28. März 2024

E-Book-Piraterie?

E-Book-Piraterie

Hallo zusammen. Es ist wieder Montag und die neue Montagsfrage von Sophia vom Literaturblog Wordworld steht wieder auf dem Programm, außerdem ist Rosenmontag. Obwohl ich ja nun nicht so der große Faschingsgänger bin, genieße ich doch die eine oder andere Annehmlichkeit.

Das sind zum Beispiel die Krapfen mit diversen Füllungen und auch manche Faschingsparty, wie die an unserer Schule vor den Ferien. Ja, ich habe diese Woche frei. Der Vorteil des Lehrerlebens. Hinzu kommt, dass der Wettergott mir heute ebenfalls gewogen zu sein scheint, denn es kommt tatsächlich mal wieder die Sonne raus. Nach den eher verregneten Tagen der letzten Wochen ist das schon sehr angenehm. Man merkt doch gleich, wie die Lebensgeister zurückkehren und ich die Vitamin-D-Speicher nach einem kleinen Spaziergang an der frischen Luft langsam wieder füllen Nur noch ein paar Tage und der Februar ist vorbei. Dann geht es mit großen Schritten auf den Frühling zu und dann… endlich nicht mehr das Auto freikratzen müssen.

Sophia beschäftigt uns heute wieder mit einer spannenden Montagsfrage

WIE STEHT IHR ZU E-BOOK-PIRATERIE?

Wenn man als Vielleser (wie ich) ständig Buchnachschub benötigt, dann kann das auf Dauer durchaus teuer werden. Wir Leserinnen und Leser kennen des alle. Gute Bücher kosten eben Geld und wenn man dann mal in einer Buchhandlung einen Rundumschlag macht, dann hat man schnell einen höheren zweistelligen oder gar dreistelligen Betrag zusammen. Verlockend ist es da schon, im Internet auf oft dubiosen Seiten das eine oder andere E-Book kostenlos herunterzuladen. Es merkt ja keiner und es tut auch keinem weh, denkt man. Den Schaden haben vor allen Dingen die Autorinnen und Autoren, weil diesen eben rechtmäßige Einnahmen entgehen. Ein Buch zu schreiben dauert oft viele Monate und es sind viele Menschen daran beteiligt, die alle entlohnt werden wollen. E-Books aus dem Internet zu laden ist daher nichts anderes als Diebstahl und es entsteht jedes Jahr ein Schaden von vielen Millionen Euro.

Abwägung von Kosten und Nutzen

Menschen geben oft viel Geld für Annehmlichkeiten aus. Freizeitparks, Kinobesuche, Urlaube und Essen gehen durchaus ins Geld. Als Wirtschaftler wäge ich oft einfach Kosten und Nutzen ab und entscheide, ob es mir wert ist, für eine Sache Geld auszugeben. Gehe ich ins Kino, dann zahle ich für 2 Stunden Spaß und Kurzweil zwischen 6 und 10 Euro.

Für einen Freizeitpark zahle ich für 10 Stunden Vergnügen vielleicht 30 Euro (oder mehr). Fliege ich für ein bis zwei Wochen in den Urlaub, zahle ich mehrere hundert Euro für das Vergnügen. Warum sollte ich also nicht auch für ein paar Stunden Lesespaß Geld investieren. Es ist, verglichen mit allen anderen Dingen, oft sogar die günstigere Variante. Vorausgesetzt, man empfindet Lesen nicht als langweilig (aber dann würde man sich wahrscheinlich auch keine E-Books herunterladen). E-Book-Piraterie bedeutet Spaß auf Kosten anderer.

