Ein Mädchen. Ein Junge. Ein Zeitsprung. Ein Abenteuer in der DDR.

Mats und Rea betreten eine alte Telefonzelle – und landen im Jahr 1985, mitten im Osten Deutschlands. In einer Welt ohne Handys, mit seltsamen Vintage-Klamotten, extrem neugierigen Kindern und einem völlig anderen Alltag. Was als lustige Zeitreise beginnt, wird schnell schräg und absurd, als sie in einem Ferienlager auf die Regeln der DDR stoßen – und auf Peggy, die ihre Hilfe braucht. Können Rea und Mats die Geschichte beeinflussen? (Quelle: Dorit-Linke.de)
Titel: Mats und Rea drehen am Rad der Geschichte – Die Telefonzelle Autorin: Dorit Linke Verlag: Selbstverlag Seitenzahl: 160 Genre: Kinder-/Jugendbuch Alter: 9-12 Jahre Erste Auflage: 10. Dezember 2024 (HC) Reihe: Mats und Rea Dt. Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book ISBN: 978-3982646701 (HC) Sonstiges: –
Über die Autorin Dorit Linke
Dorit Linke wurde 1971 in Rostock, in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), geboren und wuchs dort auf. Sie machte Abitur, war Leistungssportlerin und auch Rettungsschwimmerin. Die politischen Entwicklungen unter Michail Gorbatschow, die Ende der 80er Jahre auch die Wende in Ostdeutschland einleiteten, erlebte sie bewusst mit. Sie nahm an den Montagsdemonstrationen teil und war 18 Jahre, als die Mauer fiel und die Menschen in Ost- und Westdeutschland wieder zueinander fanden.

Im Sommer 2014 erschien ihr erster Jugendromen Jenseits der blauen Grenze der vom Leben der Jugendlichen erzählt. 2023 wurde sie für ihre politisch-literarische Bildungsarbeit mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. Dorit Linke lebt und arbeitet in Berlin.
In der DDR groß geworden
Als ich schon vor 10 Jahren Dorit Linkes ersten Jugendroman Jenseits der blauen Grenze las, der vom Leben der Jugendlichen in der DDR erzählt, war ich begeistert. Dorit Linke leistet einen wichtigen Beitrag, damit das Unrecht nicht vergessen wird, das vielen Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik widerfuhr. Es war natürlich nicht alles schlecht im „Osten“ und die Autorin versteht es hervorragend, die Stimmung der Menschen und die sozialen Verhältnisse der Ostzone der damaligen Zeit in ihren Büchern den Lesern näherzubringen. Daher vorab meine (nochmalige) Empfehlung an alle, die sich für die Umstände in der DDR interessieren, das Buch Jenseits der blauen Grenze zu lesen, das von einer waghalsigen Flucht in den „Westen“ handelt. Es lohnt sich.
Mats und Rea drehen am Rad der Geschichte
Mit der Kinderbuchreihe Mats und Rea drehen am Rad der Geschichte setzt Dorit Linke ihre Mission der Aufklärung fort. Diesmal adressiert sie ein jüngeres Publikum, als in ihren vorherigen Büchern und es ist ihr, wie ich finde, auch gut gelungen. Sie greift die Stimmung der damaligen Zeit auf und lässt dabei auch eine Portion Humor mit einfließen, was das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre macht.
Mats und Rea, die beiden Hauptcharaktere, reisen mit Hilfe einer Telefonzelle mehr oder weniger unfreiwillig durch die Zeit zurück und landen in der DDR der Mitte der 80er Jahre. Es dauert eine Weile, bis sie dahinterkommen, was geschehen ist, doch sind dann schon mittendrin in einer turbulenten Geschichte. Jetzt ist die Handlung, was die beiden erleben, eigentlich nicht allzu abgefahren, denn Mats und Rea erleben einen aufregenden Tag in einem Kinder-Feriencamp und treffen dabei auch eine ganze Reihe sympathischer Kinder und erleben den Alltag in den 80er Jahren der DDR. Was die Geschichte spannend macht, ist die Stimmung der damaligen Zeit, die Dorit Linke den jungen Lesern so ganz nebenbei näherbringt. Da gibt es keine Handys und Playstations, stattdessen die Gemächlichkeit der 80er, mit Jugenddisco und Liedern von Duran Duran und Alphaville, Versteckspiele und Freibadbesuche und Senfeier zum Abendessen. Die 80er waren, und viele Ältere wissen das, einfach anders, als die heutige Zeit und Dorit Linke konnte hier einen guten Einblick vermitteln.
Das Buch selbst ist nicht allzu dick. Mit 160 Seiten hat es für 9- bis 12-jährige einen guten Umfang und lässt sich auch wegen der kürzeren Kapitel gut lesen. Zudem ist Mats und Rea drehen am Rad der Geschichte auch der erste Teil einer ganzen DDR-Kinderbuch-Reihe. Am Ende des Buches bekommt man als Leser schon den Hinweis, dass die Handlung wohl doch noch nicht ganz zu Ende ist. Ich würde wohl auch den nächsten Band lesen.
Mein Fazit zum Buch

Dorit Linkes neues Buch Mats und Rea drehen am Rad der Geschichte ist ein toller Einstieg für junge Leser, die etwas mehr über die DDR und die Umstände der damaligen Zeit wissen und lernen möchten. Die Handlung ist abwechslungsreich und witzig geschrieben und auch die Charaktere waren mir allesamt sehr sympathisch. OK, nicht gerade die Volkspolizei, aber zumindest die Kinder und manche Erzieher. Ein tolles Kinderbuch, das sich lohnt zu lesen.
Jay
Habt Ihr andere Leseempfehlungen bezüglich der Geschichte der DDR? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.