19. März 2024

Das Leuchten der Magie / Die Stimmen des Abgrunds von Peter V. Brett

„Fight, son of Jeph!“ Jardir shouted. „All Ala hangs in the balance!“

Peter V. Brett: The Core
Peter V. Brett: Die Stimmen des Abgrunds, Broschierte Ausgabe,
Heyne Verlag, 2018

Sharak Ka, der große Krieg zwischen Menschen und Dämonen um die Herrschaft der Welt, steht kurz bevor. Während sich die Menschen in den Städten und unter Schutzzeichen verschanzen, sammeln die gefürchteten Seelendämonen ihre Truppen hinter sich, um die Menschheit endgültig zu vernichten. Nur vereint und mit viel Mut und Kraft haben die freien Städte überhaupt eine Chance gegen den drohenden Ansturm aus der Unterwelt zu bestehen. Doch die Herzöge sind oft nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht und unterschätzen die Gefahr. Arlen, Jardir und Renna war es unter größten Bemühungen gelungen einen Dämonenprinzen zu fangen.

Doch um Sharak Ka zu gewinnen, müssen sie ihn dazu bringen, sie in die Unterwelt zu geleiten, um die Königin der Dämonen in den Tiefen selbst bekämpfen. Eine Mission, an der schon die Helden krasianischer Legenden vor tausenden von Jahren kläglich scheiterten…
Die englische Ausgabe mit dem Titel The Core ist in der deutschen Übersetzung in zwei Bücher geteilt: Das Leuchten der Magie und Die Stimmen des Abgrunds

Titel: Das Leuchten der Magie (Band 1) und Die Stimmen des Abgrunds  (Band 2) (engl.: The Core) Autor: Peter V. Brett Verlag: Heyne (Harper Collins) Reihe: Dämonenzyklus, #6 Seitenzahl: 656/560 (856)
Erste Auflage: 11. Dezember 2017 (Band 1) und 10. April 2018 (Band 2) (28. September 2017)
ISBN: 978-3453315747 (Band 1) und 978-3453319387 (Band 2) (ENG HC 978-0007425723)
Ausgaben (ENG): Hardcover, Paperback, E-Book, Hörbuch Ausgaben (D): Broschiert, E-Book Vorgängerband: Der Thron der Finsternis (The Skull Throne) Folgeband: The Desert Prince (neue Reihe)

Infos zum Autor von Das Leuchten der Magie und Die Stimmen des Abgrunds

Peter V. Brett, Autor von Das Leuchten der Magie und Die Stimmen des Abgrunds
Peter V. Brett

Peter V. Brett studierte englische Literatur und Kunstgeschichte an der Universität von Buffalo und machte seinen Abschluss 1995 mit 22 Jahren. Er arbeitete zunächst über 10 Jahre als Lektor für medizinische Fachliteratur, bevor er sich der Fantasy-Literatur zuwandte und hauptberuflicher Autor wurde. Schon als Kind hatte er großes Interesse an fantastischen Welten. Heute lebt er mit seiner Frau und zwei Töchtern in Brooklyn (New York). Er mag Comics und Rollenspiele und nach seiner Aussage hatte der Roman Shogun von James Clavell ziemlich großen Einfluss auf sein Schreiben. Sein erstes Buch (The Painted Man) erschien 2008 und wurde ein internationaler Bestseller. (-> Autorenporträt). Das Leuchten der Magie und Die Stimmen des Abgrunds sind die letzten beiden Teile seiner erfolgreichen Dämonenreihe.

Meine Meinung zu Das Leuchten der Magie und Die Stimmen des Abgrunds

Peter V. Brett: Das Leuchten der Magie (Buchcover), Heyne Verlag, 2017

Es war das Jahr 2010, als The Warded Man, den Debütroman von Peter V. Brett gelesen habe und ich war damals schon sehr begeistert. Seither hat sich der Schreibstil des Autors, den ich inzwischen auch einige Male persönlich treffen durfte, immer weiterentwickelt. Über die vergangenen Jahre habe ich immer wieder auf die Fortsetzungen gewartet und sie schon kurz nach ihrem Erscheinen innerhalb weniger Tage gelesen. Einerseits stimmt es mich daher ein wenig traurig, dass mit The Core der Dämonenzyklus nun zu einem Ende gekommen ist, andererseits bin ich aber auch irgendwie froh darum. Warum ist das so?

