28. März 2024

Dreamwalker – Das Geheimnis des Magierordens von J. D. Oswald

James D. Oswald: The Rose Cord (Das Geheimnis des Magierordens), Englische Taschenbuchausgabe Penguin Books (2014)

Die Ballade von Sir Benfro (Zweites Buch)
Auf der Flucht vor dem rachsüchtigen Inquisitor Melyn gerät der junge Drache Benfro immer tiefer in den uralten Wald, wo er von der letzten Ruhestätte des legendären Drachen Magog magisch angezogen wird. Durch Magogs Geist erfährt Benfro schließlich die wahre Geschichte seiner Vorfahren – eine Geschichte über unvorstellbare Macht und von der Herrschaft der Drachen über die Menschheit. Jedoch birgt dieses Wissen auch schreckliche Gefahren, denn Magog schmiedet dunke Pläne gegen die Menschen und Benfro soll helfen sie zu verwirklichen.

Errol Ramsbottoms Träume, ein mächtiger Ordenskrieger zu werden, werden jäh zerschlagen, als er das düstere Geheimnis von der Macht des Heiligen Ordens entdeckt. Doch als auserkorener Noviziat kann er dem Orden nicht so einfach den Rücken kehren und wird widerwillig immer tiefer in die unheilvollen Kriegspläne des Ordens hineingezogen, die schon bald den ganzen Kontinent heimsuchen werden.

Titel: Dreamwalker – Das Geheimnis des Magierordens (The Rose Cord) Autor: J. D. Oswald Verlag: cbj (Penguin) Reihe: Dreamwalker, #2 Seitenzahl: 480 (496) Genre: Fantasy Alter: 12+ Erste Aufl.: 08. Februar 2016 (20.11.2014) Ausgaben: Taschenbuch, E-Book, Hörbuch (ENG) ISBN: 978-3570403075 (Dt. TB), 978-1405917698 (ENG TB) Vorgängerband: Dreamwalker – Der Zauber des Drachenvolkes Folgeband: Dreamwalker – Die Gefangene des Drachenturms

Über das Buch und den Autor von Dreamwalker – Das Geheimnis des Magierordens

James D. Oswald ist ein junger schottischer Autor, der auch Krimis unter dem Namen James Oswald schreibt und vor einigen Jahren begann seine Bücher als Self-Publisher in Form von E-Books zu vermarkten. In seiner Freizeit züchtet er Schafe und schottische Hochlandrinder in Five, einem Verwaltungsbezirk im Osten Schottlands. James Oswalds erstes Fantasybuch ist Dreamwalker und gleichzeitig der Auftakt eines Dreiteilers mit dem Namen The Ballad of Sir Benfro.

James D. Oswald Autor der Fantasyreihe  "The Ballad of Sir Benfro"
James D. Oswald
Autor der Fantasyreihe
The Ballad of Sir Benfro

Mit The Rose Cord präsentiert er nun den zweiten Teil seiner Reihe, der bereits erfolgreich als E-Book veröffentlicht wurde. The Rose Cord erschien am 20. November 2014 bei Penguin Books erstmalig als Taschenbuch und der Folgeband (Teil 3) wird unter dem Titel The Golden Cage ab Ende Januar 2015 ebenfalls als Taschenbuch erhältlich sein. Was ursprünglich als Trilogie begann wird zudem um einen weiteren Band erweitert. Im September 2015 soll nämlich ein viertes Buch unter dem Titel The Broken World auf den Markt kommen.
The Rose Cord hat insgesamt 470 Seiten und ist somit ganze 60 Seiten länger, als der erste Band Dreamwalker. Wieder ist das Buch in 26 Kapitel aufgeteilt. Es gibt keinen Prolog, jedoch das erste Kapitel des dritten Teils als Teaser im Anhang. Die Schrift hat eine angenehme Größe, sodass man nicht vom Text erschlagen wird. Gut hat mir das Coverdesign gefallen. Die Verarbeitung des Buches ist gut, allerdings empfinde ich die Qualität der Materialien als nicht sonderlich hochwertig, was aber bei englischen Büchern leider oft der Fall ist.
Die deutsche Übersetzung soll am 08. Februar 2015 unter dem Titel Dreamwalker – Das Geheimnis des Magierordens beim cbj-Verlag erscheinen. Übersetzerin ist Gabriele Haefs.

