28. März 2024

E-Book oder gedrucktes Buch?

E-Book oder gedrucktes Buch? Letztendlich ist es eine Glaubensfrage.

Kaufe ich ein E-Book oder ein gedrucktes Buch? Hier scheiden sich oft die Geister. Ich selbst lese sowohl gedruckte Bücher, als auch E-Books und das hat verschiedene Gründe. In diesem Beitrag will ich euch ein paar Tipps geben, wie ihr kostengünstig an Lesestoff kommt und wie diesbezüglich meine Lesegewohnheiten sind.
Ob jemand lieber gedruckte Bücher kauft oder E-Books erwirbt, ist letztendlich eine Glaubensfrage. Für beide Alternativen gibt es zahlreiche Pro- und Contra-Argumente.

E-Books sind bei uns zu teuer

Wer ein E-Book erwirbt, erwirbt rein rechtlich gesehen nicht das E-Book, sondern lediglich ein Recht das Buch zu lesen. Wäre ich Eigentümer des E-Books, dürfte ich es zum Beispiel auch weiterverkaufen oder verschenken. Da ich jedoch nur das Leserecht erwerbe, geht das leider nicht. Würde ich es ohne Erlaubnis weiterverkaufen, würde ich mich strafbar machen.

Ein wesentlicher Grund für den schleppenden Verkauf von E-Books liegt im verhältnismäßig hohen Preis. Das ist letztendlich auch der Grund, weshalb ich mir nur sehr selten E-Books kaufe. Wenn ich für die gedruckte Ausgabe eines aktuellen Bestsellers 22,00 Euro bezahle und für das E-Book fast 18,00 Euro, dann ist mir der Preis ausschließlich für das „Leserecht“ schlichtweg zu hoch. Dass die Preise für E-Books nicht niedriger sind, hat vor allem zwei große Gründe.
Zum einen beträgt die Umsatzsteuer auf E-Books bei uns 19 %, wohingegen gedruckte Bücher mit nur 7 % besteuert werden. Das macht schon mal ein paar Euro aus. Hinzu kommt, dass Verlage die Kosteneinsparungen durch den Verkauf von E-Books (keine Druckkosten, keine Lagerhaltung, etc.) oft nicht im Preis an die Kunden weitergeben, was eigentlich sinnvoll wäre.

Ich denke, dass die Verlage vor allem hohe Verluste durch illegal verbreitete E-Books befürchten und deshalb die Preise so hoch bleiben. Gedruckte Bücher kann man eben nicht so einfach vervielfältigen und verbreiten. Wären die E-Books hingegen günstiger, würden sicherlich auch mehr Leute zu ihnen greifen und die Umsätze könnten steigen. Ich würde liebend gerne mehr E-Books kaufen, wenn der Preis günstiger wäre, weil es in meiner Wohnung auch eine Platzfrage ist.

Hier müssen Verlage und Politik tatsächlich noch einiges tun, um E-Books für die Kunden noch attraktiver zu machen.

Meine Quellen für günstigen digitalen Lesestoff

Moderne E-Book-Reader haben Speicherplatz für bis zu 6.000 Bücher.

Obwohl ich kaum E-Books kaufe, warund bin ich seit 2010 im Besitz von verschiedenen E-Book-Readern. Meinen neuesten Reader habe ich erst kurz vor Ostern erworben und ich bin sehr zufrieden damit. Die Geräte sind nicht gerade billig in der Anschaffung, haben aber einige Vorteile. So kann ich mit der Beleuchtung bequem nachts im Bett lesen und muss nicht die dicksten Bücher in die Höhe halten. Außerdem nimmt der E-Reader weniger Platz ein und eignet sich sehr gut für den Gebrauch unterwegs, da man viele Bücher darauf speichern kann.

Tatsächlich kaufe ich kaum E-Books zum regulären Preis, allerdings gibt es verschiedene andere Quellen, wo ich mich kostengünstig mit digitalem Lesestoff eindecken kann.

  • Seit einiger Zeit nutze ich über die Kreisbibliothek die Onleihe, um mir kostenlos E-Books auszuleihen, ohne dabei das Haus verlassen zu müssen. Inzwischen habe ich schon einige gelesen und es ist wirklich sehr praktisch. Erkundigt euch bei eurer Bibliothek, ob sie eine Onleihe anbieten. Es kann sich lohnen. Manche Blogger, die ich kenne, sind sogar bei verschiedenen Onleihen angemeldet.
  • Als Buchblogger bekomme ich über einschlägige Portale zudem häufig aktuelle Bücher als Rezensionsexemplare als E-Books zum Lesen und Rezensieren. Über das Jahr verteilt kommen da einige Bücher zusammen.
  • Auch sehr viele klassische Bücher sind inzwischen kostenlos als gemeinfreie E-Books erhältlich und können ganz legal von Webseiten wie zum Beispiel Mobileread heruntergeladen werden. Oft sind es vor allem englischsprachige Titel, die dort zu finden sind. Im Mai 2020 habe ich zu dem Thema bereits einen ausführlichen Beitrag mit vielen Tipps erstellt. Lest dort einfach mal rein.
  • Für Vielleser eignet sich eventuell auch eine E-Book-Flatrate der Anbieter Scoobe, Readfy oder Nextory. Für einen monatlichen Betrag ab 9,00 Euro kann man dann so viele E-Books lesen, wie man mag. Allerdings unterstützen diese Anbieter keine E-Book-Reader (außer eventuell Amazons Kindle) und man liest die Bücher am PC, Tablet oder über das Handy.
  • Amazon bietet auch die Möglichkeit viele E-Books für monatlich knapp 10,00 Euro über KindleUnlimited zu lesen, allerdings meide ich diesen Konzern aus verschiedenen Gründen, wenn es geht.
  • Andere Online-Buchhändler bieten in täglichen Aktionen auch immer wieder kostenlose oder sehr günstige E-Books an. Amazon macht das sehr oft, aber auch bei der Konkurrenz wird man hin und wieder fündig. Wer gerne auch auf Englisch liest, findet oftmals günstige E-Books bei ausländischen Buchhändlern.