Der Dämonenzyklus hat in der englischen Originalausgabe insgesamt fünf Bücher, wobei vor allem die letzten drei Bände relativ umfangreich sind, im Deutschen sogar noch mehr. Das ist vor allem Peter V. Bretts anschaulichem Erzählstil geschuldet und seiner unglaublich detaillierten Welt mit einer Vielzahl von toll ausgearbeiteten und facettenreichen Charakteren. Natürlich gibt es politische Intrigen und Zerwürfnisse und auch die Beziehungen der Charaktere untereinander ist nicht immer von Harmonie geprägt, wodurch auch die Leserinnen und Leser auf ihre Kosten kommen, die Freude an einer komplexen Welt und ebenso komplexen Charakteren mit allerlei Ecken und Kanten haben. Einen erheblichen Teil der Action im Buch machen jedoch die detailliert beschriebenen Kämpfe der Menschen gegen die Dämonen aus, die sich nicht selten über mehrere Seiten hinziehen. Epische Schlachten im Dunkeln der Nacht und natürlich mit viel „Blood and Gore“ sind erzählerische Höhepunkte für jeden Dark-Fantasy-Fan. Insbesondere in diesem letzten Buch der Reihe wird zusätzlich auch der Einfluss der Magie auf die Kämpfe immer größer, was vorher nicht so extrem der Fall war. Der Autor hat dadurch versucht die Handlung der vorherigen Bücher noch zu übertreffen und seinen Kämpfen noch mehr Dynamik zu verleihen, was ihm auch gelungen ist. Allerdings wurde es mir persönlich schon fast zu viel, denn mittlerweile gleichen sich die Kämpfe doch sehr stark, und genau das war für mich so ein bisschen das Problem, weil wenig Neues hinzukam. Der Schwerpunkt der Handlung liegt nun einmal auf den Kämpfen.

The Core (US-Cover), auf Deutsch in zwei Teilen: Das Leuchten der Magie und Die Stimmen des Abgrunds

Abgesehen von diesen persönlichen Eindrücken, lässt sich über den Abschluss der Reihe eigentlich nur Gutes berichten. Peter V. Brett hat sich große Mühe gegeben, wirklich alle Handlungsstränge (zum Teil waren es nur Fäden) zu einem guten Abschluss zu bringen, auch wenn diese schon mal zwei Bücher zurück lagen. Somit blieben für mich auch kaum ungeklärte Fragen am Schluss. Personen und Ereignisse, die ich im Stillen schon abgehakt und vergessen hatte, kreuzten plötzlich wieder meinen Weg, um einen kleinen Akzent zu setzen.

Das fand ich gut, denn der Schluss fiel dafür, verglichen mit dem epischen Umfang der Reihe, relativ kurz aus. Nach dem großen Showdown in der Unterwelt ging es recht zügig auf das Ende zu und der Epilog war letztendlich nicht viel mehr als knapper Schlussstrich unter 3.000 (englischer) Seiten feinster Fantasy.

Neben Arlen, Jardir, Renna und Inevera spielen in The Core auch Leesha Paper, Briar, der Messenger Ragen, Elissa und noch viele andere eine Rolle. Der Schauplatz der Handlung ändert sich mit jedem Kapitel und zeigt dem Leser die Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln. Bretts Schreibstil war flüssig, abwechslungsreich und spannend. Nur gelegentlich gab es mal eine Passage, die ich getrost auch hätte überspringen können. Insgesamt kann man jedoch mit dem Ergebnis zufrieden sein. Peter V. Brett hat wieder einmal geliefert und konnte überzeugen. Was mich jetzt noch brennend interessiert ist, was als nächstes von ihm kommt. Er hat sich ja ein kleines Hintertürchen offengelassen und ich habe auch schon gehört, dass es weitere Bücher aus seiner Dämonenwelt geben soll. Man darf gespannt sein, was uns dann erwartet. Thank you, Mr Brett, for this wonderful series!

Mein Fazit zu Das Leuchten der Magie (The Core)

Sternebewertung zu Das Leuchten der Magie und Die Stimmen des Abgrunds
4.5 von 5 Sternen
„Ein gut gelungener Abschluss der Reihe.“

Mit The Core liefert Peter V. Brett nach 10 Jahren einen gelungenen Abschluss zu seiner Dämonenreihe. Fans werden sicher nicht enttäuscht werden. Was bleibt ist die Hoffnung auf neue, mitreißende Ideen des Autors.
Update: 2021 erschien der erste Band von Peter V. Bretts neuer Reihe, die ebenfalls in der Fantasywelt des Dämonenzyklus spielt. Zeitlich ist die Handlung 15 Jahre nach dem Ende von Das Leuchten der Magie angesiedelt.

Sprachniveau: 3 von 4 (Fortgeschrittene)

Ich habe The Core auf Englisch gelesen. Der Text war gut verständlich und sollte erfahrenen Lesern, die gerne im Original lesen, keine allzu großen Schwierigkeiten bereiten. Ein Wörterbuch könnte hin und wieder von Nutzen sein. Oft folgt die Sprache nicht den in der Schule gelernten Konventionen, d. h. sie ist umgangssprachlich

Coverübersicht

Jay

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