2. Dezember 2024

Tom Hoyle: Thirteen

The blood from his hands will flow like merciless streams…

Tom Hoyle: Thirteen
Tom Hoyle: Thirteen UK-Paperback Macmillan (2014)
Tom Hoyle: Thirteen, UK-Paperback, Macmillan (2014)

Adam wurde Punkt Mitternacht zur Jahrtausendwende geboren – ein Millenniumkind. Sein besonderer Geburtstag wird für ihn jedoch zur großen Gefahr, denn sein Leben wird von einer geheimen Sekte bedroht, deren verblendete Anhänger sprichwörtlich über Leichen gehen. Alle 13 Jungen, die wie Adam exakt zur Jahrtausendwende geboren wurden, müssen vor ihrem 13. Lebensjahr sterben, damit die Prophezeiung ihres großen Anführers Coron wahr werden und er ein neues Königreich für seinen Gott errichten kann. Zwölf Jungen wurden bereits von der Sekte getötet und Adam soll ihr letztes Opfer sein. Coron holt zum letzten großen Schlag aus und möchte Adams Tod mit Bomben feiern, die über ganz London verteilt sind und unzähligen Menschen das Leben kosten werden. Schon bald ist der Junge von Feinden umzingelt und kann keinem mehr trauen. In einem gefährlichen Versteckspiel muss er nicht nur sein Leben retten, sondern auch die Leben derer, die ihm nahe stehen. Und dann sind da noch die Bomben…

Titel: Thirteen Autor: Tom Hoyle Verlag: Macmillan Seitenzahl: 224 Genre: Jugendbuch Alter: 12+ Erste Aufl.: 13. Februar 2014 Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-1447250449 (ENG TB)

Über das Buch und den Autor

Tom Hoyle ist das Pseudonym eines Londoner Schulleiters, der mit Thirteen seinen Debütroman für Kinder- und Jugendliche Leser in die Regale bringt. Thirteen ist seit Februar 2014 als Taschenbuch und E-Book in England erhältlich. Im August 2014 befand es sich bereits in der 3. Auflage.
Die Taschenbuchausgabe hat 325 Seiten und ist beim Verlag Macmillan erschienen. Aufgeteilt ist es in vier große Abschnitte mit insgesamt 40 Kapiteln, einem kurzen Prolog und einem Epilog. Jedes Kapitel hat ein Datum als Überschrift, das dem Leser die zeitliche Einordnung der Geschehnisse erleichtert. Die Platzeinteilung ist, wie für ein Buch für jüngere Leser üblich, relativ großzügig, d. h. größere Zeilenabstände und eine überschaubare Textmenge pro Seite. Das Buch kann daher auch von Lernern der englischen Sprache bewältigt werden, zumal die Kapitel eine angenehme Länge haben. Die Handlung des Buchs ist abgeschlossen, es wird jedoch eine Fortsetzung geben, ähnlich der Harry-Potter-Reihe.

Meine Meinung

Als ich in den Londoner Buchläden am Stöbern war, fiel mir Thirteen vor allem wegen seines grellgelben Umschlags auf. Ich würde sagen, das Buchmarketing war erfolgreich, denn das Buch sticht heraus. Der Buchschnitt ist ebenfalls in Gelb gehalten, was ein wenig an Michael Grants Gone-Reihe erinnert. Zwischendurch lese ich auch gerne einmal Kinder- und Jugendbücher, weil sie oft herrlich unkompliziert geschrieben sind und man sie auch schnell mal zwischendurch lesen kann. Ein gutes Beispiel hierfür ist auch die Alex-Rider-Serie. Sieben Pfund für ein Taschenbuch, dessen Klappentext gute Action verspricht? Da kann man eigentlich nicht viel falsch machen, also hab ich’s mitgenommen und letztendlich nicht bereut.