Meine Meinung zum Buch Dreamwalker – Das Geheimnis des Magierodens

War ich vom ersten Teil Dreamwalker noch ziemlich begeistert, so muss ich bei The Rose Cord leider schon ein paar Abstriche machen. In Dreamwalker konnte mich der Autor noch mit guten Ideen und einer abwechslungsreichen, zügigen Handlung überzeugen. Ich mochte die Charaktere sehr.
Auch in Das Geheimnis des Magierordens mag ich sie und die Ideen des Autors sind ebenfalls da, nur leider fehlen die Abwechslung und Tiefgang  und die Story plätschert nur langsam dahin. Bestimmte Szenen wiederholen sich in leicht abgewandelter Form immer wieder und sind daher nicht geeignet groß Spannung aufzubauen. Ich denke, man hätte des Buch leicht um 100 bis 150 Seiten kürzen können, ohne dadurch viel Inhalt zu verlieren.
Der junge Drache Benfro nimmt zwar einen Großteil der Handlung ein, aber er reißt darin die Initiative nicht an sich. Er kam mir vor wie ein Korken im Meer, der von den Wellen mal hierhin und mal dorthin getragen wird, selbst aber kaum aktiv Einfluss auf das Geschehen nimmt, wodurch sein Charakter leider etwas „platt“ wirkt. Es viel mir diesmal schwer mich in ihn hineinzuversetzen, was vor allem nach dem guten ersten Band sehr schade war. Erwartungen nicht erfüllt.
Der zweite große Handlungsstrang ist der von Errol. Ich mag den Jungen sehr und er hat mir in dem Buch auch weitaus besser gefallen als Benfro, obgleich von ihm ebenfalls kaum Initiative ausging. Hier war ebenfalls das Problem, dass James D. Oswald, wie ich bereits oben erwähnte, seine Ideen stilistisch nicht allzu gut umsetzen konnte. Es kam öfter zu Wiederholungen, die mich regelrecht langweilten und ein Spannungsbogen war nicht immer vorhanden.

Spoiler
Auf den letzten 120 Seiten soll Errol an verschiedenen Stellen ins Jenseits befördert werden und entkommt jedesmal auf die gleiche Art und Weise.
James D. Oswald: Dreamwalker - Das Geheimnis des Magierordens Dt. Taschenbuchausgabe cbj-Verlag (2016)

Der Autor hat zudem die Angewohnheit Dinge recht ausführlich zu beschreiben, was im Prinzip nicht schlecht ist, um sich die Situationen/Orte im Buch vorstellen zu können. Allerdings bremsen solche Beschreibungen, wenn sie allzu ausführlich sind, auch den Lesefluss erheblich und führen dann zu Frustrationen. Man ist dann versucht diese Textpassagen zu überfliegen, um die Handlung zu beschleunigen. Mich lässt das als Leser unzufrieden zurück. Als weiterer Punkt ist mir aufgefallen, dass manche Charaktere in sich nicht stimmig sind, das heißt sie verhalten sich anders, als man es aufgrund ihrer Vorgeschichte als Leser erwartet hätte.

Man hält dann inne und runzelt die Stirn, weil es „irgendwie nicht passt“. Man stelle sich Darth Vader vor, der mal eben stehen bleibt, um am Wegesrand an den Rosen zu riechen. Natürlich kann er das tun, doch ist es stimmig, wenn sein Charakter anschließend wieder das Böse repräsentieren soll? Ich denke nicht.

Das ganze Buch schreit förmlich nach einer Überarbeitung, denn der Autor bremst sich durch seinen Stil selbst aus. Manche Stellen im Buch wären durchaus geeignet dem Roman (insbesondere den Charakteren) noch mehr Tiefgang zu verliehen, doch sie bleiben leider oberflächlich beschrieben. An anderen Stellen ist alles wieder viel zu ausschweifend dargestellt und man braucht einen langen Atem, um die Längen zu bewältigen. Ein Spannungsbogen über die gesamte Handlung konnte nicht aufgebaut werden. Die Spannung steigt vielmehr in manchen Abschnitten kurz an, um dann schnell wieder abzuflachen. Man will zwar wissen, wie das Buch ausgeht, aber man hat damit eigentlich keine Eile.

Mein Fazit zu Dreamwalker – Das Geheimnis des Magierordens

3 von 5 Sternen "Zum Teil langatmig und nicht in allen Punkten überteugend."
3 von 5 Sternen
„Zum Teil langatmig und nicht in allen Punkten überteugend.“

Verglichen mit Dreamwalker (Band 1) konnte Das Geheimnis des Magierordens meine Erwartungen nicht mehr erfüllen. Ich war von der mittelmäßigen Umsetzung der eigentlich guten Ideen enttäuscht und hatte mir weitaus mehr erhofft. Ich hoffe, dass mich Band 3 wieder mehr in den Bann ziehen kann und die Charaktere aktiver die Handlung bestimmen. Das Buch ist nicht so schlecht, dass ich prinzipiell davon abraten könnte, es ist nur… langsamer im Vergleich zum Vorgänger.
Es gibt The Rose Cord auch als E-Book. Allerdings ist der Preisunterschied nicht gravierend, weshalb ich hier definitiv die Taschenbuchausgabe empfehlen würde.

Das Buch gibt es derzeit nur in englischer Sprache. Es ist insgesamt recht gut verständlich, allerdings gibt es einige Wörter, die weniger geläufig sind. Ein Wörterbuch wurde hin und wieder benötigt, um den Text zu verstehen. Wer jedoch einigermaßen Englisch beherrscht, sollte mit The Rose Cord kaum Probleme haben.

Jay

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