19. März 2024

Calibans Krieg (Caliban’s War) von James Corey

James Corey: Calibans Krieg, Taschebuchausgabe, Heyne Verlag, 2013

Die Menschheit steht am Rande eines Bürgerkriegs. Während sich die Regierung der Erde und die Regierungen des Mars und des Asteroidengürtels misstrauisch beäugen, wächst auf der Venus unter Einfluss des Protomoleküls eine neue, schwer einzuschätzende Bedrohung heran.
Als auf dem Jupitermond Ganymed ein einzelner, nahezu unbesiegbarer Kämpfer sowohl Soldaten der Erde, als auch des Mars auf grausame Weise tötet, wird der brüchige Frieden auf eine harte Probe gestellt. Auf der Suche nach Antworten und einem kleinen vermissten Mädchen eines Ganymed-Botanikers, geraten James Holden und seine Crew immer tiefer in den Strudel der Ereignisse, deren Ursachen bis in die höchsten politischen Kreise hineinreichen. (Calibans Krieg)

Titel: Calibans Krieg (Caliban’s War) Autor: James Corey Verlag: Heyne (Orbit) Reihe: Expanse, #2 Seitenzahl: 656 (624) Genre: Science Fiction Alter: 16+ Erste Aufl.: 09. April 2013 (07.06.2012) Ausgaben: Taschenbuch, E-Book, Hörbuch ISBN: 978-3453529298 (TB), 978-1841499918 (ENG TB) Vorgängerband: Leviathan erwacht Folgeband: Abaddons Tor

Über das Buch und die Autoren von Calibans Krieg

Hinter dem Autorennamen James S. A. Corey verbirgt sich das Autorenduo Daniel James Abraham und Tyler Corey Franck. Das Pseudonym setzt sich aus den Mittelnamen der beiden Autoren zusammen. Die Buchstaben S. A. stehen zudem für Scarlet Abraham, Daniel Abrahams Tochter.
Daniel Abraham (*14. November 1969) hat bereits mehrere Science-Fiction und Fantasyromane geschrieben. Er lebt heute in Albuquerque, Neu Mexiko, mit seiner Frau Katherine Abraham und ihrer gemeinsamen Tochter Scarlet.
Tyler Franck wurde in Portland (Oregon, USA) geboren und lebt derzeit in Neu Mexiko, wo er als Assistent von George R. R. Martin arbeitet. Die Rahmenhandlung der Bücher hatte Franck ursprünglich als Grundlage für ein Rollenspielsystem geplant. Er entwickelt auch die Handlung der Reihe weiter.

Jahr 2012 erschien der zweite von neun geplanten Bänden der SF-Buchreihe The Expanse unter dem Titel Caliban’s War. Im April 2013 kam dann die deutsche Übersetzung Calibans Krieg mit 656 Seiten in die Regale. Die Handlung ist in 54 Kapitel unterteilt, wobei die Sicht zwischen den vier Hauptcharakteren James Holden und der Marssoldatin Bobbie, dem Botaniker Praxidike Meng und der UN-Politikerin Avasarala wechselt. Zudem gibt es einen Prolog und einen Epilog. Die Fortsetzung erschien 2014 unter dem Titel Abaddons Tor ebenfalls bei Heyne. Jährlich folgten bisher weitere Bände.

Meine Meinung zu Calibans Krieg

Caliban's War ist die englische Ausgabe zu Calibans Krieg
James Corey: Caliban’s War
Englische US-Ausgabe
Orbit Verlag, 2013