Mit einem gedruckten Buch hat man mehr in der Hand

So praktisch E-Books und E-Book-Reader auch sein mögen, ein gedrucktes Buch ist und bleibt ein gedrucktes Buch. Viele Leser stellen vor allem das sinnliche Erlebnis beim Lesen heraus. Das Umblättern beim Lesen, das Fühlen eines aufwändig hergestellten Covers oder gar das Riechen der frisch gedruckten Seiten.

Ein gedrucktes Buch zu lesen ist eben etwas ganz anderes, als das reine Tippen und Wischen auf einem Display, und ich kann Menschen verstehen, die deshalb keine digitalen Bücher mögen. Zudem kann man sich E-Books auch schlecht ins Regal stellen und für mich gehören Bücherregale in der Wohnung einfach auch zur Wohlfühlatmosphäre.

Der Preis für ein gedrucktes Buch ist für mich jedoch ausschlaggebend, dass ich es dem E-Book vorziehe. Zwar bezahle ich für ein druckfrisches Printwerk einen höheren Preis, allerdings kann ich es dann auch weiter verschenken, verkaufen, ins Regal stellen, verbrennen oder gegen die Wand werfen (macht das mal mit einem E-Reader). Ein gedrucktes Buch kostet zwar mehr, aber dafür gehört es wirklich mir und ich habe nicht lediglich das Leserecht, wie beim E-Book. Außerdem habe ich gerne schöne Bücher im Schrank stehen. Bücher, die ich nur einmal lese und dann wahrscheinlich nie wieder, leihe ich gerne als E-Books, weil ich die dann nicht herumliegen habe. Manche Science-Fiction- und Fantasyreihen habe ich hingegen gerne im Regal stehen. Da bin ich dann ganz der Sammler.

Ein weiterer Vorteil von gedruckten Büchern: man bekommt sie wesentlich günstiger auch gebraucht, zum Beispiel über Ebay, auf Flohmärkten oder aus öffentlichen Bücherschränken. Wenn die örtliche Bücherei keine Onleihe anbietet, dann bleiben zumindest die gedruckten Werke, die man sich zum Lesen ausleihen kann.

E-Book oder gedrucktes Buch? Letztendlich ist es eine reine Geschmackssache, denn beide Formate bringen Vor- und Nachteile mit sich. Ich persönlich nutze beide Formate und bin recht zufrieden damit.

Wie sind eure Lesegewohnheiten? Lest ihr eher Printwerke oder E-Books oder vielleicht beides? Woher bekommt ihr euren (digitalen) Lesestoff?

Jay

3 Gedanken zu “E-Book oder gedrucktes Buch?

  1. Hallo lieber Wolfram,
    bei mir stehen gedrückte Bücher immer an der ersten Stelle. Ich kann Markierungen und Notizen darauf machen.Immer wenn ich die Seite dürchblättere, besteht es ein tolles Lesegefühlt. Da ich als Dolmetscher in meiner Kirche arbeite,muss ich immer eine physische Version der Bibel bei mir haben. Doch ich habe auch die deutsche Bibel im Handy,nur weil hier in Kamerun ist nicht so einfach eine in Bibliotheken zu finden. Die elektronische Version lese ich dann manchmal unterwegs, besonders beim Langweile. Aber darauf kann ich nicht Notizen machen oder eine Seite markieren. Schade .
    Mit gedrückten Bücher braucht man keinen Strom, Sie sind nicht vom Handyakku abhängig.

  2. Hallo Jay,

    ich bevorzuge gedruckte Bücher, egal wie teuer sie sind, ich habe zwar ein paar E-Books auf meinem Smartphone, allerdings nur für Arztbesuche oder ähnliches.
    Ich muss einfach etwas Greifbares (außer Smartphone) in den Händen halten, sonst kommt kein Lesespaß auf.

    1. Hallo Wolfram,

      das kann ich gut nachvollziehen. Ich lese auch gerne gedruckte Bücher, weil es ein ganz anderes Leseerlebnis ist. Abends im Bett lese ich jedoch gerne mit dem E-Book-Reader, weil ich dann das Licht ausmachen kann und es somit meine Partnerin nicht stört, wenn ich mal das Buch nicht beiseite legen kann. Auch dickere Bücher kann man dann im Bett viel bequemer lesen.
      Ich bin Sammler und habe inzwischen eine relativ große Sammlung von Hardcover-Erstausgaben meiner Lieblingsautoren, meist in englischer Sprache. Ich mag einfach schön gestaltete Bücher im Regal, die ich dann natürlich auch lese. Ich bin also sowohl analog, als auch digital unterwegs und nutze die Vorteile beider Medien.

      Viele Grüße
      Jay

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