28. März 2024

Blinde Vögel (Thriller) von Ursula Poznanski

Ursula Poznanski: Blinde Vögel, Rowohlt Verlag, (2014)

Auf einem Salzburger Campingplatz werden zwei Tote gefunden – ein Mann und eine Frau. Scheinbar hat der Mann die Frau stranguliert und sich dann selbst das Leben genommen, doch die Spuren sprechen eine andere Sprache und schnell stellt sich heraus, dass es zwischen den beiden Toten im Vorfeld keine Verbindung gab. Die Salzburger Kommissarin Beatrice Kaspary und ihr Kollege Florin Wenninger finden jedoch eine überraschende Gemeinsamkeit: Die beiden Toten waren Mitglieder in einem Facebookforum für Dichtung.

Auf der Suche nach den Hintergründen für den seltsamen Mord recherchiert Beatrice Kaspary verdeckt in dem Forum und merkt schon bald, dass sich hinter der friedliebenden Fassade ein dunkles Geheimnis verbirgt. Als schließlich ein weiterer mysteriöser Todesfall unter den Mitgliedern geschieht, geraten im Zuge der Ermittlungen auch Beatrice und Florin in große Gefahr…

Titel: Blinde Vögel Autor: Ursula Poznanski Verlag: Wunderlich/Rowohlt Reihe: Beatrice Kaspary, #2 Seitenzahl: 480 Genre: Thriller Alter: 16+ Erste Aufl.: 30. Januar 2015 Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3499259807 (TB) Vorgängerband: Fünf Folgeband: Stimmen

Über das Buch Blinde Vögel

Blinde Vögel ist nach Fünf Ursula Poznanskis zweiter Thriller mit Kommissarin Beatrice Kaspary und richtet sich vorwiegend an Erwachsene. Es ist als Hardcover, Taschenbuch, E-Book und Audiobuch erhältlich und hat einen Umfang von 340 Seiten. Erschienen ist der Thriller 2013 beim Wunderlich Verlag, der wiederum zu Rowohlt gehört. Ursula Poznanski lebt und schreibt in Wien.

Meine Meinung zu Blinde Vögel

Ursula Poznanski auf der Leipziger Buchmesse 2019

Blinde Vögel lag viele Monate auf meinem SuB bis ich es kürzlich schließlich gelesen habe. Ausschlaggebend war sicherlich der dritte Thriller der Reihe (Stimmen), den ich mir neulich auf der Leipziger Buchmesse gekauft habe und den ich nicht vor dem zweiten Band lesen wollte. Inzwischen habe ich beide Bücher durch und kann meine Meinung abgeben.

Von den drei bisher erschienenen Thrillern der Beatrice-Kaspary-Reihe empfand ich Blinde Vögel als den schwächsten, der mich als Leser am wenigsten vereinnahmen konnte. Fünf war in meinen Augen um Längen besser und konnte mich von der ersten Seite an fesseln, weil es einfach viele interessante Ideen beinhaltete. In Blinde Vögel konnte mich die ganze Facebook-Rahmenhandlung jedoch absolut nicht vom Hocker reißen. Klar, die Morde waren mysteriös, aber das ist in Thrillern nichts Ungewöhnliches. Die ganze Handlung war zwar schlüssig, aber sie konnte nichts Neues bieten, keinen Wow-Effekt, kein fassungsloses Staunen über die rasante Entwicklung der Ereignisse. Die Ermittlungen beschränkten sich oft nur auf die Postings in der Facebookgruppe, die jedoch nicht durchschaubar waren. Aufgelockert wurde die Handlung mit Beatrices Privatleben und den Kampf mit ihrem Ex-Mann um die Zeit mit den gemeinsamen Kindern, was wiederum ganz gut passte und Abwechslung brachte. Zwischendurch meldet sich dann hin und wieder auch der große Unbekannte (Täter) zu Wort, um seine Sichtweise darzustellen und um eine bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen, was jedoch bei mir kaum gelang. Statt einer gefährlichen Raubkatze war er eher ein zahmes Schmusekätzchen.

Als großer Pluspunkt der Handlung will ich anführen, dass die tatsächlichen Motive des Täters nur sehr schwer durchschaubar waren. Mit den Informationen der ersten 250 Seiten hätte man daher kaum auf die Lösung auf den letzten 50 Seiten kommen können. Soweit ist das OK. Allerdings boten mir die knappen Indizien in der Handlung bis zum Schluss auch kaum genügend Raum für eigene Spekulationen über die Hintergründe, Täter und Motive, was mir persönlich jedoch sehr wichtig ist. Die Handlung war zwar abwechslungsreich, aber irgendwie kam ich mir streckenweise nur wie ein stiller Beobachter vor und nicht wie ein Leser, der mitten im Geschehen steht (wenn ihr versteht, was ich meine). Natürlich gab es auch richtig spannende Abschnitte und von Langeweile war auch nichts zu spüren, allerdings fehlte mir der stetig anwachsende Spannungsbogen, der mich, wie schon so oft bei Poznanskis Büchern, um den Schlaf bringen sollte.
Ursula Poznanskis Schreibstil ist, wie auch in ihren anderen Büchern, klar und treffend. Leider reichte es diesmal nicht ganz für einen guten Platz auf dem Siegertreppchen. Nur so viel noch zum Schluss: Stimmen, der dritte Kaspary-Thriller, kann wieder einiges an Boden gutmachen.

Fazit

3 von 5 Sternen "Ein solider, aber nicht überragender Thriller."
3 von 5 Sternen
„Ein solider, aber nicht überragender Thriller.“

Ein solider, aber leider nur durchschnittlicher Thriller, der sich nicht großartig von der Masse der Konkurrenz abhebt. Die Facebook-Rahmenhandlung war gut gemeint, jedoch in meinen Augen nicht optimal umgesetzt. Die Hintergründe blieben zu undurchsichtig, sodass sich mir als Leser nur wenige Gelegenheiten für eigene Spekulationen boten. Insgesamt betrachtet ist Blinde Vögel der bisher schwächste Band der Reihe. Das Cover allerdings, das ist wunderschön. Ich liebe die Farbgestaltung.

Jay

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