18. April 2024

Leipziger Buchmesse 2015 – schee woars!

Ganz schön stressig so ein Messebesuch, aber es hat sich wie immer gelohnt. Nach knapp 90 Minuten Fahrt auf der A9 von Hof nach Leipzig konnte ich punktgenau um 9.50 Uhr durch den Eingang in die heiligen Hallen treten. Mein Programm war auch in diesem Jahr wieder gut gefüllt, ebenso, wie mein Rucksack mit signierwürdigen Büchern.

Jussi Adler-Olsen auf der Leipziger Buchmesse 2015
Jussi Adler-Olsen auf der Leipziger Buchmesse 2015

Zuerst stand Jussi Adler-Olsen auf dem Laufzettel. Wenn sich der dänische Autor guter Kriminalromane schon mal in Leipzig blicken lässt, dann nimmt man das natürlich mit, zumal er bei der Gelegenheit gleich sein neuestes Buch Verheißung in der Tasche hatte – den fünften Fall von Kommissar Carl Mørck. Da ich bei Krimis und Thrillern eher E-Books bevorzuge, habe ich das Buch nicht gekauft, aber eine Unterschrift wollte ich schon in meinem Autogrammbuch haben. Die kostete mich dann auch ganze 70 Minuten in der Warteschlange. Obwohl ich sehr früh dort war und im Prinzip nur fünf Meter vom Signiertisch entfernt stand, ging es dennoch nicht weiter. Die ganze Signierstunde beim dtv Verlag war dermaßen unorganisiert, dass man fast nur durch Schummeln und mit viel Ellenbogeneinsatz vorankam. Faszinierend, wie selbst betagte Menschen mit Rollator und Stock und liebreizende Großmütterchen zu den wildesten Bestien werden und auf der Jagd nach Selfies mit Dänen, trickreich eine Warteschlange umgehen können, sehr zum Missfallen der eher eingeschüchterten Fans.

Patrick Rothfuss auf der Leipziger Buchmesse 2015
Patrick Rothfuss auf der Leipziger Buchmesse 2015

Ich hatte viel Zeit verloren, daher ging es von Jussi Adler-Olsen auch gleich im Laufschritt zu Patrick Rothfuss zwei Hallen weiter. Es standen zwar nicht gerade wenige Fans an, aber hier war die Warteschlange zumindest geordnet, ja, sie hatte nahezu englischen Flair. Keine Drängler, alles brav und geduldig. Vielleicht lag’s ja daran, dass Omas nicht so auf Patrick Rothfusses geniale Fantasy stehen…
Jedenfalls war die 50-Meter-Schlange vor mir in nur 20 Minuten Geschichte und ich hatte The Slow Regard of Silent Things und auch die deutsche Übersetzung Die Musik der Stille signiert, datiert und sicher verpackt im Sack. So schnell geht’s, wenn man mit Profis arbeitet.

Inzwischen war es schon fast 12.30 Uhr. Ich hatte mich für diese Uhrzeit mit der Autorin Daniela Rohr am Eingang verabredet. Ich habe ihre tolle Novelle Im Turm des Panopticons gelesen und wollte noch eine signierte Printausgabe des Buches für meine Sammlung. Hat auch prima geklappt mit dem Treffen. Wir haben ein paar Worte gewechselt und dann musste sie auch schon wieder zum Autorentreffen. Endlich hatte ich jetzt Zeit um ein wenig über die Messe zu tingeln. Ich habe einige der größeren Verlage besucht und nach Neuigkeiten gestöbert. Außerdem konnte ich ein paar Kontakte zu Verlagsmitarbeitern bezüglich Rezensionsexemplaren knüpfen.

Am Signiertisch von Ursula Poznanski war natürlich mal wieder nichts in geregelten Bahnen. Es gab keine Signierschlange, sondern eine Signierwolke. Da halfen dann nur Ellenbogen und schiere Todesverachtung. Ich hatte meinen ganzen Rucksack voller Bücher von ihr, die ich signiert haben wollte. Keinesfalls wollte ich die erfolglos wieder mit nach Hause schleppen. Sechs Bücher (Erebos, Saeculum, Fünf, Blinde Vögel, Die Verschworenen, Die Vernichteten) plus ihr neues Buch Stimmen plus eine Unterschrift im Autogrammbuch,… war ja gleich geschehen. Dann durften sich die Teenies wieder um die besten Plätze prügeln. Zeit für eine Mittagspause.

