18. April 2024

Alexandra Huß: Weiße Hand wie Schnee (Thriller)

Alexandra Huß: Weise Hand wie Schnee, Taschenbuch, Ganymed Edition (2016)

Tief in den dunklen Wäldern Schottlands und weitab von größeren Städten leben fünf Geschwister in einer alten Burg. Nach jahrelangem Missbrauch durch die Eltern versuchen sie hier ein einigermaßen normales Leben zu fühlen. Nur ein alter Mann bringt auf seinem Pferdekarren alle paar Wochen Lebensmittel vorbei. Doch die Einsamkeit Schottlands birgt auch Gefahren, als eines Nachts ein Unbekannter um die alte Burg schleicht, ein Serienmörder, der aus einer psychiatrischen Anstalt fliehen konnte. Ihm auf den Fersen sind zwei Psychiater, um ihn zurückzubringen. Doch schon bald entgleist die ganze Situation und gewährt einen tiefen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele.

Titel: Weiße Hand wie Schnee (Schneeweiße Hand) Autor: Alexandra Huß Verlag: epubli, hansanord Seitenzahl: 216 Genre: Thriller Alter: 18+ Erste Aufl.: 01. Mai 2016 Ausgaben: Taschenbuch, E-Book ISBN: 978-3947145201 (TB) Sonstiges:

Über das Buch und die Autorin von Schneeweiße Hand

Alexandra Huß lebt mit ihrer Familie im schaurig-schönen Ruhrgebiet. Auf Mallorca, ihrer zweiten Heimat, tankt sie Energie für neue Projekte. Weiße Hand wie Schnee ist ein Thriller mit 216 Seiten der in drei Teile mit mehreren Kapiteln unterteilt ist. Neben der broschierten Ausgabe ist das Buch auch als E-Book erhältlich. Ab 2019 gibt es das Taschenbuch unter dem neuen Titel Schneeweiße Hand.

Meine Meinung zu Schneeweiße Hand

Ich habe das Buch von der Autorin als kostenloses Rezensionsexemplar angeboten bekommen, was mich sehr freute. Der Klappentext und das Cover versprach eine spannende Lektüre. Dunkle schottische Wälder weitab jeglicher Zivilisation, alte Burgen, herumlaufende Psychopathen und fünf (scheinbar) wehrlose Kinder mittendrin. Im Prinzip alles die besten Voraussetzungen für einen richtig guten Thriller. Leider konnte er meine Erwartungen nicht in allen Punkten erfüllen, doch fangen wir ganz von vorne an. Das Cover finde ich erstmal recht gelungen. Der dunkle Hintergrund und eine verhüllte Gestalt, die sich Schutz suchend zusammenkauert, das macht schon Stimmung und wäre für mich schon mal ein Hingucker im Buchladen. Die Geschichte fängt auch schon gut an. Man lernt die Geschwister in ihrer Burg kennen und erfährt im Laufe der Handlung Stück für Stück etwas über die Hintergründe ihres abgeschiedenen Lebens. Wenn man nun der Meinung ist, dass es sich hier um Schutzbedürftige Kinder handelt, dann wird man schnell eines Besseren belehrt. Schon bald wird klar, dass alle mit ziemlich heftigen psychischen Problemen zu kämpfen haben, die in ihrer Vorgeschichte zu finden sind. Das hat zur Folge, dass Aussagen und Handlungen immer mal wieder über das von mir erwartete Maß hinaus gingen, ja hin und wieder sogar völliges Unverständnis bei mir hervorriefen. Überhaupt scheint es unter den wenigen Charakteren des Buches kaum einen „Normalen“ zu geben, denn selbst die Psychiater fallen aus dem Schema und wirkten auf mich ziemlich planlos. Das Hauptproblem in Weiße Hand wie Schnee war für mich wieder einmal, dass ich mich keinen der Charaktere wirklich hineinversetzen und ich mich mit keinem so richtig anfreunden konnte. Selbst die Geschwister wandelten sich im Verlauf der Handlung von Opfern immer mehr zu Tätern. Ihre Handlungen waren zudem in entscheidenden Momenten zu irrational, als dass es für mich glaubhaft gewesen wäre. Mir fehlte auch eine stärkere emotionale Bindung zwischen den Geschwistern und vielleicht auch das eine oder andere Gespräch, das diese Emotionen stärker für den Leser deutlich macht. Die beiden Psychologen blieben leider zu blass und ohne Tiefgang und der Serienmörder konnte mich ebenfalls nicht überzeugen. Er war zu „weich“. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass man sich im Buch mit Wattebäuschen bewirft. Gewalt, Folter und Sex findet man immer wieder, weshalb ich diesen Thriller auch nur erwachsenen Lesern empfehlen würde. Es geht schon manchmal ziemlich zur Sache…

Nun ja, unterhaltsam war der Roman in jedem Fall. Ich kann nämlich nicht sagen, dass ich mich an irgendeiner Stelle wirklich gelangweilt hätte, auch wenn ich ob der Handlungen mancher Protagonisten hin und wieder den Kopf schütteln musste. Entsprechend schnell war das Buch auch gelesen.
Alexandra Huß schreibt flüssig und auch oft sehr bildhaft. Es gelingt ihr sehr wohl eine spannende Atmosphäre für den Leser aufzubauen. Leider haben die Charaktere mein Kopfkino immer wieder zum Stocken gebracht.

Mein Fazit

3 von 5 Sternen „Blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück.“ (Schneeweiße Hand)
3 von 5 Sternen
„Blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück.“

Ein guter Thriller mit noch viel Potenzial nach oben. Die Atmosphäre war gut und den Schreibstil fand ich mitreißend. Leider konnten mich die Charaktere durchweg überhaupt nicht überzeugen. Ich mochte sie eigentlich alle nicht sonderlich. Bisweilen war mir die geschilderte Gewalt auch ein bisschen zu viel und zu detailliert.

Jay

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