28. März 2024

Dunkle Märchen für Erwachsene: Fearie Tales (Hsg.: Stephen Jones)

Wie meine treuen Leser sicher schon gemerkt haben, geht es in diesem Blog nicht nur um die Mainstreamliteratur, sondern ich versuche immer auch neue interessante Bücher vorzustellen, die, sagen wir mal, etwas aus dem Rahmen fallen.
Aus England konnte ich ein paar dieser Schätze mitbringen und dazu gehört zweifellos diese fantastische Neuanschaffung.

Fearie Tales Herausgeber: Stephen Jones PS Publishing (2014)
Fearie Tales
Herausgeber: Stephen Jones
PS Publishing (2014)

Wer kennt nicht die Märchen der Gebrüder Grimm? Eigentlich sind sie ja für Kinder geschrieben, aber nicht wenige von ihnen beinhalten doch ein gehöriges Maß an Verbrechen und Gewalt. Denken wir nur an die Geschichte von Hänsel und Gretel: Kinder werden von einer Rabenmutter tief im dunklen Wald ausgesetzt, von der bösen Hexe in den Käfig gesperrt und gemästet, damit sie den armen Hänsel später braten und essen kann. Auch das Ende ist bekannt, wenn nämlich die brave Gretel die Oma schließlich in den Ofen stößt und sie bei lebendigem Leib verbrennen lässt.
Ja, die Gebrüder Grimm wussten schon im 19. Jhdt., wie man den Kleinen mit spannenden Gutenachtgeschichten das Einschlafen erleichtert.

Wer es auch weiß, dass ist der britische Autor Stephen Jones, der Grimms Märchen und einige andere auch kennt und sich dachte, was für Kinder schon seit über 150 Jahren taugt, kann für Erwachsene nicht schlecht sein. Jones hatte bis dahin schon mehrere Sammlungen (Anthologien) mit Horrorgeschichten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Autoren herausgegeben und weiß, was gut ist. Also nahm er sich eine Auswahl der besten Kindermärchen und ließ sie von einigen der bekanntesten Fantasy- und Horrorautoren neu interpretieren und nacherzählen. Das Ergebnis ist eine Anthologie mit dem Titel Fearie Tales und dem Untertitel Stories of the Grimm & Gruesome. Der Titel ist doppeldeutig. In Grimm steckt das englische Wort grim und das bedeutet u. a. düster, grauenvoll und makaber.

Fearie Tales (von Stephen Jones) Vorderseite der Kassette
Fearie Tales
(Hrg.: Stephen Jones)
Vorderseite der Kassette

Zu den Geschichten, die als Vorlage dienten, gehören neben Hänsel und Gretel zum Beispiel Aschenputtel, Rapunzel und Rumpelstilzchen, sowie weitere Klassiker der Kinderliteratur.
Dass die Neuerzählungen letztendlich noch etwas düsterer geworden sind, liegt sicher an der Personalauswahl für das Projekt. Die Sammlung ist daher ausdrücklicht NICHT zum Vorlesen am Kinderbett geeignet.

In the grand tradition of the Brothers Jacob and Wilhelm, some of the today’s finest fantasy and horror writers have created their own brand-new fairy tales—but with a decidedly darker twist.

Buchbeschreibung

Als einiger deutscher Fantasyautor hat Markus Heitz sogar einen Beitrag geleistet. Es war seine erste Kurzgeschichte in englischer Sprache.

Die von mir gekaufte, auf nur 200 Stück limitierte, Ausgabe ist ein Prachtexemplar und ganz sicher ein Highlight in meiner Sammlung. Das Buch kommt in einer mit Samt ausgeschlagenen Kassette und ist innen von allen daran beteiligten Personen auf einer extra Seite signiert.

Fearie Tales (Hrg. Stephen Jones) Signaturseite im Buch
Fearie Tales
(Hrg.: Stephen Jones)
Signaturseite im Buch

Für die Gestaltung der Kassette und des Buchcovers konnte Stephen Jones den bekannten Künstler Alan Lee gewinnen, der sich mit den Illustrationen für Der Herr der Ringe einen Namen gemacht hat.

Im Buch finden sich weitere Illustrationen, was mir auch sehr gut gefällt. Ein paar davon möchte ich euch hier gerne zeigen:

Was gibt es noch zu sagen?
Fearie Tales hat einen Umfang von 480 Seiten (limitierte Ausgabe von PS Publishing Ltd.) bzw. 430 Seiten (Handelsausgabe von Quercus Publishing) und ist bereits seit Oktober 2013 im Handel erhältlich.

Ich freue mich schon jetzt darauf die Geschichten zu lesen. Lang wird dieses Buch bestimmt nicht auf meinem SuB* verweilen. Das ist jedenfalls sicher.

Jay

*Stapel ungelesener Bücher

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