Der Buchtoaster und Ich. :)
Der Buchtoaster mit mir. 🙂

Nach einem gemütlichen Spaziergang durch die Hallen gab’s ein weiteres Highlight des Tages. Als Blogger bin ich natürlich auch in allerhand Foren aktiv, allen voran der wundervollen Community (in Neusprech) Büchertreff. Ich wollte die Messe nutzen ein paar der Mitglieder einmal persönlich zu treffen, ein Brauch, den wir schon im Vorjahr pflegten. Es war absolut genial einmal die Gesichter hinter den Nicknamen zu sehen und sich direkt über aktuellen Lesestoff zu unterhalten.

Wir trafen uns um 15.00 Uhr an der Messebuchhandlung und genossen die gemeinsame Zeit. Zur gleichen Zeit trafen sich dort auch die deutschen Booktuber, zumindest recht viele von ihnen, um sich persönlich kennenzulernen bzw. um gemeinsam Spaß zu haben. Einige YouTube-Kanäle habe ich von denen auch abonniert und ich sehe mir regelmäßig Rezensionen an. Ich freute mich jedoch besonders, dass ich auf der Messe mal den Buchtoaster (Nick) treffen durfte. Der Junge ist echt gut und was der in dem Alter auf die Beine stellt… Respekt. Wen’s interessiert, hier ist sein Kanal. Danke, Nick, für das Foto. Keep on the good work, mate.

Kai Meyer auf der Leipziger Buchmesse 2015
Kai Meyer auf der Leipziger Buchmesse 2015

So, inzwischen ist es 16.00 Uhr. Ich begebe mich auf den Weg zu Kai Meyer. Ich hatte im vergangenen Jahr Phantasmen von ihm gelesen und es für mich eher eine Enttäuschung. Nachdem mir jedoch meine Büchertreff-Freunde sein Werk Die Seiten der Welt wärmstens empfohlen haben, konnte ich mich durchringen es mir zu kaufen. Ich bin gespannt, wie es mir gefällt.
Buch signiert, Autogrammbuch signiert und dann gleich noch ein schönes Foto geschossen. So muss es sein. Es war am Stand auch nichts mehr los.
Manchmal muss man einfach Glück haben. Einmal kurz zur Seite geschaut und wen seh ich da am Nebentisch sitzen? Mit gezücktem Stift und ganz ohne Schlange – Sebastian Fitzek…

Na ja, dachte ich mir, wenn er schon so da sitzt und auf mich wartet, dann will ich ihn mal nicht enttäuschen. Es soll ja Menschen geben, die schon Stunden in laaaangen Schlangen anstanden, um ein Autogramm zu bekommen. Für mich gab’s das diesmal ohne Zeitverzögerung. Das liegt wohl auch daran, dass um 16.30 Uhr viele Leute bereits die Messe verlassen.

Bernhard Hennen auf der Leipziger Buchmesse 2015
Bernhard Hennen auf der Leipziger Buchmesse 2015

Es ist eine Tatsache. Die Messe kann man ab 16 Uhr entspannt genießen. Nur noch wenige Besucher finden sich in den Gängen und man hat so richtig Zeit zum Schauen. Ohne Stress und ohne, dass einem Leute in die Hacken treten und militante Omis ihre Rollatoren in die Kniekehlen rammen. Ich schlendere also gemütlich eine Halle weiter zur Leseinsel Fantasy und treffe dort auf Bernhard Hennen. Der gute Mann sitzt dort schon seit zwei Stunden an seinem Tischchen und genießt die Unterhaltung mit den Fans. Perfekt! Zufällig (natürlich rein zufällig) hatte ich zwei uralte DSA-Romane aus den 90ern im Rucksack, die er seinerzeit zusammen mit Wolfgang Hohlbein schrieb. Die Unterschrift von Hohlbein hatte ich schon drin, und so war auch diese Mission erfüllt. Noch ein paar nette Worte gewechselt und es wurde Zeit die Messehallen zu verlassen. Acht Stunden Stöbern und Anstehen waren genug.

Den Abend verbrachte ich im geselligen Kreis mit meinen Bekannten und Freunden vom Büchertreff. Wir gingen in Leipzig gut essen und hatten einen lustigen Abend zusammen. Zurück in Hof war ich dann um 1.00 Uhr. Zeit zum Schlafen.

Wie waren Eure Messeerlebnisse? Welche Veranstaltungen könnt Ihr empfehlen und welche Autoren habt Ihr bereits persönlich getroffen? Ihr wisst, ich freue mich immer über Eure Kommentare hier.

Jay

2 Gedanken zu “Leipziger Buchmesse 2015 – schee woars!

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