Preise für E-Books

Autoren investieren viel Zeit, um uns Lesern tolle Stunden zu bereiten. Natürlich nicht uneigennützig, denn sie leben davon. Also sollte man sie auch dafür entlohnen. Kaufe ich ein Buch, dann habe ich nicht nur die Lesestunden bezahlt, sondern ich habe außerdem auch noch ein Buch in der Hand. Das kann ich weiterverkaufen, ins Regal stellen oder auch nochmal lesen. Bei E-Books ist das ein wenig anders, und da sehe ich auch das Problem. Eine Datei ist physisch nicht greifbar. E-Books sparen Platz und sie bescheren uns Lesestunden, aber sie sind nicht materiell. Ich denke, dass vielen Menschen dadurch die Wertschätzung für ein Buch fehlt. Kaum jemand würde auf die Idee kommen aus einer Buchhandlung mal eben 10 Bücher kostenlos hinauszutragen. Bei E-Books fehlt diese Hemmschwelle oft, weil sie eben nicht materiell sind. Die Verlage machen in meinen Augen hier ebenfalls den Fehler, dass sie E-Books oft noch vergleichsweise teuer anbieten. Der Preisunterschied zum gedruckten Buch ist nicht sonderlich groß, vor allem bei Neuerscheinungen. Wären die Preise günstiger, dann wären sicher auch mehr Leute bereit ein E-Book legal zu kaufen. Das soll jetzt keine Entschuldigung für E-Book-Piraterie sein, aber ich denke, dass zu hohe Preise für ein digitales Medium doch eher dazu verleitet, sich nach einer kostenlosen, manchmal illegalen Variante umzusehen. Vor allem, wenn diese ohne Lieferzeit schnell verfügbar ist.

Es gibt bessere Wege statt E-Book-Piraterie

Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer Geld einzusparen. In einem ausführlichen Beitrag aus dem Mai 2020 habe ich aufgezeigt, wie einfach man sich ganz legal mit Lesestoff eindecken kann. Die wohl bekannteste Möglichkeit ist die Onleihe. Es gibt jedoch noch viele weitere Quellen, um die E-Book-Piraterie zu umgehen. Autorinnen und Autoren sind auch wirklich nicht begeistert von illegalen Downloads. Wer will sich schon gerne um sein Geld bringen lassen. Durch den Kauf eines Buches unterstütze ich einen Schriftsteller finanziell und mache damit weitere Bücher möglich. Allein schon das sollte uns Leserinnen und Lesern ein paar Euro wert sein.

Jay

4 Gedanken zu “E-Book-Piraterie?

  1. Huhu Jay 🙂

    Der Preisgedanke mit physischen Material ist definitiv nicht von der Hand zu weisen. Und ich stimme dir auch zu, dass (Groß)Verlage die Ebooks oft viel zu hoch ansetzen im Verhältnis zum Print. Den Preise möchte ich dann auch nicht immer bezahlen, nutze dann stattdessen aber die Bibliothek. Die Preisunterschiede bei Kleinverlagen und Selfpublishern sind da schon deutlicher – und trotzdem hab ich manchmal den Eindruck, dass sie häufiger von der Priaterie betroffen sind.

    Lieben Gruß
    Andrea
    Meine heutige Antwort

    1. Hallo Andrea,

      das kann ich leider nicht beurteilen. Ich merke nur, dass ich letztendlich doch lieber zum gedruckten Buch greifen, wenn das nur wenige Euro mehr kostet. Ansonsten liebe und nutze ich sehr gerne die Onleihe. Mehr kann man eigentlich nicht sparen. Die örtliche Bücherei gibt es ja dann auch noch und bisweilen findet man auch in den öffentlichen Bücherschränken das eine oder andere Buch.

      Viele Grüße
      Jay

  2. Hey Jay,

    ich finde auch, dass das mit Abstand Beste an Fasnacht/Karnevall/Fasching das Süßgebäck ist. Berliner, Krampfen, Scherben, Quarkbällchen etc. – ich könnte mich REINLEGEN!!!

    Deinen heutigen Gedanken zur E-Book-Piraterie kann ich nur zustimmen. Vielen Dank übrigens auch für den Link zu dem sehr informativen Beitrag über legale Wege, an kostengünstige oder kostenfreie E-Books zu gelangen!

    Liebe Grüße
    Sophia

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