17. November 2025

Untergang des Buches?

Montagsfrage: Wie groß ist Dein SuB?

Wenn man den Konsum digitaler Medien der jüngeren Generationen so betrachtet, dann könnte man durchaus den Eindruck bekommen, Bücher wären auf der Interessenliste dieser Altersgruppen stark abgerutscht. So könnte man meinen.

Haben Kinder und Jugendliche früher noch recht viel gelesen, zirkulieren die Interessen nun eher in anderen bereichen. Klar, früher gab es nicht so viele Computer, das Internet war quasi für Normalsterbliche nicht zugängig und ganz früher gab es sogar nicht mal einen Fernseher in jedem Haus. Wie hätte man also die Zeit totschlagen können, ohne Instagram und Netflix, außer indem man ein Buch zur Hand nahm? Da sind wir dann auch schon bei der aktuellen Montagsfrage von Sophia vom Bücherblog Wordworld, denn offenbar gibt es einen Trend in die andere Richtung und man verkennt die Attraktivität des Buches in diesen Altersgruppen

Wie steht Ihr dazu, dass wieder mehr junge Menschen lesen – und was sie lesen?

Tatsächlich scheint sich das Buch einer ungebrochenen Beliebtheit zu erfreuen. Ich fahre ja gelegentlich auch auf die Leipziger Buchmesse und kann mich über zuviel Platz in den Hallen nicht beschweren. Vor allem viel junges Publikum findet seinen Weg nach Leipzig (und das ist gut so). Im Englischunterricht meiner 5. Klasse fragte ich neulich, wer denn von den Kindern ein Buch zur Hand nimmt. Ich war überrascht, dass sogar viele Jungs noch lesen, trotz Handy, Playstation und Co.

Es wäre in diesem Zusammenhang nur noch interessant zu wissen, ob dieser Hang zum Buch eher von den Eltern ausgeht, die ihre Kinder gerne lesen sehen, oder ob es tatsächlich in erster Linie lesebegeisterte Kinder sind. Ich selbst konnte ja in diesem Alter keinen Abend ohne Buch verbringen.

Das ging sogar so weit, dass ich bis in die Tiefe Nacht gelesen habe, zu Zeiten, wo meine gleichaltrigen Freunde schon längst schliefen. Regelmäßig haben mir meine Eltern den Strom gekappt, damit ich kein Licht mehr anmachen konnte – es hat nicht allzu viel geholfen.

Ich denke, dass die sozialen Medien auch einen großen Teil dazu beitragen, damit wieder mehr gelesen wird. Diverse Kanäle zelebrieren ja regelmäßig aktuelle Neuerscheinungen (und auch das ist gut so). Im Prinzip ist es mir egal, was meine Schüler lesen, hauptsache sie lesen. Ich hatte in meiner Kindheit über hundert Lustige Taschenbücher (Disney), die ich immer wieder gelesen habe. Heute lesen viele Jungs und Mädchen „Gregs Tagebuch“ oder „Lotta Leben“. Ich halte die Handlung zwar zum Teil bedenklich, da sie oft auch ein seltsames Familienbild vermitteln. Immerhin wird aber gelesen und wenn das Interesse später zu Jugendbüchern wechselt, ist das Ziel ja schon erreicht.

Ich wünsche mir sehr für meine Schüler, dass sie die Freude am Lesen noch lange behalten. Dass sie sich nicht völlig von technischen Geräten die Zeit stehlen lassen, sondern gerne in Lesewelten eintauchen. Wer viel liest, dem gelingt es besser sinnzusammenhängend zu lesen und Texte zu verstehen. Das ist für weiteres Lernen aus Büchern jetzt und zu späterer Zeit unabdingbar. Ich versuche einen kleinen Beitrag zu leisten, indem ich regelmäßig geeignete Bücher aus meinen Regalen an die Schulbücherei spende. Wäre ja schade, würden sie im Regal verstauben, oder?

Wie steht Ihr zu der ganzen Sache? Schreibt mir gerne in die Kommentare.

Jay

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert