24. April 2024

Der Fluch der Dunkelelfen (Sojourn) von R. A. Salvatore

He had found a place, perhaps, but not a home.

R. A. Salvatore – Sojourn
Buchcover von Der Fluch der Dunkelelfen von R. A. Salvatore

Der Dunkelelf Drizzt Do’Urden hat die dunklen Tunnel und Höhlen der Unterwelt freiwillig verlassen, um auf der Erdoberfläche, möglichst weit weg von seinen teuflischen Verwandten, sein Glück und seine Freiheit zu finden. Doch das Leben unter freiem Himmel ist zunächst schwieriger, als er es vermutet hatte. Nicht nur das Tageslicht wacht ihm zu schaffen, auch alles andere unter offenem Himmel ist fremd für ihn und seinen magischen Panther Guenwhyvar. Insbesondere die Bewohner auf der Oberfläche sind nicht gerade gut auf Dunkelelfen zu sprechen. Von allen Rassen gefürchtet und verhasst muss Drizzt für seinen Platz unter den Menschen, Elfen und Zwergen kämpfen, immer auf der Suche nach Frieden und Akzeptanz inmitten von Feinden, denen er gerne ein Freund wäre …

Titel: Der Fluch der Dunkelelfen (engl.: Sojourn) Reihe: Die Legende von Drizzt (The Legend of Drizzt/Dark Elf Trilogy, #3) Autor: R. A. Salvatore Verlag: Blanvalet (engl. Wizards of the Coast) Seitenzahl: 448 (384) Alter: 16+ Erste Aufl.: 01. Juli 1992 (01. September 1990) Ausgaben: Hardcover, Taschenbuch, E-Book ISBN: 978-3442267569 (TB) Vorgängerband: Die Rache der Dunkelelfen Folgeband: Der gesprungene Kristall

Über den Autor der Dunkelelfen-Saga

Robert Anthony Salvatore wurde am 20. Januar 1959 in Leominster, Massachusetts (USA) geboren und hat zahlreiche Fantasybücher geschrieben. Nach der Schule studierte er zunächst Informatik. Als er jedoch zu Weihnachten eine Ausgabe von Tolkiens Der Herr der Ringe geschenkt bekam, wechselte er kurz darauf den Studiengang, um Journalismus zu studieren. Er hat einen Universitätsabschluss in Anglistik und Kommunikation. Seine Schriftstellerkarriere im Genre Fantasy und Science-Fiction startete er im Jahr 1982 mit seinem Roman Echoes of the Fourth Magic und hat seither eine ganze Reihe Bücher geschrieben. Sein erster veröffentlichter Roman war The Crystal Shard (1988) beim Verlag TSR. Mit dem Charakter des Dunkelelfen Drizzt Do’Urden erlangte er inzwischen Berühmtheit. Die Saga um den Dunkelelfen Drizzt ist bis heute der Kern seiner schriftstellerischen Leistung. Salvatore ist verheiratet und hat mit seiner Frau Diane drei Kinder.

Meine Meinung zu Der Fluch der Dunkelelfen

Drizzt und sein Panther Guenwhyvar (Der Fluch der Dunkelelfen)
Drizzt und Guenwhyvar. Künstler: unbekannt

Selten hat mich eine Fantasyreihe so bewegt, wie die ersten drei Teile von R. A. Salvatores Dunkelelf-Saga. Mit dem dritten Buch Der Fluch der Dunkelelfen (engl. Sojourn) endet Drizzts Odyssee in der Unterwelt und seine Suche nach einer Heimat auf der Erdoberfläche beginnt. Wenn man die folgenden Bücher kennt, weiß man, dass dieses dritte Buch auch der Anfang von Drizzts Reise auf der Suche nach Freunden und seinem Platz im der Gesellschaft ist und der Beginn weiterer gefährlicher Abenteuer.

Mir hat dieser dritte Band des ersten Drizzt-Dreiteilers aus mehreren Gründen sehr gut gefallen. Ein Grund dafür ist Drizzts neue Rolle als Lernender. Für ihn ist die Oberwelt ebenso unbekannt und gefährlich, wie es für einen Menschen die Unterwelt der Dunkelelfen wäre. Seine Überlegenheit in der Unterwelt schwindet auf der Oberfläche, denn ihm fehlt das Wissen zu überleben. Drizzt muss sich in der neuen Umgebung erst zurechtfinden, wie ein Kind, das zum ersten Mal alleine das sichere Haus verlässt. Seine große Kampfkunst hilft ihn dabei nicht viel, wenn es um das Überleben allein in der Wildnis geht. Drizzt weiß nicht welche Pflanzen giftig und welche essbar sind, und auch die Tierwelt ist ihm nahezu unbekannt. Es gibt zum Beispiel diese denkwürdige und lustige Begegnung mit einem Stinktier (Skunk) in seiner Schlafhöhle…

Buchcover von "Sojourn" von R. A. Salvatore (Der Fluch der Dunkelelfen)
R. A. Salvatore: Sojourn, TSR Verlag, 1991

Doch Drizzt lernt und versucht sich anzupassen, so gut es geht. In dem blinden Waldläufer Montolio findet er zunächst seinen ersten Freund und Lehrmeister, doch schon bald muss sich Drizzt seinem größten Problem stellen – dem schlechten Ruf seiner eigenen Rasse, der ihm schwer zu schaffen macht und der wie ein Fluch an ihm klebt. Nichts anderes ist mit dem Titel des Buches gemeint. Drizzts Herkunft ist ein Fluch für ihn, denn Dunkelelfen sind gehasst und gefürchtet sowohl auf als auch unter der Erde. Drizzt ist ein Ausgestoßener und Einzelgänger in beiden Welten und es scheint, als ob die Reputation seiner Rasse jedes kleine Glück, das er gelegentlich findet, zunichte macht. Das führt letztendlich so weit, dass er jedem Kontakt mit anderen Rassen aus dem Weg geht, weil er fürchtet wegen seiner Herkunft abgewiesen zu werden. Wer könnte schon einen Dunkelelf akzeptieren oder ihn gar zum Freund haben? In dieser Hinsicht ist Salvatores Buch, obwohl es vor fast 30 Jahren geschrieben wurde, noch immer am Puls der Zeit und wird es auch weiterhin bleiben. Drizzt erlebt, was viele Menschen heute in fremden Ländern erleben, wo sie aufgrund von Aussehen und Herkunft ausgegrenzt werden. Der Unterschied dabei ist jedoch, dass die Vorurteile gegen die Dunkelelfen durchaus berechtigt sind, gelten sie doch generell als gefährlich und böse und freundliche Dunkelelfen gibt es nicht. Drizzt ist dabei die berühmte Ausnahme von der Regel und macht sich verzweifelt auf die Suche nach Freunden, die nicht sein Äußeres sehen, sondern ihn akzeptieren wie er ist – auch wenn es zunächst schwerfällt. Salvatore hat mit diesem Buch erneut einen Klassiker geschaffen, der den Leser auch emotional mit auf die Reise nimmt. Man freut sich mit Drizzt, aber man leidet auch mit seinen Rückschlägen. Ich habe das Buch verschlungen.
Das Cover sowohl der alten, als auch der neuen Ausgabe des Taschenbuchs, zeigt Drizzt und seinen Panther Guenwhyvar, wie er aus der Unterwelt ins Tageslicht tritt.
Die Geschichte von Drizzt wird fortgesetzt in einer weiteren Trilogie, die mit dem Titel Der gesprungene Kristall (engl.: The Crystal Shard) beginnt.

Mein Fazit

5 von 5 Sterne
„Ein tolles Buch!“

Ich halte Der Fluch der Dunkelelfen für das beste Buch der ersten Trilogie. Besonders gut hat mir Drizzts charakterlichs Weiterentwicklung gefallen. R. A. Salvatores flüssig-spannender Schreibstil machen das Buch zu einem Pageturner, den man nur schwer beiseitelegen kann. Wer den Dreiteiler noch nicht kennt, sollte ihn unbedingt lesen. Drizzt gehört zu den bekanntesten Charakteren des Genre.

Ich habe alle drei Bücher auf Englisch gelesen. Fortgeschrittene Kenner der Sprache sollten mit dem Buch kaum Probleme haben. Die Sprache ist gut verständlich. Ein Wörterbuch ist manchmal sinnvoll.

Jay

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