findet er sich nicht in der vertrauten Umgebung seines Zimmers, sondern im Körper eines barbarischen Schwertkämpfers mit dem Namen Shonsu und in einer Welt, die ihm sehr real und brutal erscheint. Er glaubt zunächst im Fieber zu träumen, und hofft bald wieder im Krankenhaus zu erwachen – doch Wallie Smith ist dort inzwischen offiziell verstorben.
Shonsu, geachteter Schwertkämpfer der 7. Stufe, dient seiner Göttin mit ganzer Kraft, doch seit Kurzem sucht ihn ein Dämon heim, geistert durch seine Gedanken und spricht zu ihm – ein Dämon mit dem Namen Walliesmith. Er begibt sich zum großen Tempel der Göttin in Hann, um den Dämon vertreiben zu lassen, doch sein Geist stirbt dabei und Wallie Smith bleibt in seinem Körper zurück.
Mit seinem Wissen aus der realen Welt und ausgestattet mit Shonsus Körper, bekommt Wallie von der Göttin einen rätselhaften Auftrag und ein einzigartiges Schwert. Er weiß nicht, was genau die Göttin von ihm will, nur so viel, dass Shonsu bereits den gleichen Auftrag hatte und daran scheiterte. Sollte Wallie erfolgreich sein, würde die Göttin ihm alle Wünsche erfüllen, zu scheitern bedeutet jedoch den sicheren Tod.
Letztendlich zweifelt Wallie nicht mehr daran, dass die neue Welt um ihn herum real ist. Doch schon bald merkt er, dass er auch als respektierter und mächtiger Schwertkämpfer der 7. Stufe großen Gefahren ausgesetzt ist, denn sein fantastisches Schwert weckt Begehrlichkeiten und die Göttin erwartet die Erfüllung ihres Auftrags. Gemeinsam mit seinem neuen Gefährten Nnanji, stellt er sich den Herausforderungen und kämpft darum am Leben zu bleiben…
Titel: Der widerspenstige (zögernde) Schwertkämpfer (The Reluctant Swordsman) Autor: Dave Duncan Verlag: Bastei Lübbe Reihe: Das siebte Schwert (The Seventh Sword), #1 Seitenzahl: 476 (314) Genre: Fantasy Alter: 12+ Erste Aufl.: 1988 (12. April 1988) Ausgaben: Hardcover (ENG), Taschenbuch, E-Book (ENG), Hörbuch (ENG) ISBN: 978-3404204625 (Dt. TB) Folgeband: Die Wiege des Wissens
Zum Buch und zum Autor von Der widerspenstige Schwertkämpfer
David Duncan, geboren 1933 in Schottland, ist ein schottisch-kanadischer Fantasy- und Science-Fiction-Autor. Nach seiner Schulzeit im schottischen Dundee und nach Abschluss seiner Studienzeit an der Universität von St. Andrews emigrierte er 1955 nach Calgary in Canada. Seit 1959 ist er mit seiner Frau Janet verheiratet, hat einen Sohn, zwei Töchter und vier Enkel. David Duncan arbeitete 31 Jahre als Geologe in der Ölindustrie, bevor er 1986 beschloss, als Autor sein Geld zu verdienen. Er schrieb eine Vielzahl von Fantasyromanen, von denen einige auch auf Deutsch übersetzt wurden. Heute lebt er auf Vancouver Island in British Columbia.
The Reluctant Swordsman gehört zu seinen ersten Büchern und erschien 1988 bei Heyne. Bei der ersten deutschen Ausgabe wurde der Titel damals wörtlich mit Der zögernde Schwertkämpfer übersetzt. Die Neuauflage erschien dann bei Bastei Lübbe unter dem neuen Titel Der widerspenstige Schwertkämpfer. Es ist der erste Teil einer vierteiligen Reihe mit dem Titel Das siebte Schwert und hat 450 Seiten. Das Buch wird nicht mehr aufgelegt und ist nur noch antiquarisch zu bekommen.