Mei, es hat ein paar Wochen gedauert, bis ich dieses Buch endlich abschließen konnte. Nicht weil es schlecht war, sondern weil mir einfach oft die Zeit fehlte dabei zu bleiben. Jetzt ist es gelesen und mir hat es insgesamt recht gut gefallen. In der Mitte gab es aus meiner Sicht ein paar Längen und die Handlung ging nicht allzu schnell voran, doch im letzten Drittel nahm die Handlung dann wieder gehörig an Fahrt auf. Die zentrale Idee des Buches ist nach wie vor das Protomolekül und seine Gefahren für die Menschheit, die man immer noch nicht so richtig einschätzen kann. Um diese Bedrohung herum entwickeln die Autoren wieder eine fesselnde Geschichte und führen dabei gleich auch einige weitere interessante Charaktere in die Handlung ein. Da ist zum einen der Botaniker Paxidike Meng, der im Chaos auf dem Jupitermond Ganymed seine Tochter verliert, die vermutlich entführt wurde. Der kleine Mann ist recht interessant gezeichnet, kommt aber oft auch ein wenig naiv daher, was ihn irgendwie liebenswürdig macht. Bobbie, die muskelbepackte Marinesoldatin vom Mars ist da so ziemlich das genaue Gegenteil und gehört eindeutig zu meinen Lieblingscharakteren im Buch. Mir gefiel ihre direkte Art und ihr Wille notfalls auch durch die Wand zu gehen (mit ihrer Panzerrüstung). Die UN-Politikerin Avasarala macht ihr verletzliches Äußeres mit Teetrinken und einem gehörigen Maß an Klugheit und Gerissenheit wieder wett. Sie ist eine ältere Dame mit erheblicher Macht und Einfluss, die jedoch auch immer wieder ihre private, familiäre Seite zeigt, was sie zu einem liebenswürdigen Charakter macht. Leider konnte ich mich auch in diesem Band nicht sonderlich mit der Hauptfigur des James Holden anfreunden, was schlecht ist. Ich werde mit dem Charakter einfach nicht warm, obwohl er eigentlich die tragende Rolle in der Serie spielt. Er ist für mein Empfinden als Kapitän eines Raumschiffs zu wenig besonnen, bisweilen ziemlich naiv und ihm fehlt schlichtweg der Humor, was ihm jedoch als Hauptfigur gut stehen würde. Vermutlich liegt es auch an ihm, dass ich die Bücher der Reihe nicht verschlingen kann, wie manche andere. Dass ich den Band dennoch recht gut bewerte, liegt eher an der Handlung und den anderen Personen, welche die Geschichte vorantreiben.
Die Perspektive wechselt mit jedem Kapitel zu einer anderen Person, was die Geschichte auflockert. Es gibt zum Glück auch kaum Cliffhanger am Ende der Kapitel, was ich positiv werte (es nervt mich, immer erst andere Kapitel lesen zu müssen, bis ich weiß, wie es mit einem Charakter weitergeht).

Was ich aus meiner Sicht als negativen Punkt anmerken will ist der Eindruck, dass man als Leser nach dem Buch nicht wirklich weiß, wie Calibans Krieg nun eigentlich die große Handlung der Reihe weiterbringt. Die Ereignisse auf der Venus werden nur ganz nebenbei angeschnitten und der Fokus der Geschichte liegt vielmehr auf politischen Scharmützeln und der Suche nach Praxidikes Tochter Mei. Sicher hat dies auch seine Berechtigung, aber ich hätte mir dann doch noch mehr Einblicke in die Ereignisse auf der Venus gewünscht. Bleibt zu hoffen, dass im dritten Band noch mehr in diese Richtung geschieht. Aus meiner Sicht ist das Buch eine Art Mischung aus Krimi und Polit-Thriller im Science-Fiction-Mantel. Lesbar, aber völlig vom Hocker haut es mich dennoch nicht.

Mein Fazit zu Calibans Krieg

Sternebewertung zu Calibans Krieg
3.5 von 5 Sternen
„Lesbar, aber mit Schwächen.“

Die Fortsetzung zu Leviathan erwacht ist insgesamt gut gelungen, wenn sie auch einige Schwächen hat. Mein Hauptproblem war (auch diesmal) die Hauptfigur James Holden, die mir so ziemlich egal ist. Andere, neuere Charaktere bringen jedoch frischen Wind in die Handlung und tragen maßgeblich zur Unterhaltung der Leser bei. Die Handlung selbst ist durchdacht, bringt jedoch die Reihe nicht wirklich voran. Fragen, die der Leser aus dem ersten Band mitbringt, bleiben weitgehend unbeantwortet.

Jay

Ein Gedanke zu “Calibans Krieg (Caliban’s War) von James Corey

  1. Hallo JayKay

    Ich wusste nicht wie ich dich sonst erreichen sollte. Ich habe keine Emailadresse gefunden.
    Deshalb nun bei dem neusten Eintrag den ich entdeckt habe.

    Ich wollte dir ein Buch empfehlen.
    ‚Letztendlich sind wir dem Universum egal‘
    Dieses Buch hat mich unglaublich fasziniert und bedeutet mir sehr viel.
    Es ist ein Jugendbuch und handelt sich um A. Es ist unglaublich spannend und hat sehr viele Philosophische Aspekte drin. „Jeden Tag bin ich jemand anders. Ich bin ich – so viel weiss ich – und zugleich jemand anders. Das war schon immer so.“
    Sehr empfehlenswert!

    Ich glaube deine Rezession dieses Buches würde einige interessieren!

    Beste Grüsse
    L.A.

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