Seit einigen Monaten schreibe ich nun endlich mal wieder über eine Montagsfrage. Für mich ist das eine gute Gelegenheit, mich wieder in der Blogger-Gemeinde zurückzumelden. Ihr habt ja sicher mitbekommen, dass ich einige Zeit pausiert habe, was verschiedene (vor allem zeitliche) Gründe hatte.
Jetzt bin ich aber wieder am Start und versuche wieder mehr zu lesen und auch zu rezensieren. Ich habe das ehrlich schon ein bisschen vermisst. Ein fester Bestandteil hier auf Bücher wie Sterne war schon immer die Montagsfrage und Sophia vom Literaturblog Wordworld bezieht sich in der aktuellen auf ein ebenfalls aktuelles Thema, das in Politik und Gesellschaft kontrovers diskutiert wird: die Klimakrise und vor allem auch die Frage, ob der Mensch wirksam auf den Klimawandel Einfluss nehmen kann, um negative Auswirkungen abzumildern. Sollte der Mensch daran einen Anteil haben, dann wäre es möglich, durch ein Umdenken gegenzusteuern. Rein theoretisch zumindest. Gegensteuern ja, aber aufhalten? Definitiv nicht. Wir können und wir werden den Wandel auch mit größter Kraftanstrengung nicht aufhalten können. Die Folgen abmildern vielleicht, wenn wir (Deutschland) es schaffen, die großen Nationen der Welt (USA, Russland, China, Indien,…) mit ins Boot zu holen und wir alle an einem Strang ziehen, jedoch nicht aufhalten.
Natürlich sind aktuelle politische und gesellschaftliche Themen auch immer Themen für Literatur und Filme. Es ist schließlich kein Zufall, dass in den vergangenen Jahren die Klimakrise verstärkt Einzug in die Bücher gehalten hat. Perfekt jedenfalls für Endzeitstimmung in dystopischen Romanen. Was früher die Vernichtung der Welt durch Atomkriege war, ist heute die Vernichtung derselben durch schreckliche Naturkatastrophen. Immer natürlich mit erhobenem Zeigefinger, mahnend, doch endlich „das Klima zu retten“, bevor es zu spät ist und es unserer Gesellschaft so ergeht, wie im Buch beschrieben. Abgesehen davon, dass man das Klima nicht „retten“ kann. Es droht ja nicht für immer zu verschwinden oder zu sterben. Das Klima wird es immer geben, nur eben in einer anderen Ausprägung. Man kann den Wald retten, der schon in den 80er Jahren hätte sterben sollen, wie einem die grüne Angstpolitik damals glaubhaft machen wollte. Aber der Begriff „retten“ ist im Zusammenhang mit dem Klima schlichtweg Blödsinn. Reden wir hier besser von „den Klimawandel beeinflussen“. Das trifft den Kern eher.
Nun, es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Büchern und Filmen, die vor dem Hintergrund des Klimawandels spielen. Und auch der Umweltschutz an sich ist immer einmal wieder Thema. Und damit komme ich auch zu Sophias Frage:
Gibt es ein Buch, das Eurer Meinung nach die Klimakrise oder Umweltschutz besonders eindrucksvoll thematisiert?
Besonders eindrucksvoll? Ok, ich habe das eine oder andere Buch gelesen. Oftmals spielen die Handlungen in Zeiten nach großen Klimakrisen, in denen sich die letzten Überlebenden der sterbenden Spezies Mensch zusammenrotteten, um die Dinge besser zu machen.
Wenn es um die konkreten Auswirkungen klimatischer Veränderungen geht, dann fällt mir eigentlich nur Neal & Jarrod Shustermans Buch Dry ein, in welchem die Menschen mit einer schrecklichen Wasserknappheit zu kämpfen haben. Es ist ein Buch, dass mir wirklich sehr gut gefallen hat, weil es zum einen sehr spannend geschrieben ist und zum anderen auch eindrucksvoll vor Augen führt, wie verletzlich unsere Gesellschaft tatsächlich ist, wenn bestimmte Selbstverständlichkeiten nicht mehr verfügbar sind.
Es dauert nur wenige Tage, bis eine ehemals funktionierende Gesellschaft zerbricht und für ein paar Tropfen Wasser alle Errungenschaften der zivilisierten Welt über Bord wirft. Wenn Menschen einander für einen Schluck Wasser töten und Anarchie regiert, bleiben Sitten und Moral auf der Strecke. Dry zeigt eindrucksvoll, wie dünn die Grenze zwischen Mensch und Tier manchmal sein kann. Ein gutes Buch.
Habt Ihr Bücher, die sich mit der Thematik Klimawandel und Umweltschutz eindrucksvoll auseinandersetzen? Schreibt mir einfach in die Kommentare.
Jay
Hallo Jay!
Ich hab ja von Neal Shusterman einiges gelesen – und natürlich auch Dry. Ich fand es ebenfalls sehr beeindruckend, weil es gut zeigt, wie schnell etwas passieren kann, was plötzlich das ganze Leben einer Region auf den Kopf stellt. Und auch zeigt, wie unterschiedlich die Menschen darauf regieren werden (und vorbereitet sind).
Ich kenne viele, die sich zumindest für „kleine“ Vorfälle vorbereiten. Selbst ein Stromausfall von ein paar Tagen würde uns ja schon vor einige Herausforderungen stellen und ich denke, dass jeder doch einen gewissen Vorrat an essen und trinken zuhause haben sollte.
Wie sich das alles weiterentwickelt können wir wohl nicht einschätzen und werden abwarten müssen. Ich persönlich möchte jedenfalls in meinem eigenen kleinen Wirkungskreis so viel wie möglich tun, um der Umwelt nicht zu schaden 🙂
Liebste Grüße, Aleshanee
Hey Jay,
willkommen zurück! Da haben wir heute ja mit „Dry“ dasselbe Buch ausgewählt! Zum Thema Klima retten/beeinflussen – es steht außer Frage, dass das Klima sich stetig ganz natürlich wandelt und deshalb natürlich in dem Sinne nicht „gerettet“ werden kann. Aber genauso steht außer Frage, dass durch die Industrialisierung eine natürliche Erwärmung der Atmosphäre IMMENS beschleunigt wurde und wir als gesamte Menschheit durchaus mitsteuern können, welche Bereiche des Planeten in Zukunft weiterhin in welcher Form bewohnbar bleiben (Hitze, Überschwemmungen etc.). Noch wichtiger für das Überleben der Menschheit ist allerdings die Erhaltung der Biodiversität, ohne die nicht nur gewisse Landstriche, sondern der gesamte Planet für uns langfristig unbewohnbar werden würde. Etwas Dringlichkeit ist meiner Meinung nach also durchaus angebracht 😉
Liebe Grüße
Sophia