Tom Hoyle: Thirteen UK-Paperback (back) Macmillan (2014)
Tom Hoyle: Thirteen
UK-Paperback (Rückseite)
Macmillan (2014)

Zunächst kommt einem die Idee einer Sekte, die Millenniumkinder in London jagt und tötet etwas überzogen vor, aber Tom Hoyle konnte die Rahmenhandlung überzeugend beschreiben und spätestens nach den ersten paar Dutzend Seiten war ich mittendrin in der Geschichte. Die Handlung ist recht einfach gehalten, jedoch sehr actionreich und es gibt auch ein paar überraschende Wendungen. Adam, der Hauptcharakter, konnte mich weitgehend überzeugen, ebenso die anderen Personen um ihn herum. Er fühlt wie ein 13-jähriger, ist gelegentlich unsicher und macht sich selbst Vorwürfe wegen Taten, die er in Notwehr begangen hat. An anderen Stellen beweist er großes Selbstbewusstsein und bietet seinem Gegner Coron frech die Stirn, was mir auch sehr gut gefallen hat. Der Junge hat Charakter.

Manchmal hätte ich mir jedoch gewünscht, der Autor wäre noch etwas mehr auf die Beziehungen der Personen untereinander eingegangen. Teilweise wirken sie etwas flach in meinen Augen. Andererseits handelt es sich hier ausdrücklich um ein Buch für die jüngere Zielgruppen und Tom Hoyle legt den Schwerpunkt vor allem auf Spannung und Action. Entsprechend zügig schreitet die Handlung voran und es gibt eigentlich kaum störende Längen. Manchmal wechselt Hoyle innerhalb weniger Sätze mehrmals die Perspektive auf die handelnden Personen, wodurch die Geschichte noch mehr Dynamik erhält, weil der Leser parallel ablaufende Ereignisse gut mit verfolgen kann. Spätestens ab der Hälfte kann man das Buch schon nicht mehr aus der Hand legen. Hinzu kommt, dass Tom Hoyle sich auch nicht scheut gut eingeführte Charaktere zu opfern, wenn es der Dramatik und der Spannung dient.

An manchen Stellen musste ich mir an den Kopf greifen, weil die Jungs und Mädels einfach Dinge tun, die wenig durchdacht sind und sich dadurch in große Gefahr bringen, aber auch das sehe ich eher aus der Perspektive eines vorsichtigen Erwachsenen und Kinder handeln manchmal einfach unüberlegt. Die Geschichte gewinnt dadurch auch zusätzlich an Glaubwürdigkeit, wie ich finde.

Ein wesentlicher Aspekt, der in Thirteen nur allzu deutlich wird, ist der Einfluss von Sekten und deren bisweilen gefährliche Ansichten auf Kinder, Jugendliche und selbst Erwachsene, die sich allzu leicht beeinflussen lassen. Was in dem Buch mit den Sektenmitgliedern geschieht, ist klare Gehirnwäsche gepaart mit Lob und furchtbaren Bestrafungen. Diese sind nicht sonderlich detailliert (was gut ist), vermitteln jedoch einen recht guten Einblick in das Leben der Sektenmitglieder, die ihrem zweifelhaften Anführer bedingungs- und selbstlos folgen. Daraus können die Leser etwas lernen. Ganz am Ende des Buches definiert der Autor zunächst was eine Sekte ist und führt noch ein paar reelle Beispiele von Sekten und gemeinschaftlichem Suizid an, z. B. den der Sonnentempler im Jahr 1994 in der Schweiz.

4 von 5 Sternen "Ein bis zum Schluss spannendes Debüt."
4 von 5 Sternen
„Ein bis zum Schluss spannendes Debüt.“

Mein Fazit

Thirteen von Tom Hoyle ist in meinen Augen ein recht gut gelungenes Debüt, das Kinder und Jugendliche ansprechen kann. Die Personen handeln in weiten Teilen glaubwürdig und die Handlung selbst ist spannend und voller Action. Ich denke, ich werde mir auch die Fortsetzung der Geschichte ansehen, sobald sie erscheint. Gut fand ich, dass der Autor den Sektenaspekt nicht unkommentiert stehen lässt, sondern am Ende des Buches nochmal auf die Problematik eingeht.

Ich habe das Buch auf Englisch gelesen. Wörter und Grammatik sind gut verständlich, da es sich an eine jüngere Zielgruppe wendet. Der Autor verwendet hauptsächlich Standardvokabular und die Sätze sind klar und überschaubar. Fortgeschrittene Lerner sollten daher auch ohne Wörterbuch gut klar kommen.

Jay

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