Hallo zusammen,
auch wenn es manche traurig stimmen wird, einer muss es ja aussprechen: der Sommer ist vorbei und der Herbst hat begonnen. Der kalendarische Herbstanfang war gestern, am 22. September 2024, exakt um 14:43 Uhr.
Warum genau zu dieser Uhrzeit? Jenen Punkt auf der Erdoberfläche, über dem die Sonne genau senkrecht steht, nennt man subsolaren Punkt (sub = unter, Sol = Sonne). Im September wandert dieser subsolare Punkt auf der Erdoberfläche von der Nordhalbkugel zur Südhalbkugel und überquert dabei natürlich den Äquator. Gestern um 14:43 Uhr war dieser Moment, an dem die Überquerung stattfand.
Erst im März 2025 wird der subsolare Punkt den Äquator wieder überqueren und damit den Frühling einläuten, und zwar am 20. März 2025 genau um 10:01 Uhr. An diesen Tagen, man nennt sie auch kalendarischer Herbstanfang bzw. kalendarischer Frühlingsanfang, ist zudem der Tag genauso lang wie die Nacht, also exakt 12 Stunden.
Die Nächte werden nun über die kommenden Tage und Wochen immer länger werden und die Tage immer kürzer. Zur Wintersonnenwende am 21. Dezember 2024 haben wir dann die längste Nacht und den kürzesten Tag. Dann werden die Nächte wieder langsam kürzer und die Tage länger, bis sie schließlich zum kalendarischen Frühlingsanfang am 20. März 2025 wieder gleich lang sein werden. Again what learned.
Falls es oben so herüberkam, ich wäre über das Ende des Sommers traurig, dann stimmt das übrigens nicht. Ich liebe den Herbst, wenn die Blätter bunt werden und die Natur sich so langsam auf den Winter einstellt. Alles hat seine Zeit, und die Zeit des Herbstes ist jetzt da. Und vergessen wir mal nicht Weihnachten in drei Monaten.
Was ist noch besonders am 22. September? Es ist der Geburtstag von Frodo und Bilbo Beutlin. Bilbo feierte in Der Herr der Ringe seinen „einhundertelfzigsten Geburtstag“, weshalb der 22. September seit 1978 von Fans auch als „Hobbit Day“ und inoffizieller Feiertag gefeiert wird. Was mich besonders glücklich macht: Es ist tatsächlich auch mein Geburtstag, jedoch habe ich noch ganze 60 Jahre hin, bis ich wie Bilbo meinen 111. Geburtstag feiern kann.
Doch nun genug zum Kalender und den Jahreszeiten. Es wird Zeit für die heutige Montagsfrage von Sophia vom Literaturblog WordWorld. Diesmal geht es um die Haptik von Büchern.
Wie wichtig ist Euch die Haptik bei Büchern?
Haptik? Schon recht wichtig. Ich würde sagen, es kommt jedoch auf das Buch an. Wenn ich Krimis/Thriller lese, dann ist mi rdie Haptik so ziemlich egal, weil ich lese diese Bücher einmal und gebe sie dann weg. Anders ist es bei Büchern, die ich als Sammler gerne im Regal stehen haben möchte. Fantasy kaufe ich nach Möglichkeit nur als Hardcoverausgabe. Am besten eine Erstausgabe und am besten auch gleich signiert. Da ist es mir dann auch wichtig, dass das Buch selbst gut verarbeitet ist. Das billigste Papier sollte es außerdem nicht sein. Limitierte Sonderausgaben sind hier ein gutes Beispiel.
Oft werden diese Ausgaben von kleineren Verlagen in Kooperation mit dem Verlag erstellt, bei dem die Lizenzrechte am Buch liegen. Das heißt, die dürfen Titel und Texte des Buches nutzen, um es als eigenes Buch in (meist) limitierter Auflage zu drucken. Für diese limitierten Ausgaben, verwendet man dann in der Regel auch hochwertigere Materialien, als für die Millionenauflagen in den Buchhandlungen. Damit lässt sich dann auch der höhere Preis rechtfertigen. Ein englischer Großverlag hat eine limitierte Sonderausgabe einer Trilogie herausgebracht, jedoch an der Qualität der Materialien gespart. Das war mir dann keine 75,00 GBP pro Buch wert. Ich habe diese Bücher zurückgeschickt. Die Haptik bei Büchern entscheidet also auch, ob ein Käufer ein Buch als „hochwertig“ empfindet. Bei den doch recht hohen Preisen, die man für Bücher zahlt, ist dies auch ein Argument beim Kauf und die Verlage versuchen die Wertigkeit ihrer Produkte durch ansprechendes Design zu unterstreichen.
Manche Bücher werden durch gutes Papier und solide Verarbeitung richtig schwer im Vergleich zu den Handelsausgaben mit Papier geringerer Qualität. Betrachtet man das unter Marketinggesichtspunkten, dann setzt der Kunde ein höheres Gewicht immer auch mit einem höheren Wert gleich. Nicht umsonst wird für Parfüm-Flakons oft mehr Glas verwendet, als eigentlich notwendig. Hohes Gewicht steht für Qualität. Im Gegensatz dazu werden leichte Produkte eher als „billig“ empfunden. Feste Buchumschläge erhöhen ebenfalls das Empfinden für Wertigkeit. Prägungen auf den Umschlägen oder auch Folierungen, die das Buch etwas ansprechender machen, gefallen mir ganz gut. Ich mag meine Bücher, wenn sie ansprechend gestaltet sind.
Ich besitze auch einige Ausgaben, die in geprägtes Kunstleder gebunden sind. Zum Beispiel die Special Edition der Riyria-Reihe, die ich erst vor wenigen Wochen erworben habe (Bild rechts). Die Bücher nur in der Hand zu halten, ist schon ein Erlebnis. Das Leder ist kunstvoll geprägt.
Diese Bücher sind vor allem für Sammler, Fans und Buchliebhaber gedacht, die auch bereit sind, einen höheren Preis dafür zu bezahlen. Für den „Alltagsgebrauch“ habe ich gerne reguläre Hardcover (wenn ich das Buch behalten möchte) oder eben Taschenbücher (für Bücher, die bei mir nur auf der Durchreise sind).
Und wie ist das bei dir? Wie wichtig ist es für dich, wie sich ein Buch beim Lesen anfühlt? Scheib mir gerne in die Kommentare.
Jay
Hallo Jay,
dann gratuliere ich Dir nachträglich zu Deinem Geburtstag und alles Gute für die weitere Zukunft…
Zum Thema: Haptik interessiert mich überhaupt nicht, nur der Inhalt ist für mich entscheidend. Das liegt auch daran, da ich keine hochwertigen Bücher besitze.
Viele Grüße
Wolfram
Hallo Wolfram,
vielen Dank für die Glückwünsche. Das freut mich sehr.
Was die Haptik betrifft, ist halt auch sehr viel Liebhaberei mit dabei, aber das ist ja in vielen Dingen im Leben so. Kann ich natürlich verstehen.
Viele Grüße
Jay
Hey Jay,
danke für den spannenden Exkurs zum Wechsel der Jahreszeiten. Die Sommer- und Wintersonnenwende sind mir natürlich bekannt, aber über den subsolaren Punkt habe ich noch nie etwas gehört – mal wieder etwas Neues gelernt!
Auch deine Verbindung zwischen Gewicht und empfundener Qualität ist interessant und in dem Zug natürlich auch sehr zutreffend. Geprägtes Kunstleder oder ein Stoffeinband können natürlich auch tolle Möglichkeiten sein, ein Buch haptisch von anderen abzuheben.
Liebe Grüße
Sophia