Meine Meinung zu Der widerspenstige Schwertkämpfer
Es ist inzwischen schon wieder einige Monate her, seit ich The Reluctant Swordsman gelesen habe. Dennoch sind mir die Feinheiten der Geschichte noch gut in Erinnerung. Was kann man also mehr erwarten? Die Geschichte wird aus der 3. Person erzählt und beschreibt zu Beginn Wallies Zögern. Er kann zunächst nicht glauben, dass sein Geist jetzt in einer fremden Welt und in einem fremden Körper befindet. Vieles ist zunächst noch neu und gemeinsam mit Wallie, lernt der Leser schrittweise die facettenreiche Welt kennen, die der Autor ihm eröffnet. Dave Duncan hat es geschafft diese Welt und die Personen darin glaubhaft und lebendig darzustellen. Die Hauptcharaktere der Geschichte entwickeln sich im Verlauf der Handlung weiter und als Leser wächst man mit ihnen mit. Die Handlung ist nicht überladen mit fantastischen Elementen, wie man sie aus anderen Fantasywerken kennt, ganz im Gegenteil. Magie ist in diesem ersten Band nicht vorhanden (abgesehen von den wenigen Wundern der Göttin, denen Wallie beiwohnt). Es gibt keine Elfen, Zwerge und Drachen, dafür eine ausgefeilte Geschichte, die sich in diesem ersten Band des Vierteilers (Das siebte Schwert) stark auf den Aufbau der Hauptcharaktere für die Folgebände konzentriert. Insbesondere auf Wallies und Nannjis Entwicklung. Wallies Ziel ist es zunächst am Leben zu bleiben und hinter den Auftrag der Göttin zu kommen. Dabei gerät er immer wieder mit seiner Umwelt in Konflikt, da die gesellschaftlichen Regeln dieser neuen Welt seinem Verständnis von einer modernen Gesellschaft oft widersprechen (z. B. ist es normal, dass man sich für niedere Arbeiten Sklaven hält oder auch um der eigenen Ehre willen jemanden tötet).
Wallie versucht auch als Shonsu immer wieder nach seinem Gewissen und seinen Werten zu handeln, die er aus der modernen Welt mitbringt. Das erleichtert seine Arbeit nicht gerade, da sein Umfeld nach anderen Regeln handelt, keine Skrupel kennt und auch andere Vorstellungen von Moral hat. Shonsus hoher Rang als Schwertkämpfer der 7. Stufe ist ihm manchmal auch eher hinderlich, als von Nutzen. Der Handlungsverlauf nimmt dadurch immer wieder überraschende Wendungen, was der Spannung guttut. Man will einfach wissen, wie es weiter geht.
Die Charaktere kann man einfach nur gerne haben. Es gibt sogar eine Liebesgeschichte.
Fazit
Mich hat diese Geschichte fasziniert und sehr gefesselt. Der zögernde Schwertkämpfer war eines meiner ersten Fantasy-Bücher (gelesen 1988) und schon damals hat mir die Idee des Autors und ihre Umsetzung sehr gut gefallen. Ich las den Dreiteiler seinerzeit an einem einzigen Wochenende und hätte danach gerne noch mehr über diese Welt erfahren. Inzwischen habe ich das Buch auch auf Englisch gelesen. Der englische Text ist gut verständlich und zudem noch im Handel erhältlich. Die deutsche Übersetzung ist Out-of-Print. Zu beachten ist, dass es sich ursprünglich um den ersten Band eines Dreiteilers handelt. 2012 ist jedoch mit The Death of Nnanji ein vierter Teil erschienen, der die Handlung endgültig abschließt.
Ich habe das Buch auf Englisch gelesen. Das Sprachniveau ist angemessen und verständlich. Für manche Begriffe sollte ein Wörterbuch bereitliegen.